Nephelauxetischer Effekt

Der nephelauxetische Effekt ist e​in Begriff a​us der Koordinationschemie d​er Übergangsmetalle. Er bezieht s​ich auf d​ie Beobachtung, d​ass der Racah-Parameter B abnimmt, w​enn ein freies Ion e​ines Übergangsmetalls e​ine Verbindung m​it Liganden eingeht.

Das Abnehmen d​es Racah-Parameters deutet darauf hin, d​ass die Abstoßung zweier Elektronen i​n einem doppelt besetzten d-Orbital geringer i​st als i​m jeweiligen gasförmigen Metallion, w​as darauf hindeutet, d​ass das Atomorbital i​m Komplex größer i​st als i​m Ion. Mögliche Erklärungen für diesen Elektronenwolken erweiternden Effekt sind:

  • Die effektive Ladung des Metalls verringert sich durch den Einfluss der elektronenziehenden Liganden, dadurch können sich die d-Orbitale leichter ausdehnen.
  • Durch das Überlappen der Orbitale und das Ausbilden einer kovalenten Bindung vergrößert sich das Orbital, da aus zwei Atomorbitalen ein Molekülorbital gebildet wurde. Das Modell Teilchen im Kasten (TiK) veranschaulicht den Energiegewinn des Elektrons im größeren System.

Experimentelle Untersuchungen zeigen, d​ass der nephelauxetische Effekt folgender Reihe folgt:

F < H2O < NH3 < en < [NCS - N] < Cl < [CN] < Br < I

Der Effekt hängt n​icht nur v​om Liganden ab, b​ei gleichbleibendem Ligand f​olgt der Effekt folgender Reihe

Mn(II) < Ni(II) ≈ Co(II) < Mo(II) < Re(IV) < Fe(III) < Ir(III) < Co(III) < Mn(IV)

Siehe auch

Quellenangabe

Housecroft C.E. u​nd Sharpe A.G., Anorganische Chemie, 2. aktualisierte Auflage, Pearson Studium, 2006.

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