Nino Borghi
Nino Borghi (* 2. Februar 1918 in Mailand; † 2. Juli 1994 in Wien; auch Johann Borghi) war ein österreichisch-italienischer Szenenbildner und Bühnenbildner.
Leben und Wirken
Der Sohn eines italienischen Weinhändlers und einer Österreicherin studierte an der Kunstakademie in Florenz. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ er sich in Villach nieder und begann, zum Beispiel bei Tourneen mit Johannes Heesters, Operettendarbietungen auszustatten. Später war er am Bürgertheater in Wien beschäftigt. Durch den Architekten und Hochschulprofessor Gustav Abel fand er Zugang zum österreichischen Film.
Borghi war wesentlich am deutsch-französischen Filmschaffen der 1960er und 1970er Jahre beteiligt und wirkte als Filmarchitekt bei fast allen Filmen mit, die von Karl Spiehs produziert wurden. Für die Ausstattung von Karl May erhielt Borghi 1975 den Bundesfilmpreis. Ab den 1980er Jahren war Borghi fast ausschließlich für das Fernsehen tätig. Auch der mit Nino Borghi befreundete Wiener Regisseur Franz Antel schätzte die Künste Borghis.
Borghi war mit Elfi Borghi verheiratet, die in den 1960er und 1970er Jahren ein berühmtes internationales Model war. Beide wurden in einem Grab am Hernalser Friedhof bestattet.
Filmografie (Auswahl)
Filmbauten, wenn nicht anders angegeben
- 1952: Der Bauernrebell
- 1953: Die große Schuld
- 1953: Die Todesarena
- 1956: Die Magd von Heiligenblut
- 1957: Der König der Bernina
- 1957: Die Winzerin von Langenlois
- 1958: Die singenden Engel von Tirol
- 1958: Herrn Josefs letzte Liebe
- 1960: Das Dorf ohne Moral
- 1961: Vor Jungfrauen wird gewarnt
- 1961: Demokrat Läppli
- 1961: Musik ist Trumpf (Die Hazy Osterwald Story)
- 1961: Chikita
- 1962: Der Pastor mit der Jazztrompete
- 1963: Der Unsichtbare
- 1964: Ein Sarg aus Hongkong
- 1964: Die drei Scheinheiligen
- 1965: Die Banditen vom Rio Grande
- 1965: Der Mörder mit dem Seidenschal
- 1966: Der Würger vom Tower
- 1966: Gern hab’ ich die Frauen gekillt
- 1966: Wie tötet man eine Dame? (Das Geheimnis der gelben Mönche)
- 1967: Das Rasthaus der grausamen Puppen
- 1968: Im Schloß der blutigen Begierde
- 1968: Andrea – Wie ein Blatt auf nackter Haut
- 1968: Der Partyphotograph
- 1968: Kommissar X – Drei goldene Schlangen
- 1969: Die nackte Bovary
- 1970: Schwarzer Nerz auf zarter Haut
- 1970: Musik, Musik – da wackelt die Penne
- 1971: Mein Vater, der Affe und ich
- 1971: Außer Rand und Band am Wolfgangsee
- 1971: Sie nannten ihn Krambambuli
- 1972: Die lustigen Vier von der Tankstelle
- 1972: Ein Käfer gibt Vollgas
- 1973: Der Wildschütz (TV)
- 1974: Karl May
- 1974: Stoßtrupp Venus bläst zum Angriff
- 1974: Unterm Röckchen stößt das Böckchen
- 1975: Ich denk’ mich tritt ein Pferd
- 1975: Die Kleine mit dem süßen Po
- 1975: Umarmungen und andere Sachen
- 1976: Die Wölfin vom Teufelsmoor
- 1976: Casanova & Co.
- 1977: Das Licht der Gerechten (TV-Serie)
- 1977: G’schichten aus dem Wienerwald (TV)
- 1978: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand
- 1978: Töchter des Schweigens
- 1978: Hiob (dreiteiliger Fernsehfilm)
- 1979: Graf Dracula (beisst jetzt) in Oberbayern
- 1979: Die Milva (Fernsehshow)
- 1980: Patricia – Einmal Himmel und zurück
- 1980: Die fünf Jahreszeiten (TV)
- 1981: Das Dorf an der Grenze (TV)
- 1982: Neue Heimat (TV)
- 1983: Datenpanne (TV)
- 1986: Beethoven (Le neveu de Beethoven)
- 1987: Heiteres Bezirksgericht (TV)
Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 1: A – C. Erik Aaes – Jack Carson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3.