Orkan Antonia
Orkan Antonia (im Vereinigten Königreich: Franklin) war der letzte in einer Kette von drei Orkanen (nach Ylenia und Zeynep), die Mitte Februar 2022 binnen weniger Tage auf West- und Mitteleuropa trafen und den Reiseverkehr sowie das öffentliche Leben über Tage hinweg beeinträchtigten. Das europäische Festland erreichte der Orkan mit Ausnahme exponierter Lagen nur noch als Sturm. Antonia überquerte Irland, das Vereinigte Königreich, Dänemark, Deutschland und Polen am 20. und 21. Februar 2022.
Orkan Antonia (Franklin) | |
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Unwetter | Orkan |
Großwetterlage | Westlage |
Daten | |
Entstehung | 17. Februar 2022 |
Spitzenbö | |
min. Luftdruck | 960 hPa (Seegebiet zwischen Irland und Island) |
Folgen | |
Betroffene Gebiete | Belgien, Deutschland, Frankreich, Irland, Niederlande, Vereinigtes Königreich |
Opfer | mind. 2[1] |
Verlauf
Auf der Wetterkarte des Deutschen Wetterdienstes tauchte Antonia erstmals am 17. Februar auf (Wetterkarte gültig für den 18. Februar), noch über Nordamerika liegend. Das System zog ostwärts und hatte sich einen Tag später südlich von Grönland auf 970 hPa vertieft. Als die Warmfront des Orkans Deutschland am Sonntagmittag, 20. Februar erreichte, lag das Zentrum mit einem zentralen Luftdruck von 960 hPa im Seegebiet zwischen Irland und Island. In Erwartung starker Winde in Nordirland vergab das Met Office an dem Tag den internationalen Namen Franklin.[2] In der Nacht zum 21. Februar zog das Orkanzentrum in Richtung Südschweden. West- und Mitteleuropa gerieten derweil nach und nach unter Hochdruckeinfluss mit einer einhergehenden allmählichen Beruhigung der Wetterlage, während sich Antonia ins nördliche Baltikum verlagerte und weiter an Stärke verlor.
Auswirkungen
Deutschland
Antonia führte an der Unterelbe zu einer Sturmflut. In Hamburg überspülte das Hochwasser niedrige Gebiete im Hafen wie etwa den Fischmarkt.
Frankreich
Météo-France gab an, dass die Windgeschwindigkeiten an den französischen Küsten 140 km/h und im Binnenland 100–120 km/h erreichten. In Nordfrankreich ertrank bei Bricqueville-sur-Mer im Département Manche ein Ehepaar, das mit seinem Auto auf einer Straße unterwegs war, die durch die Sturmflut überspült wurde.[1]
Einzelnachweise
- Tempête Franklin : dans la Manche, un couple emporté par les flots sur une route submersible (Französisch). In: Le Monde.fr, 21. Februar 2022.
- Storm Franklin named (Englisch) In: Met Office. Archiviert vom Original am 20. Februar 2022. Abgerufen am 20. Februar 2022.