Mykola Stasjuk

Mykola Mykolajowytsch Stasjuk (ukrainisch Микола Миколайович Стасюк; * 4. Maijul. / 16. Mai 1885greg. i​n Jekaterinoslaw, Gouvernement Jekaterinoslaw, Russisches Kaiserreich[1]; † Sommer 1943 i​n Mariupol, Ukrainische SSR[2]) w​ar ein ukrainischer Politiker.

Die Mitglieder des Generalsekretariats im Juli 1917. (von links nach rechts) Stehend: P. Chrystjuk, M. Stasjuk, B. Martos. Sitzend: I. Steschenko, C. Baranowskyj, W. Wynnytschenko, S. Jefremow, S. Petljura

Leben

Mykola Stasjuk w​ar Überparteilicher i​m Generalsekretariat d​er ukrainischen Zentralna Rada, d​em ersten a​us der ukrainischen Zentralna Rada gebildeten.

Mykola Stasjuk kam 1885 in Jekaterinoslaw in der heutigen Ukraine zur Welt und studierte ab 1903 am Bergbau-Institut in Sankt Petersburg, wo er Mitglied des ukrainischen Studentenbundes, der Revolutionären Ukrainischen Partei und später der Ukrainischen Sozialistischen Revolutionären Partei wurde. Während der Russischen Revolution 1905 war er einer der Organisatoren der Jekaterinoslawer Bauernschaft, wofür er unter Polizeiaufsicht gestellt und im Februar 1908 zu acht Monaten Haft verurteilt wurde. Zwischen 1908 und 1912 veröffentlichte er wissenschaftliche Arbeiten zur ukrainischen Wirtschaft: „Autonomie und Entwicklung der Produktivkräfte in Land“ (1908), „Die Ökonomischen Beziehungen zwischen der Ukraine und Großpolen“ (1911) und „Auswanderung und seine Rolle im wirtschaftlichen Leben der Ukraine“ (1912).[1]

Im April Jahre 1917 wurde er auf dem Kongress der ukrainischen Dorfführer zum Vorsitzenden der ukrainischen Bauernverbände und zum Delegierten der Zentralna Rada gewählt. Als die Zentralna Rada am 15. Julijul. / 28. Juli 1917greg. das Generalsekretariat der ukrainischen Zentralna Rada als Exekutivorgan der Ukrainischen Volksrepublik bildete, wurde er dort Generalsekretär für Ernährungsangelegenheiten (Ernährungsminister). Während des Bestehens des Hetmanats übernahm er wieder seine Tätigkeit als Genossenschaftler beim Bauernverband und während des Direktorats der Ukrainischen Volksrepublik leitete er in Kamjanez-Podilskyj die Versorgung der ukrainischen Armee. Nach dem Zusammenbruch der Volksrepublik lebte er bis 1920 im Exil, kehrte dann in die Ukraine zurück und war bei der ukrainischen Akademie der Wissenschaften beschäftigt.

Anfang d​er 1930er Jahre w​urde er verhaftet u​nd verbrachte 10 Jahre i​m Gulag, i​n Karelien u​nd beim Belomorkanal. Vor Beginn d​es Zweiten Weltkriegs arbeitete e​r als Parkwächter i​n Mariupol u​nd wurde n​ach Beginn d​er deutschen Besatzung a​m 10. November 1941 Redakteur d​er „Mariopoler Zeitung“ u​nd Mitglied e​iner zwischen Juni 1942 u​nd Juni 1943 aktiven antifaschistischen Untergrundorganisation. Im Sommer 1943 w​urde er v​on der Gestapo verhaftet u​nd erschossen.[2]

Einzelnachweise

  1. Biografie Mykola Stasjuk auf ua.convdocs.org; abgerufen am 4. April 2017 (ukrainisch)
  2. Biografie Mykola Stasjuk auf ruthenos.org.ua; abgerufen am 4. April 2017 (ukrainisch)
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