Musée des Arts décoratifs de Strasbourg
Das Musée des Arts décoratifs (Museum für Verzierungskünste; Kunstgewerbemuseum) der Stadt Straßburg befindet sich im Erdgeschoss des Palais Rohan, dem ehemaligen Stadtpalais der Fürstbischöfe aus dem Haus Rohan. Die eine Hälfte des Museums wird aus den prächtigen Gemächern im spätbarocken, Rokoko- und Empire-Stil ausgemacht, die andere Hälfte bietet einen weiten Überblick über die Porzellan-, Gold- und Silberschmiedekunst elsässischer Meister zwischen 1681 und 1870.
Die Sammlung
Nach der schweren Beschädigung des Palastes durch englische und amerikanische Bombenabwürfe am 11. August 1944 wurden die Gemächer der Fürstbischöfe bis in die 1990er Jahre nach und nach originalgetreu restauriert und die Inneneinrichtung wiederhergestellt. Die Gemächer weisen die traditionelle Ausstattung höfischer Schauräume (Gobelin-Wandteppiche, Chinoiserien, Holzschnitzarbeiten, Wandmalereien, Stuckverzierungen, Trompe-l’œils usw.) in einem hohen Grad von Kunstfertigkeit auf.
Schwerpunkt des Rests der Sammlung sind die teils bemerkenswert überschwänglichen Porzellanerzeugnisse der Straßburger Manufaktur der Gebrüder Paul und Johann Hannong, den Begründern und Leitern der weithin berühmten Frankenthaler Porzellanmanufaktur, sowie die Silberschmiedewerke der Straßburger Meisterfamilien Imlin und Kirstein.
Im salle d'horlogerie (n° 14) befinden sich ebenfalls Bestandteile der ersten astronomischen Uhr des Straßburger Münsters (erbaut um 1350), darunter der überlebensgroße Hahn (Coq automate), der als ältester erhaltener Automat der Welt gilt.[1]
Literatur
- Étienne Martin: Buffet garni. Les faïences et trompe-l'oeil de Hannong et de Niderviller, Éditions des Musées de Strasbourg, Straßburg, 2015, ISBN 978-2-3512-5117-1
Quellen
- Decorative Arts Museum, Strasbourg, www.hautehorlogerie.org/
Weblinks
- Webseite des Museums und ausgewählte Werke auf derselben