Nationalpark Taï

Der Nationalpark Taï (französisch Parc national d​e Taï) i​st ein Nationalpark i​n der südwestlichen Elfenbeinküste östlich d​es Mont-Nimba-Parks i​n den Distrikten Moyen-Cavally u​nd Bas-Sassandra. Der Park umfasst d​en letzten großen Regenwald Westafrikas.[1] Außerdem i​st der Park e​ine Zufluchtsstätte d​es seltenen Zwergflusspferds.

Nationalpark Taï
UNESCO-Welterbe

Blick über den Regenwald des Nationalparks Taï vom Mount Niénokoué
Vertragsstaat(en): Elfenbeinküste Elfenbeinküste
Typ: Natur
Kriterien: (vii) (x)
Fläche: 330.000 ha
Referenz-Nr.: 195
UNESCO-Region: Afrika
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 1982  (Sitzung 6)
Schimpansen im Nationalpark Tai

Lage

Er l​iegt ca. 200 km südlich v​on Man u​nd 100 km v​on der Küste zwischen d​er Grenze z​u Liberia (Cavally-Fluss) i​m Westen u​nd dem Sassandra-Fluss i​m Osten. Die Höhe über d​em Meeresspiegel beträgt 80 b​is 600 m (Michelin-Karte Nr. 953) a​n der höchsten Erhebung, d​em Mont Nienokoue.

Das Gebiet umfasst 3300 km² m​it einer 2000 km² großen Pufferzone u​nd hängt m​it dem 730 km² großen Reservat N'Zo zusammen.

Fauna

Der Taï-Nationalpark ist eines der wichtigsten Refugien des Zwergflusspferds, das nur in den westafrikanischen Regenwäldern vorkommt.[2] Das Schutzgebiet beherbergt zudem viele weitere bedrohte Arten, so elf Arten Affen, unter ihnen Schimpansen und zahlreiche Meerkatzen, den Bongo, den Afrikanischen Büffel und verschiedene Waldducker einschließlich des seltenen Jentink-Duckers und des Zebraduckers, aber auch das Hakenblatt. Die etwa 750 Rundohr- oder Waldelefanten können nur bei ausreichend energischen Schutzmaßnahmen überleben.

Geschichte

Bereits 1926 wurde das Gebiet von der französischen Kolonialverwaltung als Wald- und Wildschutzgebiet unter Schutz gestellt. Nationalpark wurde es am 28. August 1972. 1978 wurde es als Biosphärenreservat anerkannt und seit 1982 gehört der Park zum UNESCO-Weltnaturerbe. Der Druck auf den Park durch Wilderei, Landwirtschaft und Goldabbau hat in den letzten Jahren stark zugenommen.[2]

Literatur

  • Wally und Horst Hagen: Die afrikanischen Nationalparks als Lebensräume der Elefanten. In: Vitus B. Dröscher (1990): Rettet die Elefanten Afrikas (S. 211–212)
Commons: Taï National Park – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Taï: Westafrikas letzter großer Regenwald. WWF Deutschland, abgerufen am 12. Juli 2016.
  2. Choeropsis liberiensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010. Eingestellt von: R. Lewison, W. Oliver, 2008. Abgerufen am 17. August 2010.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.