Nadja Mchantaf
Nadja Mchantaf (* in Husum)[1] ist eine deutsche Opern- und Konzertsängerin (Sopran). Sie ist seit 2016 Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin.
Leben
Nadja Mchantaf absolvierte eine 10-jährige Tanzausbildung, wobei sie als norddeutsche Meisterin hervorging, und begann nach dem Abitur ihr Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig bei Regina Werner-Dietrich. Ab 2010 wurde sie von Brigitte Eisenfeld weiter ausgebildet. Heute verbindet sie beides, Tanz und Operngesang, in ihren Rolleninterpretationen.
Schon während ihres Studiums gastierte sie an der Oper Leipzig, im Gewandhaus in Leipzig und beim Bachfest Leipzig. Direkt nach dem Examen 2009 trat sie ihr Engagement im Jungen Ensemble der Semperoper in Dresden an und sang unter anderem die Titelpartie in der Dresdner Uraufführung von Hans Werner Henzes Musiktheaterstück Gisela! Daraufhin wurde Nadja Mchantaf festes Mitglied des Solistenensembles der Semperoper Dresden und war dort zu hören als Pamina Die Zauberflöte, Musetta La Bohème, Micaëla Carmen, Servilia La clemenza di Tito, Gretel Hänsel und Gretel, Prinzessin Eudoxie La Juive, Ännchen Der Freischütz, Valencienne Die lustige Witwe, Lucilla Il tutore, Lidotschka Moskau, Tscherjomuschki und Morgana Alcina. In der Premiere von L’elisir d’amore unter Riccardo Frizza sang sie die Adina und unter Christian Thielemann die 5. Magd Elektra. Diese Produktion ist als CD bei Deutsche Grammophon Gesellschaft erschienen.
Zur Spielzeit 2016/17 wechselte Nadja Mchantaf an die Komische Oper Berlin und debütierte als Tamiri in Mozarts Il re pastore. Daraufhin wurde sie für die Titelpartie der Cendrillon von Massenet engagiert, mit der sie kürzlich unter der Regie von Damiano Michieletto und der musikalischen Leitung von GMD Henrik Nánási einen großen Erfolg feierte. Außerdem sang sie in der bejubelten Inszenierung von Barrie Kosky unter der Leitung von Jordan de Souza in Claude Debussys Pelléas et Mélisande die Titelpartie. Im Januar 2019 debütierte Nadja Mchantaf als Mimi in Giacomo Puccinis La Bohème, erneut unter Jordan de Souza und in der Regie von Barrie Kosky.
Weitere Partien an der KOB sind bislang Tatjana in Tschaikowskis Eugen Onegin, die Titelrolle in Dvořáks Rusalka, Erinice in Rameaus Zoroastre, Micaëla in Bizets Carmen und das Kind in L’enfant et les sortilèges. Weiter interpretierte sie jüngst unter der Leitung von Ainārs Rubiķis den Liederzyklus Shéhérazade von Maurice Ravel, die Donna Anna in Mozarts Don Giovanni sowie die Saffi in Der Zigeunerbaron von Johann Strauss und als neueste Rolle die Jenny in Brecht/Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny.
Gastspiele führten sie zudem an das Staatstheater Stuttgart, an das Opernhaus Graz, an die Oper Frankfurt sowie ans Teatro La Fenice in Venedig und an das Teatro dell'Opera di Roma, wo sie 2019 im Teatro Constanzi[2][3] und 2020 im Circus Maximus die Hanna Glawari in Die lustige Witwe interpretierte. Nadja Mchantaf sang mit den Berliner Symphonikern, mit den Hamburger Symphonikern, mit dem Shanghai Symphony Orchestra sowie beim Beijing Music Festival und mit dem Orquestra Gulbenkian unter der Leitung von Frédéric Chaslin.
Diskografie (Auswahl)
- Richard Strauss, Elektra, 5. Magd, Sächsische Staatskapelle Dresden, Leitung: Christian Thielemann (Deutsche Grammophon 0289479 33878)
- Richard Heuberger, Der Opernball, Angèle Aubier, Grazer Philharmonisches Orchester, Leitung: Marius Burkert (cpo 555070-2)
Weblinks
- Homepage
- Nadja Mchantaf bei Operabase (Engagements und Termine)
- Kurzbiografie auf der Website der Komischen Oper Berlin
- Volker Blech: Berlins neue Opernprinzessin: Stimme, Charme und Schuhtick. In: Berliner Morgenpost, 12. Juni 2016
- The Exclusive Opera Lively Interview with Nadja Mchantaf. Interview (englisch) bei Opera Lively
Einzelnachweise
- Sopranistin Nadja Mchantaf (Kurzprofil). In: Symphoniker Hamburg. Abgerufen am 26. Dezember 2020.
- "Die lustige Witwe" Act I, Teatro dell'opera di Roma. In: YouTube. Abgerufen am 27. Dezember 2020 (englisch).
- "Die lustige Witwe" Acts II & III, Teatro dell'opera di Roma. In: YouTube. Abgerufen am 27. Dezember 2020 (englisch).