Nackt. Das Netz vergisst nie.
Nackt. Das Netz vergisst nie ist ein Fernsehdrama von 2017. Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit und beschäftigt sich mit dem Thema Cyber-Mobbing und dessen Wirkung auf seine Opfer.[1] Die Hauptrollen spielen Felicitas Woll, Martin Gruber und Aleen Jana Kötter. Die TV-Premiere war am 4. April 2017 auf Sat.1.
Film | |
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Originaltitel | Nackt. Das Netz vergisst nie. |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2017 |
Länge | 87 Minuten |
Stab | |
Regie | Jan Martin Scharf |
Drehbuch | Anne-Marie Keßel |
Produktion | Christian Becker |
Kamera | Markus Eckert |
Schnitt | Ulrike Leipold |
Besetzung | |
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Handlung
Die 16-jährige Lara (Aleen Jana Kötter) wird mit Nacktfotos, die für ihren Freund gedacht waren, durch einen unbekannten Webseitenbetreiber erpresst. Die Fotos machen schnell die Runde in der Schule und Lara ist nicht nur dem Cyber-Mobbing ausgesetzt, sondern auch realem Mobbing und den Blicken in der Schule. Dort haben es besonders ihr Mitschüler Marcel und dessen Kumpel auf sie abgesehen. Die Situation eskaliert, als sie mitten in der Schulaula von diesen und weiteren Mitschülern in die Enge gedrängt und von allen Seiten (aufgrund ihrer großen Oberweite auf der Pornoseite) als Dickmann schikaniert wird. Ihre Mutter Charlotte (Felicitas Woll) versucht alles, was in ihrer Macht steht, um diese Fotos wieder zu löschen, jedoch muss sie schnell feststellen, dass dies fast unmöglich ist. Obwohl Charlotte alle Hebel in Bewegung setzt und sogar mit anderen Opfern Kontakt aufnimmt, gelingt es ihr nicht, die Bilder zu entfernen. Durch ihr Engagement wird sie selbst zur Zielscheibe des Betreibers.[2]
Der Polizei ist es nicht gestattet, ohne Beweise zu handeln. Daher sind ihr die Hände gebunden, als Charlotte ein paar Indizien aufbringt.
Die Drehbuchautorin und der Regisseur wandelten die Geschichte ein wenig ab und wählten eine andere Figur für den Selbstmord. Amal, gespielt von Jasmina Al Zihairi[3], wird, genauso wie Lara, Opfer von Cyber-Mobbing und hält dem Druck, der auf ihr lastet, nicht mehr stand. Die familiären Erwartungen und ihre Scham treiben sie so weit, sich das Leben zu nehmen.
Hintergrund
Der Film basiert auf der Geschichte der kanadischen Jugendlichen Amanda Todd.[4] Todd war ein 15-jähriges Mädchen aus der Nähe von Vancouver, das ohne nachzudenken ein Nacktfoto von sich an einen Chat-Bekannten schickte. Dieser veröffentlichte das Foto auf Facebook und sandte es an die gesamte Schule des Mädchens. Die Mobbing-Attacken haben der Jugendlichen über mehrere Jahre so zugesetzt, dass sie zweimal versuchte, sich das Leben zu nehmen. Sie starb beim zweiten Versuch.
Weblinks
- Nackt. Das Netz vergisst nie. in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Biografie von Anne-M. Keßel. www.drehbuchautoren.de, abgerufen am 10. April 2017.
- Nackt. Das Netz vergisst nie. www.moviepilot.de, abgerufen am 10. April 2017.
- Jasmina Al Zihairi. www.imdb.com, abgerufen am 10. April 2017.
- Cyber-Mobbing: Der stumme Hilferuf der Amanda Todd (†15). Die Welt, 22. Oktober 2012, abgerufen am 10. April 2017.