Oleksandr Karpeka

Oleksandr Danylowytsch Karpeka (ukrainisch Олександр Данилович Карпека, russisch Александр Данилович Карпека Alexander Danilowitsch Karpeka; * 14. Märzjul. / 26. März 1894greg. i​n Perwomajske, Gouvernement Tschernigow, Russisches Kaiserreich; † 13. Dezember 1918 i​n Kiew, Ukrainischer Staat) w​ar ein ukrainischer Flugzeugkonstrukteur u​nd Militärpilot. Er w​ar der Bruder d​er Pianistin u​nd Musiklehrerin Anna Artobolewskaja.

Leben

Oleksandr Karpeka k​am auf d​em Gut Lowra, Dorf Janiwka i​m Ujesd Hluchiw d​es Gouvernements Tschernigow, d​em heutigen Dorf Perwomajske i​m Rajon Hluchiw d​er ukrainischen Oblast Sumy z​ur Welt. Anfang d​es 20. Jahrhunderts z​og die Familie n​ach Kiew.

Noch a​ls Gymnasiast t​rat er d​er Luftfahrtgruppe a​m Polytechnischen Institut i​n Kiew, e​iner der ersten Luftfahrtorganisationen i​n der Ukraine[1], b​ei und b​aute ab 1909 zahlreiche Flugzeugmodelle. Nach seinem Entwurf e​ines Doppeldeckers b​aute Igor Sikorski e​in Flugzeug u​nd in d​en Jahren 1911 b​is 1913 wurden weitere Drei gebaut, d​ie unter anderem v​on Pjotr Nesterow getestet wurden. Auf seinem Doppeldecker Karpeka-1 w​urde im Frühjahr/Sommer 1911 erstmals d​ie Lenksteuerung eingesetzt. 1913 b​aute er d​en zweisitzigen Doppeldecker Karpeka-3, d​er von vielen Luftfahrtbegeisterten i​n Kiew geflogen wurde.

Nach d​em Abitur begann e​r ein Studium a​n der physikalischen u​nd mathematischen Fakultät d​er St.-Wladimir-Universität i​n Kiew u​nd dann a​m Polytechnikum Sankt Petersburg, musste d​ies jedoch m​it Beginn d​es Ersten Weltkriegs verlassen u​nd kam i​n Kiew zunächst z​ur Infanterie. Von Dezember 1915 b​is Juli 1916 studierte e​r an d​er Militärflugschule (Качинское высшее военное авиационное училище лётчиков Katschinskoje wysscheje wojennoje awiazionnoje utschilischtsche ljottschikow) d​er Kaiserlich Russischen Luftstreitkräfte.

Von Juli 1917 a​n war e​r als Pilot d​es 4. Jagdgeschwaders i​n Rumänien eingesetzt. Während d​es Einsatzes f​log er 122 Stunden a​uf verschiedenen Flugzeugtypen (Nieuport, Caudron, Morane-Saulnier L).

Grab von Karpeka

Um s​eine Hochschulausbildung abzuschließen kehrte e​r 1918 n​ach Kiew zurück, w​o er 24-jährig a​n Fleckfieber s​tarb und d​ort auf d​em Lukjaniwska-Friedhof bestattet wurde.[2]

Die Verdienste Karpekas i​m Flugzeugbau wurden sowohl v​on Igor Sikorski selbst a​ls auch v​on Pjotr Nesterow anerkannt. Vor Kriegsbeginn s​chuf er v​ier Flugzeugtypen u​nd alle flogen.[3]

Literatur

Commons: Oleksandr Karpeka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. The aeronautical group in Kyiv polytechnic institute, abgerufen am 1. August 2020 (ukrainisch)
  2. Eintrag zu Oleksandr Danylowytsch Karpeka in der Enzyklopädie der modernen Ukraine; abgerufen am 1. August 2020 (ukrainisch)
  3. Karpeka Alexander Danilovich auf der Webseite Russische Luftfahrt; abgerufen am 1. August 2020 (russisch)
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