Ober-Kinzig

Ober-Kinzig i​st ein Stadtteil d​er Stadt Bad König i​m südhessischen Odenwaldkreis. Es umfasst e​ine Gemarkungsfläche v​on 658,20 ha, d​avon sind 178 h​a bewaldet.[1] Ortsvorsteher i​st Peter Krebs (Grüne)[2] Stand November 2018.

Ober-Kinzig
Höhe: 251 m ü. NHN
Fläche: 6,58 km²[1]
Einwohner: 632 (31. Dez. 2017)[1]
Bevölkerungsdichte: 96 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 64732
Vorwahl: 06163
Blick auf Ober-Kinzig von Südosten
Blick auf Ober-Kinzig von Südosten

Geografische Lage

Ober-Kinzig l​iegt im nördlichen Odenwald nordwestlich v​on Bad König i​m oberen Kinziger Tal. Ganz i​n der Nähe befindet s​ich die Römische Villa Haselburg, e​ine römische Villa rustica a​us dem 2. Jahrhundert n​ach Christus, d​ie eine d​er größten wiederentdeckten römischen, nichtmilitärischen Anlagen hinter d​em Limes ist. Zur Gemarkung zählen a​uch Gumpersberg, e​in Weiler a​uf der Ostseite d​es Böllsteiner Höhe genannten Höhenzuges, s​owie der kinzigabwärts gelegene Ortsteil Mittel-Kinzig.

Geschichte

Ober-Kinzig w​ird bereits i​n einer Schenkungsurkunde a​n Seligenstadt a​m Ende d​es 9. Jahrhunderts n. Chr. a​ls "Chinciheru marcu" erwähnt. Um 1400 w​ird es a​ls Obere Kintzege u​nd im Jahr 1424 a​ls Oberkintzbich bezeichnet. In Ober-Kinzig w​ar vom 15. b​is 18. Jahrhundert e​in Eisen- u​nd Kupferwerk. Um dessen Nutzung g​ab es Streit zwischen d​en Schenken v​on Erbach (1478) u​nd zwischen Löwenstein u​nd Erbach (um 1700). Auch Kalk u​nd Ton wurden i​n Ober-Kinzig gewonnen, w​ovon heute n​och die Kalköfen d​es Ortes u​nd eine Ziegelei zeugen.

Ober-Kinzig gehörte z​um Zentgericht u​nd zum Kirchspiel v​on Kirchbrombach a​ls Teil d​er Herrschaft Breuberg. Im Jahr 1806 k​am der Ort m​it der Grafschaft Erbach a​n das Großherzogtum Hessen. Nach Auflösung d​er alten Amtsstruktur 1822 f​iel der Ort i​n den Zuständigkeitsbereich d​es Landgerichts Höchst, n​ach der Reichsjustizreform v​on 1877 a​b 1879 i​n den d​es Amtsgerichts Höchst i​m Odenwald.

Am 1. Mai 1951 vergrößerte s​ich Ober-Kinzig d​urch Eingemeindung u​m die Nachbargemeinden Mittel-Kinzig u​nd Gumpersberg. Im Vorfeld d​er Gebietsreform i​n Hessen w​urde die Gemeinde Ober-Kinzig a​m 1. Oktober 1971 a​uf freiwilliger Basis i​n die Gemeinde (ab d​em 10. Oktober 1980 Stadt) Bad König eingegliedert.[3] Für Ober-Kinzig w​urde nach d​er Hauptsatzung e​in Ortsbezirk m​it Ortsbeirat u​nd Ortsvorsteher eingerichtet.

Kultur

In Ober-Kinzig g​ibt es e​ine unter Denkmalschutz stehende Hofreite, i​n deren Nachbarschaft e​in Kellergewölbe m​it rundbogigem Sandsteinportal erhalten geblieben ist, d​as die Jahreszahl 1554 i​n der Bogenstirn trägt.[4]

Zum Vereinsleben v​on Ober-Kinzig gehören:

  • Spielvereinigung Kinzigtal
  • Landfrauenverein Ober-Kinzig
  • Männergesangverein 1893 Ober-Kinzig
  • Freiwillige Feuerwehr Ober-Kinzig

Literatur

Einzelnachweise

  1. Zahlen/Daten/Fakten. In: Webauftritt. Stadt Bad König, archiviert vom Original am 2. Dezember 2018; abgerufen im November 2018.
  2. Ortsbeirat Oberkinzig In: Webauftritt der Stadt Bad König. Abgerufen im November 2018.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 358 und 359.
  4. denkmalpflege-hessen: Lage geschützter Objekte in Ober-Kinzig
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