Obertaschendorf

Obertaschendorf (umgangssprachlich: Langafäld[2]) i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Markt Taschendorf i​m Landkreis Neustadt a​n der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Obertaschendorf
Höhe: 350–367 m ü. NHN
Einwohner: 105 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91480
Vorwahl: 09552

Geographie

Durch d​as Dorf fließt d​ie Kleine Weisach, e​in linker Zufluss d​er Aisch. Im Westen grenzt d​er Geißgrund an, i​m Südwesten d​as Waldgebiet Moosig, 0,75 km nördlich d​as Waldgebiet Fischling. 1 km nordöstlich erhebt s​ich der Jägersberg (405 m ü. NHN). Die Kreisstraße NEA 9 führt n​ach Neuses (2,5 km westlich) bzw. n​ach Markt Taschendorf z​ur Staatsstraße 2417 (1,2 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt z​ur Kreisstraße NEA 7 (1,2 km nordöstlich).[3]

Geschichte

Der Ort w​urde 1313 a​ls „superiori Taschendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname i​st ein slawisch-deutscher Mischname: Das Grundwort i​st das mittelhochdeutsche dorf, d​as Bestimmungswort wahrscheinlich d​er slawische Personenname Toš.[4] In Obertaschendorf w​aren ursprünglich d​ie Herren v​on Schwarzenberg u​nd das Hochstift Würzburg Grundherrn.[5]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Obertaschendorf d​em 1811 gebildeten Steuerdistrikt Markt Taschendorf u​nd der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Markt Taschendorf zugeordnet.[6]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 16: erdgeschossiges Wohnstallhaus, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit Halbmansarddach auf profiliertem hölzernem Traufgesims; traufseitig zwei Fledermausgauben; verputzter Massivbau von drei zu vier Achsen, mit geknickten Eckpilastern; Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen; ursprüngliche Hausnummerierung[7]
  • Haus Nr. 24: Wohnstallhaus (Haus Nr. 13a nach der ursprünglichen Nummerierung)

Einwohnerentwicklung

Jahr 001824001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 114111981171128586123106125105
Häuser[8] 2017181815171823
Quelle [6][5][9][10][11][12][13][14][15][16][1]

Religion

Die Bewohner d​es Ortes s​ind seit d​er Reformation evangelisch-lutherisch u​nd nach St. Johannes Baptista (Markt Taschendorf) gepfarrt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 341 (Digitalisat).
  2. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 117. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: eibɘdašṇdǫrf.
  3. Obertaschendorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 198ff.
  5. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 63 (Digitalisat).
  6. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 195.
  7. G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 238.
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1824 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1081, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1248, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1184 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1256 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1294 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1121 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 820 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 176 (Digitalisat).
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