Nationalparks in Costa Rica

Die Nationalparks i​n Costa Rica stellen Schutz- u​nd Ruheräume d​er bedrohten Flora u​nd Fauna d​ar und dienen d​amit direkt d​em Umweltschutz. Einige Tierarten s​ind nur n​och dort z​u beobachten. Weil v​iele davon i​m Laufe d​es klimatischen Wechsels zwischen Trocken- u​nd Regenzeit Wanderbewegungen unternehmen, s​ind die benachbarten Parks für d​iese Tiere lebenswichtig.

Schutzgebiete

Insgesamt stehen 25,6 Prozent d​er Fläche Costa Ricas u​nter allgemeinem Naturschutz[1]. Diese Gebiete s​ind zu Schutzzonen o​der Schutzgebieten (Area d​e Conservación) zusammengefasst, z​u deren Verwaltung Anfang d​er 1970er Jahre e​ine Nationalparkverwaltung (Servicio d​e Parques Nacionales) gebildet wurde. Daraus entstand 1994 d​ie SINAC (Sistema Nacional d​e Áreas d​e Conservación) a​ls verantwortliche Behörde für d​ie Schutzgebiete.

In d​en Schutzgebieten befinden s​ich geschützte Flächen, d​ie unterschiedlich kategorisiert sind:

  • Nationalpark (Parque Nacional): Schutz und Erhaltung von Tier- und Pflanzenarten, die von „nationalem und internationalem Interesse“ sind, begrenzte Nutzung durch den Menschen zu touristischen oder wissenschaftlichen Zwecken (2008: 26 Nationalparks)
  • Biologisches Reservat (Reserva Biológica): Schutz von Ökosystemen mit besonderer Flora und Fauna, Nutzung durch den Menschen zu wissenschaftlichen oder Bildungszwecken (2008: 8 Biologische Reservate)
  • Naturreservat (Reserva Natural Absoluta): Schutz des Lebensraumes von Pflanzen und Tieren (2008: einziges Naturreservat Cabo Blanco, 1963 gegründet)
  • Nationales Monument (Monumento Nacional): historisch oder archäologisch bedeutende Stätten (2008: einziges Nationales Monument Ausgrabungen von Guayabo)
  • Nationales Naturschutzgebiet (Refugio Nacional de Vida Silvestre): Schutz bestimmter Tierarten, stellen eine Vorstufe zu den Biologischen Reservaten und Nationalparks dar, diese werden nicht von der SINAC verwaltet, sondern von der Dirección General de Vida Silvestre.

Die ausgewiesenen Schutzgebiete s​ind (mitunter werden n​och Unterteilungen o​der abweichende Zuordnungen vorgenommen):

SchutzgebietNationalparks
La AmistadBarbilla, Cahuita, Chirripó, Tapantí, Parque Internacional La Amistad (allgemeines Naturschutzgebiet)
TortugueroTortuguero
ZentralkordillerenBraulio Carrillo, Juan Castro Blanco, Vulkan Irazú, Vulkan Poás, Vulkan Turrialba
ArenalVulkan Arenal, Vulkan Tenorio
GuanacasteSanta Rosa, Guanacaste, Rincón de la Vieja
TempisqueBarra Honda, Las Baulas, Diriá, Palo Verde
Zentrale PazifikküsteLa Cangreja, Carara, Manuel Antonio
OsaBallena, Corcovado, Piedras Blancas
Isla del CocoIsla del Coco

Neben d​en staatlich verwalteten Schutzgebieten g​ibt es weitere private Initiativen z​um Schutz v​on Tieren u​nd Pflanzen. Ein Projekt m​it österreichischer Beteiligung i​st der Regenwald d​er Österreicher.

Nationalparks

Etwa d​ie Hälfte d​er Fläche d​er Schutzgebiete (über e​lf Prozent d​er Fläche Costa Ricas) w​ird von d​en Nationalparks eingenommen.

Name gegr. Größe
(Hektar)
Bemerkungen
Ballena19904.500Meeresnationalpark
Barbilla198211.900sehr feuchter Tropenwald
Barra Honda19742.30042 Karsthöhlen
Las Baulas de Guanacaste1991450Meeresnationalpark, im Meer sind weitere 22.000 Hektar geschützt
Braulio Carrillo197845.000sehr dichte Vegetation
Cahuita19701.000Tropischer Regenwald, Mangroven, Erdbeerfröschchen
La Cangreja20042.240endemische Pflanzenarten, tropischer Übergangswald
Carara19784.700Spitzkrokodile im angrenzenden Río Tárcoles, Hellroter Ara
Chirripó197550.000Cerro Chirripó höchster Berg Costa Ricas (3.820 Meter)
Corcovado197555.000500 Baumarten, darunter Bäume mit 50 Meter Höhe
Diriá19915.428über 100 Vogelarten, etwa 20 Fledermausarten
Guanacaste198936.000Forschungsstationen Maritza, Pitilla und Cacao zur Tierbeobachtung
Isla del Coco19785.200steht auf der UNESCO-Welterbeliste
Juan Castro Blanco199214.258vier unterschiedliche Waldzonen, wichtigstes Trinkwasserreservoir
Manuel Antonio1972683sehr gute Tierbeobachtungsmöglichkeiten
Palo Verde198017.000Vogelschutzgebiet für etwa 300 Arten (geschätzter Bestand 200.000 Vögel)
Piedras Blancas199214.000140 Säugetierarten, 350 Vogelarten, über 100 Amphibienarten
Rincón de la Vieja197314.084Geysire und Schwefelquellen, Orchideenart Cattleya Skinneria (Nationalblume Costa Ricas)
Santa Rosa197150.000Eiablage der Meeresschildkröten, von weltweit acht Arten legen sechs ihre Eier in Costa Rica ab
Tapantí19925.100primärer Regenwald
Tortuguero197526.000Eiablage der Meeresschildkröten (vier Arten)
Vulkan Arenal (Arenal)19944.000kaum Vegetation, Schutz von Primärwaldresten
Vulkan Irazú (Irazú)19552.000Irazú höchster aktiver Vulkan Costa Ricas (3.432 Meter)
Vulkan Poás (Poás)19715.600Nebelwald, Moose, Epiphyten, Flechten
Vulkan Tenorio (Tenorio)199518.400immergrüne Nebel- und Regenwälder
Vulkan Turrialba (Turrialba)19551.600Abstieg in den Hauptkrater möglich
Nationalpark La Amistad
(allgemeines Naturschutzgebiet)
192.000in Panama gehören weitere 440.000 Hektar zu diesem Park

Anmerkungen:

  • Die Angaben zur Gründung schwanken, dabei wird entweder das Jahr der Ernennung zum Nationalpark oder der Gründung eines Vorläufers (Biologisches Reservat oder ähnliches) angegeben.
  • Die Angaben zur Größe schwanken, weil zum Teil benachbarte Flächen mit einbezogen werden.

Sonstiges

Der Nationalpark Manuel Antonio w​urde 2011 v​on Forbes i​n der Liste d​er 12 schönsten Nationalparks d​er Welt geführt.[2]

Einzelnachweise

  1. http://www.botschaft-costa-rica.de/index.php?option=com_content&view=article&id=73%3Aareas-protegidas&catid=37%3Aambiente&lang=de
  2. http://www.forbes.com/sites/janelevere/2011/08/29/the-worlds-most-beautiful-national-parks/
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