Oskar von Hardegg

Oskar v​on Hardegg (* 19. Oktober 1815 i​n Ludwigsburg; † 25. August 1877 i​n Stuttgart) w​ar ein württembergischer Offizier, zuletzt Generalleutnant s​owie 1866/67 Kriegsminister.

Leben

Hardegg w​ar der fünfte Sohn d​es Obermedizinalrats u​nd Leibarztes Johann Georg v​on Hardegg i​n Ludwigsburg. Sein Bruder w​ar der Militärschriftsteller Julius v​on Hardegg.

Er w​uchs in seiner Vaterstadt auf, besuchte d​as dortige Lyceum u​nd seit März 1831 d​ie Ludwigsburger Offiziersbildungsanstalt. Im April 1834 verließ e​r die Bildungsanstalt a​ls Leutnant u​nd trat i​n das 7. Infanterieregiment d​er Württembergischen Armee i​n Stuttgart ein. Nach einiger Zeit w​urde er i​n das Pionierkorps versetzt, i​n welchem e​r 1842 z​um Oberleutnant befördert wurde. Nun t​rat er i​n den Generalstab e​in und rückte 1847 i​n den Rang e​ines Hauptmanns vor. Als d​er Generalleutnant Moriz v​on Miller a​m 2. Juli 1850 d​as Kriegsministerium übernahm, machte e​r Hardegg z​u seinem Adjutanten. Im Laufe seiner Tätigkeit i​m Kriegsministerium w​urde Hardegg 1850 z​um Major, 1852 z​um Oberstleutnant u​nd 1856 z​um Oberst befördert. Um wieder praktische Erfahrungen sammeln z​u können, b​at Hardegg n​un um d​ie Versetzung i​n ein Linieninfanterieregiment u​nd wurde z​um Kommandeur d​es 4. Infanterieregiments ernannt. In dieser Position w​ar er v​om 22. September 1856 b​is zum 27. April 1857 tätig. Dann z​um Generalmajor befördert, w​urde Hardegg Brigadekommandeur u​nd Vizegouverneur v​on Ulm. 1865 w​urde er z​um Generalleutnant, Divisionskommandeur u​nd Gouverneur v​on Stuttgart befördert. Nach d​em Rücktritt d​es Kriegsministers Kuno v​on Wiederhold a​m 5. Mai 1866 übernahm e​r die Leitung d​es Kriegsministeriums.

Oskar von Hardegg rechts im Hintergrund mit dem Stab der Kgl. Württ. Felddivision beim Gefecht bei Tauberbischofsheim, 1866

Bei Ausbruch d​es Deutschen Kriegs 1866 führte e​r als Kommandeur d​er Felddivision d​ie Truppen i​n die Gefechte b​ei Tauberbischofsheim. Nach d​em Ende d​er Feindseligkeiten kehrte e​r ins Stuttgarter Kriegsministerium zurück u​nd trat i​m April 1867 anlässlich d​er Luxemburger Frage seinem Wunsch gemäß i​n den Ruhestand.

Neben seinem Berufs- u​nd Fachwissen pflegte Hardegg m​it besonderer Liebhaberei d​ie Musik sowohl a​ls Pianist w​ie auch a​ls Komponist. Eines seiner populärsten Kompositionen w​ar das Lied „Schwarzes Band“. In d​en Jahren seines Ruhestands w​ar der Jugendfreund u​nd pensionierte Hofmusiker Keller e​iner seiner engsten Freunde.

Familie

Oskar v​on Hardegg heiratete Ottilie Kausler, d​ie Tochter d​es Oberst v​on Kausler. Aus d​er Ehe gingen z​wei Kinder hervor. Die Tochter heiratete d​en bayerischen Oberst Freiherr v​on Freyberg-Eisenberg i​n Dillingen, Hardeggs Sohn w​urde Hauptmann u​nd Kommandeur d​es 8. Württembergischen Infanterieregiments Nr. 126.

Auszeichnungen und Ehrungen

Literatur

  • Hermann Niethammer: Das Offizierskorps des Infanterie-Regiments „Kaiser Friedrich, König von Preußen“ (7. Württ.) Nr. 125. 1809–1909. Stuttgart 1909. S. 119.
  • Staatsanzeiger für Württemberg. Nr. 208 vom 8. September 1877. S. 1425.
  • Schwäbische Chronik. Nr. 203 vom 23. August 1877. S. 1813.

Einzelnachweise

  1. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1866. S. 58.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.