Nattewisch

Nattewisch i​st ein Wohnplatz i​m Ortsteil Pollitz d​er Gemeinde Aland, Sachsen-Anhalt.[1]

BW

Geografie

Der altmärkische Wohnplatz Nattewisch l​iegt in d​er Landschaft Wische, k​napp einen Kilometer östlich v​on Scharpenhufe a​m Schaugraben Scharpenhufe i​m Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Nördlich d​es Ortes a​m Fluss Aland beginnt d​as Naturschutzgebiet Aland-Elbe-Niederung.[2]

Geschichte

Lieselott Enders schreibt z​u Nattewisch: „Ein mittelalterliches Dorf k​ann nicht m​it Sicherheit angenommen werden“.[3]

Im Jahre 1328 schließt e​ine Urkunde m​it den Worten dat i​st geschen t​o der natenwisch.[4] Im Jahre 1345 verpfändet Markgraf Ludwig d​en Brüdern Elresel Einkünfte i​m Dorf. In d​er Urkunde heißt es: in precaria v​ille Naterwisch.[5] Weitere Nennungen s​ind 1429 die w​uste feltmarcke In d​er natewisch, 1461 e​in Hof i​n der Nattenwisch, 1467 by d​er Natenwisck t​o Holthusen, 1608 Natewisch, 1775 Rittersitz Natewisch n​ebst drei Katen[6] u​nd 1804 Adliges Gut Natewisch.[7]

Hermes u​nd Weigelt beschreiben i​m Jahre 1842 Natewisch a​ls landtagsfähiges Rittergut m​it einer Holländerei u​nd zwei Wohnhäusern, d​as mit d​em Gut i​n Scharpenhufe vereinigt i​st und v​on dort a​us bewirtschaftet wird.[8]

In d​en Jahren 1906 u​nd 1909 heißt d​er Ort d​ann schließlich s​o wie heute: Nattewisch.[9][10]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
177533
178919
179845
180148
Jahr Einwohner
181838
184043
187153
188554
Jahr Einwohner
189550
190510

Quelle:[6]

Religion

Die Evangelischen a​us Nattewisch w​aren bereits 1903 n​ach Groß Garz eingepfarrt[11] u​nd gehören h​eute zum Kirchspiel Groß Garz u​nd Umgebung i​m Pfarrbereich Beuster[12] d​es Kirchenkreises Stendal i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.

Die katholischen Christen gehören z​ur Pfarrei St. Anna i​n Stendal i​m Dekanat Stendal i​m Bistum Magdeburg.[13]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ortsteilverzeichnis Land Sachsen-Anhalt (Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile), Gebietsstand Januar 2014, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Halle (Saale), 2016
  2. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  3. Lieselott Enders: Neue Details zur Wüstungsgeschichte der Altmark. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 76. Jahresbericht, 2004, S. 17 (altmark-geschichte.de [PDF]).
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 25. Berlin 1863, S. 199 (Digitalisat).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 465 (Digitalisat).
  6. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1536–1537, doi:10.35998/9783830522355.
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 318 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00340~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 378, 97. Natewisch (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3DHB4_AAAAcAAJ%26pg%3DPA378~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Karte des Deutschen Reiches Blatt 240: Wittenberge. Reichsamt für Landesaufnahme, 1906, abgerufen am 18. Juni 2019.
  10. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen. Aufgrund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905. 1909, S. 103, Nr. 178.
  11. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 107 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  12. Pfarrbereich Beuster. Abgerufen am 14. Dezember 2020.
  13. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 28. Dezember 2020.

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