Neben der Spur – Schließe deine Augen
Neben der Spur – Schließe deine Augen ist ein deutscher Psychothriller von Josef Rusnak aus dem Jahr 2021 und der siebte Teil der ZDF-Kriminalfilmreihe Neben der Spur. Der Film basiert auf dem Roman Der Schlafmacher (Originaltitel: Close your Eyes) des australischen Bestsellerautors Michael Robotham und wurde am 25. Januar 2021 als Fernsehfilm der Woche erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt.[1][2]
Episode der Reihe Neben der Spur | |||
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Originaltitel | Schließe deine Augen | ||
Produktionsland | Deutschland | ||
Originalsprache | Deutsch | ||
Produktions- unternehmen |
Network Movie | ||
Länge | 90 Minuten | ||
Episode | 7 (Liste) | ||
Stab | |||
Regie | Josef Rusnak | ||
Drehbuch | Josef Rusnak | ||
Produktion | Jutta Lieck-Klenke Lydia-Maria Emrich | ||
Musik | Christoph Zirngibl | ||
Kamera | Ralph Kaechele | ||
Schnitt | Dirk Grau | ||
Deutschsprachige Erstausstrahlung |
25. Januar 2021 auf ZDF | ||
Besetzung | |||
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Chronologie | |||
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Handlung
Nach einer Vorlesung vor Studenten wird Psychiater Joe Jessen von Kommissar Vincent Ruiz aufgesucht, der ihn zur Aufklärung eines Doppelmordes um Hilfe bitten will. Jessen möchte sich aber aufgrund seiner fortschreitenden Parkinson-Erkrankung von seiner Beratertätigkeit für die Hamburger Polizei zurückziehen. Er überlegt es sich dann aber doch, weil ihn dieser Fall an die Nordsee führt und er so das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden kann. Seine Frau Nora hat ihn nämlich gebeten, zum ersten Mal nach der Trennung, mit ihm und ihrer gemeinsamen Tochter Lotte Urlaub zu machen und mit Lotte schon zum Ferienhaus nach Nordstrand vorzufahren. Auf dem Hinweg macht Jessen auch gleich in Husum halt und trifft hier auf die Polizistin Anna Bartholomé, die viele Jahre in Hamburg mit Ruiz zusammengearbeitet hatte und sich vor einiger Zeit hierher an die Nordsee versetzen ließ. Bartholomé zeigt Jessen das Haus, wo Hanna Raab und ihre 16-jährige Tochter brutal ermordet worden sind, sodass dieser sich schon mal ein Bild vom Täter machen kann. Jessen bezweifelt allerdings, dass er in diesem Fall helfen kann. Bartholomé informiert ihn, dass es in der Vergangenheit mehrere Übergriffe auf Frauen gab, bei denen die Opfer vom Täter gewürgt wurden, ansonsten aber unverletzt geblieben waren. Jessen hält es für möglich, dass es hier einen Zusammenhang zu dem Doppelmord gibt. Bei der Befragung der Opfer dieser Übergriffe entsteht für Jessen der Eindruck, dass es sich bei dem Täter um eine Art „Hüter von Sitte und Anstand“ zu handeln scheint. Das passt für ihn jedoch nicht zu den Doppelmorden, hier sieht er das Motiv in einer wesentlich persönlicheren Konstellation.
Tatverdächtig ist, laut der Kommissarin, der Exmann Dominik Raab, aber auch der Nachbar Tommi Gärtner, der die Opfer gefunden hat. Gärtner ist psychisch etwas auffällig, aber Jessen hält ihn nicht für intelligent genug, so einen Mord zu planen. Gegen Raab spricht sein Hang zur Gewalttätigkeit, unter der seine Frau während ihrer Ehe arg zu leiden hatte. Zeitgleich aber seine Tochter mitumzubringen, erscheint dem Psychologen jedoch nicht schlüssig. Nachdem Jessens Frau in Nordstrand eintrifft und er von ihr erfährt, dass bei ihr Krebs diagnostiziert wurde, beendet er die Arbeit an dem Fall und will sich nur noch seiner Familie widmen. Doch ein erneuter Mord bringt ihn dazu, sich weiter mit dem Täter zu befassen. Jessen ist mittlerweile davon überzeugt, dass der Doppelmord der Vertuschung dienen sollte, denn offensichtlich wurde der Täter bei seinen Übergriffen auf die Frauen, die seiner Meinung nach Ehebruch begangen hatten und bestraft werden müssten, von der Raab-Tochter gesehen. Als er sie dann zum Schweigen brachte, kam ihm die Mutter dazwischen, sodass auch sie sterben musste. Um den Täter aus der Reserve zu locken, provoziert Jessen ihn über eine Pressekonferenz der Polizei, denn er ist davon überzeugt, dass der Mann diese im Fernsehen verfolgt. Damit soll er Recht behalten, doch der Täter lauert ihm früher auf, als Jessen es erwartet. Er wird von ihm niedergeschlagen und bedroht. Anna Bartholomé kommt ihm unerwartet schnell auf die Spur und identifiziert ihn als Frank Klein, der als Rezeptionist in einem kleinen Hotel arbeitet. Dort erlebt er Tag für Tag, wie Frauen sich mit Männern treffen und dabei häufig ihren Ehepartner betrügen. Ehe die Polizei ihn jedoch zu fassen bekommt, entführt Klein Jessens Frau, um seinen Widersacher zu betrafen. Er steckt sie gefesselt in den Kofferraum von Jessens Wagen und will sie darin verbrennen. Hierbei wird er von dem Psychiater überrascht, der Klein unter Aufgebot all seiner sonst so schwindenden Kräfte im Zweikampfe niederschlägt und seine Frau aus dem Auto befreit. Klein setzt sich daraufhin in das Auto, zündet es an und richtet sich damit selbst.
