Oskar Dietrich

Oskar Dietrich (* 16. Februar 1888 in Wien; † 27. Dezember 1978 ebenda) war ein österreichischer Komponist und Lyriker.

Leben

Dietrich studierte an den Universitäten Wien und Berlin und wurde in Wien mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit promoviert.[1] Bei Rudolf Braun und Franz Schmidt studierte er jedoch auch Komposition.

Dietrich schuf neben seinen literarischen Arbeiten primär Instrumentalmusik, darunter viele Kammermusikkompositionen. In den 1920er und 1930er Jahren wurden einige seiner Werke in Wien zur Aufführung gebracht. 1947 schuf er auch eine Oper unter dem Titel Versuchung, die jedoch nicht auf die Bühne gelangte.

Oskar Dietrich war überzeugter Nationalsozialist.[2] Sein bekanntestes Werk ist das Chorwerk Deutsche Auferstehung. Ein festliches Lied, dessen Text er schrieb und das Robert Wagner 1940 zur Aufführung brachte. Das kurz nach dem Anschluss Österreichs entstandene Werk wurde wegen des offensiv faschistischen Textes nach 1945 nicht mehr aufgeführt. Herbert Zeman argumentiert jedoch, dass „mal wieder ein Dilettant am Werk“ gewesen sei, und die schwülstige Dichtung selbst unter NSDAP-Parteigenossen Dietrichs durchfiel.[3][4]

„Wir wollen unseren Führer sehen / Wir wollen unseren Führer sehen / wir danken unserem Führer / Sieg Heil!“

Oskar Dietrich: letzte Verse von Deutsche Auferstehung[4]

Werke und Schriften

  • Deutsche Auferstehung, Text für die Kantate von Franz Schmidt (1938)
  • Versuchung, [tragisch-romantische] Oper in drei Akten, nach einer Historie aus dem 16. Jahrhundert (1947), Libretto, Maschinschrift, 35 S., + 2 S. Anhang, Signatur: F169. Dietrich. 30 Mus
  • Sinfonien, Kammermusik usw.

Dietrichs Nachlass liegt in der Österreichischen Nationalbibliothek Wien

Werkverzeichnisse

  • 2 Werkverzeichnisse, zusammengestellt von Arthur und Maria [Neffe und Nichte], 1979, E105/09 / Dietrich, Oskar [Verfasser]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Oskar Dietrich: Die deutschen Tassodramen vor und nach Goethe's "Torquato Tasso". Dissertation, Maschinschriftl. Universität Wien 1912, XI, 321 Bl.
  2. Carmen Ottner: Musik in Wien 1938-1945: Symposion 2004. Doblinger, 2006, ISBN 978-3-900695-87-3, S. 107 ff. (google.com [abgerufen am 15. November 2021]).
  3. Volker Kapp, Werner Theobald: Das Geheimnis der Wirklichkeit: Kurt Hübner zum 90. Geburtstag. Verlag Herder GmbH, 2014, ISBN 978-3-495-86027-4 (google.de [abgerufen am 15. November 2021]).
  4. Gert Kerschbaumer, Karl Müller (Theologe): Begnadet für das Schöne: der rot-weiss-rote Kulturkampf gegen die Moderne. Verlag für Gesellschaftskritik, 1992, ISBN 978-3-85115-160-2, S. 42 (google.com [abgerufen am 15. November 2021]).
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