Nikolai Petrowitsch Tokarew
Nikolai Petrowitsch Tokarew (russisch Николай Петрович Токарев; * 20. Dezember 1950 in Karaganda) ist ein Oligarch, russischer Manager, Unternehmer und Chef des Öl-Pipelinebetreibers Transneft.[1]
Leben
Tokarew studierte am Karaganda Polytechnic Institute in Temirtau. Nach Angaben der Zeitungen Nowaja Gaseta und Wedemosti war Tokarew als KGB-Offizier in den 1980er-Jahren in Ostdeutschland tätig, wo er mit Wladimir Putin bekannt war.[2]
Von 1996 bis 1999 arbeitete er für die russische präsidiale Liegenschafts-Managementverwaltung. Von 2000 bis 2007 war er Präsident des russischen Unternehmens Sarubeschneft. Gegenwärtig leitet er das russische Unternehmen Transneft, das Pipelines herstellt und verlegt.[3]
Putins Prunk-Palast
Kreml-Kritiker Alexej Nawalny warf Tokarew vor, mit Transneft indirekt in die Finanzierung des Palasts an der Schwarzmeerküste nahe Gelendschik verwickelt zu sein. Mehrere Staatsunternehmen, darunter Transneft, sollen mit Scheinverträgen den Palast mit finanziert zu haben.
Wegen verschmutzter Rohstoffe in der Pipeline "Druschba" ("Freundschaft") geriet er in Kritik. Die russischen Öllieferungen unter anderem nach Deutschland wurden unterbrochen. Putin wies Tokarew an, die Leitungen besser zu überwachen.[4]
EU-Sanktionen gegen Putin und seine Helfer
Am 28. Februar 2022 setzte die Europäische Union ihn im Zusammenhang mit dem Überfall Putins auf die Ukraine 2022 auf die schwarze Liste und ließ sein gesamtes Vermögen einfrieren.[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- Notker Blechner: Wer sind die sanktionierten Oligarchen?, Tagesschau.de, abgerufen am 4. März 2022
- Russia’s Transneft vs Summa Group: wheels within Dagestani wheels?, Financial Times, 11. Februar 2013
- Jessica Bachman: Transneft boss - from KGB to oil Diplomat. Reuters, 14. September 2010, abgerufen am 3. September 2014 (englisch).
- Notker Blechner: Wer sind die sanktionierten Oligarchen?, Tagesschau.de, abgerufen am 4. März 2022
- DURCHFÜHRUNGSVERORDNUNG (EU) 2022/336 DES RATES vom 28. Februar 2022 zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 269/2014 über restriktive Maßnahmen angesichts von Handlungen, die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben oder bedrohen (PDF; 707 KB), abgerufen am 28. Februar 2022.