Ordensburg Waldau
Die Burg Waldau war eine Ordensburg des Deutschen Ordens im damals ostpreußischen Ort Waldau, heute Nisowje. Die Burg gehört zu den wenigen unzerstörten Deutschordensburgen.[1]
Burg Waldau | ||
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Burg Waldau | ||
Staat | Russland (RU) | |
Ort | Nisowje | |
Entstehungszeit | ca. 1264 | |
Burgentyp | Ortslage | |
Erhaltungszustand | Gut | |
Ständische Stellung | Ordensburg | |
Geographische Lage | 54° 42′ N, 20° 45′ O | |
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Geschichte
Treu zum Deutschen Orden stehend, legten zwei samländische Ritter 1264 eine Burg an, die seit 1457 den Hochmeistern zeitweilig als Sommerresidenz diente. Waldau diente wohl auch als Versorgungsstation für Teilnehmer der Litauerkriege des Deutschen Ordens auf dem Weg von Königsberg nach Tapiu und Insterburg.
Um 1860 wurde das Schloss für die erste landwirtschaftliche Hochschule (1858) in Ostpreußen umgebaut; diese wurde aber schon 1868 nach Königsberg verlegt. Ab 1870 war Waldau ein Lehrerseminar, das mit dem Königlichen Waisenhaus verbunden war. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es aufgelöst und ein Heimatmuseum untergebracht. Hier erhielt der Gründer der Jugendherbergsbewegung, Richard Schirrmann, seine Ausbildung und Elisabet Boehm, die Begründerin der Landfrauenbewegung, lehrte an der Landwirtschaftsschule. Nach 1945 wurde eine landwirtschaftliche polytechnische Hochschule eingerichtet.
Dann wollte man ein Museum einrichten, man übertrug aber das Gebäude zur weiteren Nutzung 2012 der russisch-orthodoxen Kirche, die ein Museum mit einer Schule betreiben will.
Seit März 2020 wird das Schloss von einer Familie restauriert und bewohnt und soll künftig in ihren Besitz gehen. Die Familie betreut Gäste des Hauses und führt Führungen durch.[2]
Bauwerk
Die Ordensburg war eine typische Amtsburg des Ordenslandes mit nur einem Hauptflügel, der jedoch eine beachtliche Länge von 57 m hatte. Ein risalitähnlicher Mittelbau des Hauptflügels tritt etwas nach Norden und Süden heraus. Die umgebende Ringmauer wurdeim 19. Jahrhundert teils abgetragen. Die mittelalterliche Bausubstanz des Haupthauses ist noch vollständig erhalten.[1]
Einzelnachweise
- Christofer Herrmann: Burgen im Ordensland: Ein Reisehandbuch zu den Deutschordens- und Bischofsburgen in Ost- und Westpreußen. Freiburg 2006, ISBN 3-87057-271-X, S. 283–284.
- Ljubawa Winokurowa: Wie eine russische Familie ein deutsches Schloss rettet. In: mdz-moskau.eu. Moskauer Deutsche Zeitung, 23. März 2020, abgerufen am 24. März 2020.