Oskar Scheibe

Emil Oskar Scheibe[1] (* 12. Mai 1848 i​n Kemberg[2], Provinz Sachsen; † 2. August 1924) w​ar ein deutscher Sanitätsoffizier u​nd Hochschullehrer.

Leben

Scheibe studierte a​b dem 20. Oktober 1869 a​m Medicinisch-chirurgischen Friedrich-Wilhelms-Institut Medizin.[2] Wie Albert Köhler u​nd Georg Gaffky schloss e​r sich 1869 d​em Pépinière-Corps Franconia an.[3] Im Jahr darauf n​ahm er a​m Deutsch-Französischen Krieg teil. Am 23. Dezember 1873 w​urde er a​n der Friedrich-Wilhelms-Universität z​u Berlin z​um Dr. med. promoviert.[4] Er schied a​m 15. Februar 1874 a​us dem Friedrich-Wilhelms-Institut a​us und t​rat später i​n die Preußische Armee.

Anfang Januar 1875 w​urde er a​ls Unterarzt i​n das Husaren-Regiment 12 aufgenommen u​nd hier a​m 10. Juni 1875 m​it der Wahrnehmung e​iner Assistenzarztstelle beauftragt.[5][6] Am 23. August 1875 w​urde er Assistenzarzt II. Klasse.[1] 1879 folgte s​eine Kommandierung a​ls Assistenzarzt I. Klasse v​om Magdeburgischen Dragoner-Regiment Nr. 6 i​n eine etatmäßige Stelle b​eim General- u​nd Korpsarzt d​es IV. Armee-Korps.[7] Als Stabsarzt b​eim Infanterie-Regiment „Fürst Leopold v​on Anhalt-Dessau“ (1. Magdeburgischen) Nr. 26 w​urde er v​om 25. November 1886 b​is zum 4. Juli 1892 a​ls Hilfsreferent i​n die Medizinalabteilung d​es Preußischen Kriegsministeriums kommandiert.[1] Anschließend erfolgte m​it seiner Kommandierung z​um Braunschweigischen Infanterie-Regiment Nr. 92 d​ie Beförderung z​um Ober-Stabsarzt II. Klasse.[8] Als Divisionsarzt d​er 7. Division w​urde er a​m 20. November 1900[9] z​um Generalarzt befördert. À l​a suite d​es Sanitätskorps gestellt, w​ar er v​om 1. Oktober 1904 b​is zum 1. August 1914 (Beginn d​es Ersten Weltkriegs) Ärztlicher Direktor d​er Charité. Er w​ar zusätzlich a​b 1906 Sanitätsinspekteur u​nd erhielt Mitte Mai 1910 d​en Professorentitel. Im selben Jahr verfasste e​r die Jubiläumsschrift d​er Charité.

Im Ersten Weltkrieg w​ar er Ober-Generalarzt (Beförderung a​m 12. Mai 1911[10]) b​eim II. Armee-Korps.

Scheibe saß a​ls etatmäßiges Mitglied i​m wissenschaftlichen Senat d​er Kaiser-Wilhelms-Akademie[11] u​nd war a​b 1905 Mitglied d​es Reichsgesundheitsrates[12].

Werke (Auswahl)

  • Ueber Versuche mit Lagerungsvorrichtungen für die Beförderung Schwerverletzter bezw. Schwerkranker. In: Deutsche Militärärztliche Zeitschrift, XVIII. Jahrgang, Heft 5, 1889, S. 193–199.
  • Die große Heilanstalt der Charité. In: Medizinische Anstalten auf dem Gebiete der Volksgesundheitspflege in Preußen, Jena, 1907, S. 318–372.
  • gemeinsam mit Rudolf Salzwedel: Handbuch der Krankenpflege: zum Gebrauche für Krankenpflegeschulen sowie zum Selbstunterricht. Hirschwald, Berlin, 1909.
  • 1710–1910: Zweihundert Jahre des Charité-Krankenhauses zu Berlin. In: Charité-Annalen, Jahrgang 34, 1910.

Einzelnachweise

  1. Rudolf Virchow: Sämtliche Werke: Abt. V - Virchowiana - Materialien und Dokumente. Herausgegeben von Christian Andree. Band V,3: Virchow-Forschung als Lebensaufgabe. Festschrift zum 80. Geburtstag von Christian Andree. Georg Olms Verlag, 2018, ISBN 978-3-487-15703-0, S. 355 (google.com [abgerufen am 6. Dezember 2021]).
  2. Paul Wätzold: Stammliste der Kaiser Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen: Im Auftrage der Medizinal-Abteilung des Königl. Kriegsministeriums unter Benutzung amtlicher Quellen. Springer-Verlag, 1910, ISBN 978-3-662-34483-5, S. 145 (google.com [abgerufen am 6. Dezember 2021]).
  3. Kösener Corpslisten 1960, 60/56
  4. Dissertation: Ueber Hirngeschwülste im Kindesalter.
  5. Allgemeine medicinische Central-Zeitung. Expedition der Allgemeinen Medicinischen Central-Zeitung, 1875, S. 227 (google.com [abgerufen am 6. Dezember 2021]).
  6. Allgemeine medicinische Central-Zeitung. Expedition der Allgemeinen Medicinischen Central-Zeitung, 1875, S. 807 (google.com [abgerufen am 6. Dezember 2021]).
  7. Militär-Wochenblatt. Mittler, 1879, S. 920 (google.com [abgerufen am 6. Dezember 2021]).
  8. Militär-Wochenblatt. E. S. Mittler, 1892, S. 1650 (google.com [abgerufen am 6. Dezember 2021]).
  9. Preußische Armee: Rangliste der Königlich Preussischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps. E.S. Mittler., 1911, S. 42 (google.com [abgerufen am 6. Dezember 2021]).
  10. Kriegsministerium: Rangliste der königlich Preussischen Armee. 1912, S. 43 (google.com [abgerufen am 6. Dezember 2021]).
  11. Deutsche Rangliste umfassend das gesamte aktive Offizierkorps (einschließlich der Sanitäts- und Veterinär-, Zeug- und Feurwerksoffiziere, sowie der wiederverwendeten Offiziere z.D.) der deutschen Armee und Marine und seinen Nachwuchs mit den Dienstalterslisten der Generale bzw. Admirale und Stabsoffiziere ... Gerhard Stalling., 1913, S. 426 (google.com [abgerufen am 6. Dezember 2021]).
  12. Protokolle über die Verhandlungen des Bundesrats des Deutschen Reichs ... [und Drucksachen]. 1905, S. 187 (google.com [abgerufen am 6. Dezember 2021]).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.