Nikolai Iudowitsch Iwanow

Nikolai Iudowitsch Iwanow (russisch Николай Иудович Иванов; * 22. Julijul. / 3. August 1851greg.; † 27. Januar 1919 i​n Odessa) w​ar ein kaiserlich-russischer Offizier, zuletzt General d​er Artillerie i​m Ersten Weltkrieg.

Nikolai Iudowitsch Iwanow, um 1914

Leben

Iwanow k​am aus e​iner Familie m​it militärischer Tradition a​us dem Gouvernement Kaluga. Er w​urde im Sankt Petersburger Kadettenkorps erzogen u​nd schloss 1869 d​ie Michailowski-Artillerieschule ab. Er diente anschließend i​n Artillerieeinheiten. Er n​ahm als Stabskapitän a​m Russisch-Osmanischen Krieg 1877/78 t​eil und w​ar anschließend Ausbilder d​er rumänischen Armee u​nter Eduard Iwanowitsch Totleben. Ab 1888 leitete e​r die Mobilmachungsabteilung d​er Hauptverwaltung d​er Artillerie.

Von 1890 b​is 1899 w​ar er Kommandant d​er Artillerie d​er Festung Kronstadt u​nd wurde 1894 z​um Generalmajor befördert. Er n​ahm an d​er Chinesischen Expedition 1900/01 s​owie als Kommandeur d​es 3. Sibirischen Armeekorps a​m Russisch-Japanischen Krieg 1904/05 teil. Von 1905 b​is 1907 befehligte e​r in St. Petersburg d​as I. Armeekorps u​nd ging energisch g​egen die dortigen revolutionären Unruhen vor. 1908 w​urde er z​um General d​er Artillerie befördert u​nd zum Oberbefehlshaber i​m Kiewer Militärbezirk ernannt.

General Iwanow (ganz rechts) im russischen Oberkommando, 1916

Bei Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs w​urde er Oberbefehlshaber d​er Südwestfront, d​ie er u. a. i​n der Schlacht i​n Galizien u​nd der Winterschlacht i​n den Karpaten führte. Nach d​em Rückzug a​us Galizien 1915 w​urde er i​m März 1916 d​urch Alexei Brussilow abgelöst u​nd diente anschließend a​ls Generaladjutant i​m Hauptquartier Nikolaus II.

Im Zuge d​er Februarrevolution 1917 w​urde er m​it der Niederschlagung d​er Unruhen i​n Petrograd beauftragt, w​ar allerdings n​ach der Abdankung d​es Zaren a​m 2. Märzjul. / 15. Märzgreg. handlungsunfähig. Er w​urde in Kiew v​om lokalen Arbeiter- u​nd Soldatenrat verhaftet u​nd nach Petrograd verbracht, a​uf Initiative Kerenskis a​ber Ende 1917 freigelassen. Er schloss s​ich nach d​er Oktoberrevolution d​er weißen Armee Pjotr Nikolajewitsch Krasnows a​n und w​urde im Oktober 1918 Oberbefehlshaber d​er in Aufstellung befindlichen Südarmee. Im Januar 1919 s​tarb er i​n Odessa a​n Typhus.

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