Produktion
Die Dreharbeiten zu Neben der Spur – Schließe deine Augen fanden im Zeitraum vom 11. Februar bis zum 12. März 2020 unter dem Arbeitstitel Der Schlafmacher in Husum, St. Peter-Ording und Hamburg statt.[3][4]
Rezeption
Einschaltquoten
Die Erstausstrahlung von Neben der Spur – Schließe deine Augen am 25. Januar 2021 wurde in Deutschland von 8,07 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen Marktanteil von 24,1 % für das ZDF.[5]
Kritik
Rainer Tittelbach von tittelbach.tv meinte: „Die Geschichte von ‚Schließe deine Augen‘ gehört zu den schwächeren dieser immer sehenswerten ZDF-Reihe, und auch dramaturgisch und filmisch ist diese Episode von Josef Rusnak wenig raffiniert gestaltet. Starke Szenen gibt es aber auch hier: dank Noethen!“[6]
Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm kamen zu dem Urteil: „Der siebte Film nach einem Roman von Michael Robotham ist gewohnt düster, packend und mit einer guten Portion Dramatik inszeniert. Jessens Lieblingskommissar Ruiz tritt dieses Mal in den Hintergrund, doch ein paar knackige Dialoge bleiben etwa wenn Ruiz mahnt, Jessen riskiere sein eigenes Leben, und der Psychiater entgegnet: ‚Der Einsatz ist überschaubar.‘“[7]
Oliver Jungen von der FAZ urteilte: In dieser „Neben der Spur“-Episode „sticht die philosophisch-tragische Grundierung besonders hervor.“ „Nur bleibt die seit Beginn der Reihe problematische Diskrepanz zwischen einer anregend ausagierten Rahmung und den banalen Krimihandlungen bestehen. Der Binnenplot nimmt einige der Grundmotive auf – gescheiterte Beziehungen, neue Aufbrüche, Demütigungen –, aber es wirkt fast schon billig, wie er mit Genreelementen jongliert und auf Sensationen schielt.“ „Die wahren Höhepunkte dieser inhaltsschwachen Episode haben mit den inneren Angelegenheiten der still leidenden, in der Weite aufblühenden Familie Jessen zu tun.“[8]
Für Evangelisch.de wertete Tilmann P. Gangloff: „Schließe deine Augen“ ist „durchaus [ein] sehenswerter, im Rahmen von ‚Neben der Spur‘ aber eher unterdurchschnittlicher Krimi, dem unter anderem die für die Reihe so wichtige innere Spannung völlig abgeht.“ „Weil auch die Bildgestaltung nicht so hochwertig wie in den früheren Filmen ist, kann selbst die gute Musik (Christoph Zirngibel) nicht verhindern, dass ‚Schließe deine Augen‘ insgesamt eine Nummer kleiner wirkt als der Rest der Reihe.“[9]
Weblinks
- Neben der Spur in der ZDF-Mediathek
- Neben der Spur – Schließe deine Augen bei crew united
- Neben der Spur – Schließe deine Augen bei Fernsehserien.de
- Neben der Spur – Schließe deine Augen bei networkmovie.de (Produktionsfirma)
- Neben der Spur – Schließe deine Augen in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Neben der Spur - Schließe deine Augen. 16. Dezember 2020, abgerufen am 21. Dezember 2020.
- Neben der Spur – Schließe deine Augen bei Fernsehserien.de, abgerufen am 21. Dezember 2020.
- "Neben der Spur": Drehstart für siebten Film der ZDF-Reihe: ZDF Presseportal. Abgerufen am 21. Dezember 2020.
- Neben der Spur – Schließe deine Augen bei crew united, abgerufen am 16. März 2021.
- Veit-Luca Roth: Primetime-Check Montag, 25. Januar 2020. Quotenmeter.de, 26. Januar 2021, abgerufen am 25. Februar 2021.
- Reihe „Neben der Spur – Schließe deine Augen“. Abgerufen am 8. Januar 2021.
- Neben der Spur – Schließe deine Augen. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 8. Januar 2021.
- Oliver Jungen: Rituale des Abschieds bei faz.net, abgerufen am 15. August 2021.
- Tilmann P. Gangloff: Filmkritik bei Evangelisch.de, abgerufen am 15. August 2021.