Nalbuphin

Nalbuphin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Schmerzmittel vom Opioid-Typ. Er wirkt agonistisch an den κ-Opioidrezeptoren und partiell antagonistisch an den µ-Opioidrezeptoren. Die Vorteile des Partialantagonisten liegen darin, dass eine opioidbedingte Atemdepression, z. B. postoperativ nach dem Einsatz von Fentanyl während der Narkose, aufgehoben werden kann bei gleichzeitiger Fortführung der Schmerzbehandlung, da Nalbuphin selbst analgetisch wirkt. Die analgetische Potenz verglichen mit Morphin liegt bei 0,5–0,8. Es ist dem Pentazocin ähnlich, steigert jedoch den Blutdruck und die Herzfrequenz nicht. Bei opiatabhängigen Patienten kann der Einsatz von Nalbuphin allerdings sofort nach der Injektion ein Entzugssyndrom hervorrufen.

Strukturformel
Allgemeines
Freiname Nalbuphin
Andere Namen

(–)-17-(Cyclobutylmethyl)-4,5α-epoxymorphinan-3,6α,14-triol

Summenformel C21H27NO4
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 243-901-6
ECHA-InfoCard 100.039.895
PubChem 5311304
ChemSpider 4470813
DrugBank DB00844
Wikidata Q277979
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N02AF02

Wirkstoffklasse

Opioid-Analgetikum

Eigenschaften
Molare Masse 357,44 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]

Achtung

H- und P-Sätze H: 300310330
P: 260262264280302+352+310304+340+310 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Nalbuphin w​ird als Hydrochlorid i​n Injektionslösungen eingesetzt. Die Wirkung t​ritt rasch n​ach zwei b​is drei Minuten ein. Die Halbwertszeit beträgt c​irca drei Stunden, d​ie Wirkdauer b​is zu sechs[2] Stunden. Die gleichzeitige Gabe z​u einer Behandlung m​it μ-agonistischen Opioiden w​ie etwa Morphin o​der Fentanyl i​st kontraindiziert.[3]

Handelsnamen

Monopräparate

Nalpain (D), Nubain (CZ, GR), Generika (A, CH)

Literatur

  • Wolfgang Forth, Dietrich Henschler, Walter Rummel u. a. (Hrsg.): Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 8. Auflage. Urban & Fischer Verlag, Berlin u. a. 2001, ISBN 3-437-42520-X, S. 254, 255, 260, 261.
  • Peter Tonner, Lutz Hein (Hrsg.): Pharmakotherapie in der Anästhesie und Intensivmedizin : Grundlagen und klinische Konzepte. 1. Auflage. Springer, Berlin/ Heidelberg 2011, ISBN 978-3-540-79155-3, S. 128.

Einzelnachweise

  1. Datenblatt Nalbuphin-Hydrochloridhydrat bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 9. November 2021 (PDF).
  2. D. Häske und andere: Analgesie bei Traumapatienten in der Notfallmedizin. In: Der Anaesthesist. Band 69, Nr. 2, Februar 2020, S. 137–148, hier: S. 141.
  3. Fachinformation Nalbuphinhydrochlorid Orpha-Devel 10 mg/ml Injektionslösung. Stand Januar 2008.

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