Orion (Schiff, 2019)
Die Orion ist ein Errichterschiff für die kommenden Generationen von Offshore-Windkraftanlagen. Sie wurde bei COSCO in China für die belgische Unternehmensgruppe Dredging, Environmental and Marine Engineering (DEME) gebaut und 2019 abgeliefert.
Die Orion mit abgeknicktem Kran im Überseehafen Rostock (Mai 2020) | ||||||||||||
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Beschreibung
Die Besonderheit des neuen, 216,5 Meter langen, unter Panama-Flagge fahrenden Errichterschiffes Orion ist der Schwerlastschiffskran mit einer Nennlast von 3000 Tonnen bei einer Ausladung von 50 Metern und einer Hubhöhe von rund 170 Metern über der Meereshöhe.[1] Damit können durch das Schiff nicht nur die schwersten Jackets, Monopiles und Bauteile der kommenden Generationen der Offshore-Windkraftanlagen installiert werden, sondern auch der zukünftige Rückbau von Offshore-Windanlagen soll damit erfolgen. Module und Baustrukturen der HGÜ-Plattformen bzw. der zu demontierenden Öl- und Gasförderplattformen lassen sich damit heben.
Ballastwasser kann innerhalb des Schiffes umhergepumpt werden, um es bei Belastung des Kranes in der Waagerechten zu halten.[2]
Im November 2019 begann bei Liebherr-MCCtec in Rostock die Errichtung des Schwerlastkranes vom Typ HLC 295000 der Firma Liebherr.[3] Anfang April 2020 wurde der 145 Meter lange Ausleger auf dem Drehkranz installiert.[4] Am 2. Mai brach bei einem Hebetest eines mit Wasser gefüllten, 5500 Tonnen schweren Pontons der Kranhaken bei einer Belastung von 2600 Tonnen; der Kranausleger überschlug sich und brach. Der Schaden wird auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt. Dabei wurden zwölf Personen verletzt, zwei davon schwer. An Bord waren zum Unglückszeitpunkt 120 Personen.[5][6]
Hub | Hub- kapazität | max. Aus- ladung | max. Hubhöhe- über Deck |
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Haupthub | 5000 Tonnen | 35 Meter | 135 Meter |
Hilfshub 1 | 1500 Tonnen | 70 Meter | 165 Meter |
Hilfshub 2 | 200 Tonnen | 151 Meter | 175 Meter |
Die installierte Gesamtleistung des Schiffes beträgt 44.180 kW. Damit erreicht die Orion eine Geschwindigkeit von rund 12 Knoten. Sie wurde mit der DP3-Fähigkeit ausgestattet, da keine Hubbeine installiert wurden. Das Schiff verfügt über Dual-Fuel-Motoren und kann mit Dieselöl oder Erdgas (LNG) betrieben werden. Zum sparsamen Verbrauch wurden Abgaskessel und Wärmetauscher eingebaut, um die thermische Energie aus den Abgasen und dem Kühlwasser zur Stromversorgung und Heizung bzw. Warmwasserversorgung zu nutzen.
Auf dem Schiff sind Einrichtungen für eine Besatzung von rund 131 Personen vorhanden, die um rund 100 Plätze vergrößert werden können.
- Bugansicht 2021
- Kranturm mit demontiertem Kran 2021
- Heckansicht vom Bahnhof Warnemünde aus
Weblinks
- Daten und Bilder des Errichterschiffes. deme-group.com; abgerufen am 2. Februar 2022
- Spezifikationen des Schiffkrans. liebherr.com; abgerufen 3. Mai 2020
- Bild des montierten Kranes
Einzelnachweise
- Torben Hinz: Superkran: Grünes Licht für Liebherr. In: Norddeutsche Neueste Nachrichten. 25. Januar 2018, abgerufen am 5. Januar 2020.
- Gerhard Hegmann: Liebherr: Kran-Fiasko in Rostock kratzt am „Made in Germany“-Bonus. In: Welt Online. 15. Juni 2020, abgerufen am 6. Juli 2020.
- Beeindruckende Ausmaße: Liebherr startet Bau seines Superkrans in Rostock. In: Ostsee-Zeitung. 26. November 2019, abgerufen am 3. Mai 2020.
- Heavy Lift Crane HLC 295000 erreicht nächsten Meilenstein. In: windmesse.de. 8. April 2020, abgerufen am 3. Mai 2020.
- Millionenschaden und Verletzte bei Kranunfall. Abgerufen am 3. Mai 2020.
- Kranunfall: Liebherr sieht Schuld bei Hakenhersteller. In: NDR 1 Radio MV. 6. Mai 2020, abgerufen am 6. Mai 2020.