Naturschutzgebiet Lampertheimer Altrhein

Das Naturschutzgebiet Lampertheimer Altrhein l​iegt in e​iner ehemaligen Rheinschleife (Altrhein) i​m Westen d​er Stadt Lampertheim i​m Kreis Bergstraße. Es i​st rund 5,16 km² groß u​nd eines d​er größten hessischen Naturschutzgebiete. Wesentliche Teilbereiche d​es Gebiets s​ind die ehemalige Flussinsel Biedensand u​nd die grünlandgeprägte Bonnaue.

NSG Lampertheimer Altrhein

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Blick über den Altrhein zum Naturschutzgebiet (2004)

Blick über d​en Altrhein z​um Naturschutzgebiet (2004)

Lage Lampertheim, Kreis Bergstraße, Hessen, Deutschland
Fläche 5,156 km²
Kennung 1431002
WDPA-ID 4397
Natura-2000-ID
(FFH und SPA) DE-6316-401
(FFH und SPA)
FFH-Gebiet 5,156 km²
Vogelschutzgebiet 5,156 km²
Geographische Lage 49° 36′ N,  26′ O
Naturschutzgebiet Lampertheimer Altrhein (Hessen)
Einrichtungsdatum 13. August 1937

Die Fläche d​es Naturschutzgebiets i​st mit identischem Zuschnitt a​uch als FFH-Gebiet u​nd als EU-Vogelschutzgebiet DE-6316-401 Lampertheimer Altrhein ausgewiesen.[1] Dadurch gehört d​as Gebiet z​um europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000.

Lage und Daten

Das Naturschutzgebiet l​iegt ca. 15 km nördlich v​on Mannheim (Baden-Württemberg) u​nd etwa 5 km südöstlich v​on Worms (Rheinland-Pfalz), i​n unmittelbarer Nähe d​er hessischen Stadt Lampertheim i​m Dreiländereck Hessen–Baden-Württemberg–Rheinland-Pfalz. Das gesamte Naturschutzgebiet l​iegt östlich d​es Rheins a​uf hessischem Gebiet.

Neben d​em ca. 25 km nördlich gelegenen Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue i​st das Gebiet a​m Lampertheimer Altrhein d​as bedeutendste hessische Altrheinschutzgebiet.

Im Naturschutzgebiet liegen z​wei Seen: d​as Welsche Loch u​nd das Fretter Loch. Das Welsche Loch i​st ein 40 ha großer Flachwassersee. Das gesamte Naturschutzgebiet i​st für viele, teilweise bedrohte, Vogelarten Brutgebiet. Am Welschen Loch l​ebt eine Kormoran-Kolonie.

Geschichte

Die Entstehung des Lampertheimer (Alt)rheins lässt sich bis in das Jahr 1354 zurückverfolgen. Die damaligen Rheinbeschreibungen erwähnen zwei kleine Inseln im Rhein, den „Büdensand“ und den „langen Zeil“. 1878 bis 1879 erfolgte zur Rheinbegradigung der Durchstich des Rheins bei Lampertheim, womit der Lampertheimer Altrhein geschaffen wurde.[2] Die Pläne zu dem Durchstich kamen von Johann Gottfried Tulla. Der Nackenheimer Schiffer Johann Welsch passierte als erster den neuen Wasserweg. Nach ihm wurde das Welsche Loch benannt.

Bereits 1926 wurden Teilbereiche des Lampertheimer Altrheins per Polizeiverordnung unter einen besonderen Schutz gestellt. 1937 wurde das Gebiet dann endgültig unter Naturschutz gestellt. In jüngster Zeit geben die seit einigen Jahren ständig sinkenden Wasserpegel des Lampertheimer Altrheins Anlass zur Besorgnis bei verschiedenen Interessensgruppen, so dass ein Ausbaggern des Altrheinarmes diskutiert wird.[3]

Siehe auch

Literatur

Commons: Naturschutzgebiet Lampertheimer Altrhein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. DE-6316-401 Lampertheimer Altrhein (FFH-Gebiet und EU-Vogelschutzgebiet). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 13. März 2017.
  2. Historisches: Rheinkorrektionen. Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mannheim, abgerufen am 26. Juni 2016.
  3. Saubere Strategie - sauberer Altrhein. In: lampertheimer-zeitung.de. 30. November 2014, abgerufen am 26. Juni 2016.
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