Ossip Schnirlin
Ossip Schnirlin (* 3. März 1868 in Proskurow, Podolien, Russisches Kaiserreich; † 29. Juni 1939 in Berlin) war ein russisch-jüdischer Violinist.
Leben
Schnirlins Eltern waren Judko Schirlin und Chane geb. Feige. Er war Schüler von Joseph Joachim. 1906 brachte er in Berlin Max Regers Suite im alten Stil zur Uraufführung. Reger selbst saß am Klavier.[1] Bis zu seinem Tod spielte Schnirlin die Apollo-Geige von Antonio Stradivari.[2] Er war seit dem 14. April 1924 verheiratet mit Arnold Brechts Schwester Gertrud, geboren 23. Juli 1885 in Lübeck. Wegen des zunehmenden Antisemitismus im NS-Staat nahm er sich am 29. Juni 1939 mit ihr durch Barbital das Leben.[3] Käthe Kollwitz und ihr Mann Karl Kollwitz waren Freunde von Schnirlin.[4] Erhalten ist ein Brief von Schnirlin an Gerhart Hauptmann (1922).[5]
Werke
- Der Neue Weg zur Beherrschung des gesamten Violinliteratur. The New Way – La Voie Nouvelle, Bd. II: Kammermusik ohne Klavier. B. Schott's Söhne, Mainz 1923.
- Classics for violin and piano (Transkriptionen). London 1924.
Weblinks
- Literatur von und über Ossip Schnirlin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ossip Schnirlin: Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project
- Literatur von und über Ossip Schnirlin in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Bild Schnirlins (Hungaricana)
- Die jüdische Violine (deutschlandfunkkultur.de, 2011)
Einzelnachweise
- PDF-Datei
- Stradivaris Apollo (tarisio.com)
- Claus-Dieter Krohn, Corinna R. Unger (Hg.): Arnold Brecht, 1884–1977: demokratischer Beamter und politischer Wissenschaftler in Berlin und New York (2006).
- Yury Winterberg, Sonya Winterberg: Kollwitz: Die Biografie (2015)
- Staatsbibliothek zu Berlin