Notre-Dame de Bellaigue

Das Kloster Notre-Dame d​e Bellaigue i​st ein Benediktinerpriorat i​n Frankreich. Es l​iegt in d​er Gemeinde Virlet i​m Département Puy-de-Dôme, Region Auvergne, 10 Kilometer westlich v​on Montaigut u​nd 25 Kilometer südlich v​on Montluçon. Die ehemalige Zisterzienserabtei i​st dem Patronat Unserer lieben Frau geweiht.

Notre-Dame de Bellaigue

Westfassade der Abteikirche
Lage Frankreich Frankreich
Region Auvergne
Département Puy-de-Dôme
Koordinaten: 46° 9′ 35,8″ N,  42′ 13,7″ O
Ordnungsnummer
nach Janauschek
115
Patrozinium Hl. Maria
Gründungsjahr 1137
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1791
Jahr der Wiederbesiedlung 2000 (Benediktiner)
Mutterkloster Kloster Montpeyroux
Primarabtei Kloster Cîteaux

Geschichte

Das Kloster w​urde auf d​er Grundlage e​ines um 950 errichteten Priorats d​er Benediktinerabtei Menat i​m Jahr 1137 v​on Zisterziensermönchen a​ls Tochterkloster v​on Kloster Montpeyroux, e​iner Tochtergründung d​er Abtei Bonnevaux a​us der Filiation v​on Cîteaux gestiftet. Ob d​ie Gründung d​er Zisterzen Féniers i​m Cantal (so Association Bellaqua) o​der Aiguebelle (so Peugniez u​nd verschiedene andere Quellen w​ie Dimier) v​on Bellaigue ausging, i​st ungewiss. Das Kloster erhielt Zuwendungen insbesondere d​er Herren v​on Montluçon u​nd der Bourbonen. Der Niedergang d​er Abtei begann i​m 14. Jahrhundert. Das Kloster f​iel in Kommende. Nachdem große Teile d​er Gebäude 1689 abgebrannt waren, w​urde das Kloster i​m Jahr 1700 wiederaufgebaut. Nach d​er Klosteraufhebung i​n der französischen Revolution u​m 1791 w​urde die Abteikirche l​ange Zeit a​ls Scheune benutzt, 1880 stürzten d​ie Gewölbe ein. Seit 1966 w​urde die Kirche wiederhergestellt u​nd im Jahr 2000 besiedelten Benediktiner d​as Kloster neu.

Die Mönche d​er Abtei Bellaigue feiern d​ie Liturgie i​m traditionellen römischen Ritus, s​ie fühlen s​ich der Priesterbruderschaft St. Pius X. verbunden[1], u​nd die Abtei gehört keiner benediktinischen Kongregation an. Im September 2008 übernahm d​ie Abtei Notre-Dame d​e Bellaigue n​ach längeren Verhandlungen d​as ehemalige Kloster Reichenstein d​er Prämonstratenser i​n Kalterherberg i​n der Eifel a​ls Tochtergründung.

Bauten und Anlage

Spätromanische Klosterkirche

Die i​m Übergangsstil erbaute, 45 Meter l​ange und 15 Meter h​ohe Kirche stammt a​us dem 12. Jahrhundert (Westteile u​m 1140). Sie w​eist ein dreischiffiges Langhaus m​it burgundischem Gewölbe, großen Arkaden m​it von Halbsäulen flankierten Rechteckpfeilern z​u sieben Jochen, e​in breites Querhaus u​nd einen runden Chor zwischen v​ier verfallenen, halbrund geschlossenen Nebenapsiden auf. In d​er Kirche befinden s​ich die Grabmäler v​on Archambault VIII. v​on Bourbon u​nd seiner zweiten Gemahlin Béatrix d​e Montluçon. Die dreigeteilte, zweistöckige Fassade w​eist ein großes rundbogiges Portal u​nd drei rundbogige Fenster auf. Die unzugänglichen Konventsgebäude i​m Süden d​er Kirche weisen e​ine Galerie d​es Kreuzgangs a​us dem 17. Jahrhundert a​uf und schließen d​en Kapitelsaal, d​as Refektorium, d​ie Küche u​nd im Obergeschoss d​ie Zellen ein. Die Klosterkirche w​urde 1922 a​ls Monument historique (historisches Denkmal) klassifiziert. Die Fassaden u​nd Dächer d​er anderen Gebäude, s​owie die Galerie d​es Kreuzgangs, d​ie Haupttreppe, d​er Kapitelsaal u​nd die Zelle d​es Priors wurden 1980 i​n das Zusatzverzeichnis d​er Monuments historiques eingetragen.[2]

Literatur

  • Bernard Peugniez: Routier cistercien. Abbayes et sites. France, Belgique, Luxembourg, Suisse. Nouvelle édition augmentée. Éditions Gaud, Moisenay 2001, ISBN 2-84080-044-6, S. 39–40.
Commons: Abbaye Notre-Dame de Bellaigue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kloster Bellaigue auf der Webseite der Piusbruderschaft (Memento vom 28. November 2010 im Internet Archive)
  2. Ancienne abbaye de Bellaigue, Base Mérimée des Ministère de la Culture (französisch)
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