Murg (Aare)

Die Murg ist ein rechter und südlicher Nebenfluss der Aare. Zusammen mit ihrem Quellfluss Langete hat sie eine Länge von etwa vierunddreissig Kilometer. Sie bildet auf ihrer ganzen Länge von 2,4 Kilometer die Grenze zwischen den Kantonen Bern und Aargau.

Murg
Die Murg flussabwärts von der Murgbrücke zwischen Murgenthal und Wynau aus gesehen

Die Murg flussabwärts von der Murgbrücke zwischen Murgenthal und Wynau aus gesehen

Daten
Gewässerkennzahl CH: 497
Lage Mittelland

Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Aare Rhein Nordsee
Ursprung Zusammenfluss von Rot und Langete
47° 15′ 4″ N,  49′ 35″ O
Quellhöhe 420 m[1]
Mündung bei Murgenthal in die Aare
47° 15′ 55″ N,  49′ 31″ O
Mündungshöhe 400 m[1]
Höhenunterschied 20 m
Sohlgefälle 8,3 
Länge 2,4 km[2] 
34 km (mit Langete)
Einzugsgebiet 184,82 km²[3]
Abfluss am Pegel Murgenthal, Walliswil[4]
AEo: 183 km²
Lage: 2,2 km oberhalb der Mündung
NNQ (1991)
MNQ 1981–2016
MQ 1981–2016
Mq 1981–2016
MHQ 1981–2016
HHQ (1986)
850 l/s
2,28 m³/s
3,5 m³/s
19,1 l/(s km²)
4,95 m³/s
50,2 m³/s
Abfluss[3]
AEo: 185 km²
an der Mündung
MQ
Mq
3,47 m³/s
18,8 l/(s km²)
Murg (Aare) (Kanton Bern)
Quelle
Mündung
Quelle und Mündung der Murg

Geographie

Quellflüsse

Die Murg entsteht östlich von Wynau auf einer Höhe von 420 m ü. M. aus dem Zusammenfluss der Langete mit der Rot.

Langete

Die 31 km lange Langete ist der linke, südwestliche Quellfluss.

Sie hat ein Einzugsgebiet von 131,43 km² und einen mittleren Abfluss (MQ) von 2,55 m³/s.

Rot

Die 17 km lange Rot ist der rechte und süd-südöstliche Quellfluss.

Sie hat ein Einzugsgebiet von 46,07 km² und einen mittleren Abfluss (MQ) von 0,79 m³/s.

Verlauf

Nach dem Zusammenfluss fliesst die Murg zunächst nach Nord-Nordwesten in weiten Bogen durch Naturwiesen und wird dort auf ihrer linken Seite vom Brunnbach gespeist. Südlich von Guegiloch nimmt sie von links das Wasser einer rechten Abzweigung des Mürlibachs auf. Etwa 150 m flussabwärts mündet von rechts der Stampfibach in die Murg ein. Direkt danach zweigt auf der gleichen Seite der Rotkanal ab. Die Murg mäandert nun in dichtem Gehölz und begleitet vom Rotkanal auf der rechten Seite und der Bahnstrecke Olten–Langenthal auf der linken in nördlicher Richtung durch Felder und Wiesen.

Nordwestlich von Trottenhubel wird der Fluss von der Neubaustrecke Mattstetten–Rothrist überbrückt. Etwas später kreuzt er die Bahnanlagen, fliesst an extensiv genutzten Wiesen und Weiden sowie an Hochstamm-Feldobstbäumen vorbei und erreicht dann die Ortslage des Wynauer Ortsteils Obermurgenthal und der Stadt Murgenthal. Auf der rechten Seite wird dort Obst angebaut.

Die Murg unterquert noch die Hauptstrasse 1, läuft dann links an Heimweiden und rechts an Hecken-, Feld- und Ufergehölzen mit Krautsaum vorbei und mündet schliesslich östlich einer Abwasserreinigungsanlage (ARA) auf einer Höhe von 400 m ü. M. von rechts und Süden in die aus den Westen heranziehende Aare.

Einzugsgebiet

Das 184,82 km² grosse Einzugsgebiet der Murg liegt im Schweizer Mittelland und wird über die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es besteht zu 27,1 % aus bestockter Fläche, zu 63,3 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 9,4 % aus Siedlungsfläche und zu 0,2 % aus Gewässerfläche.

Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 651 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 399 m ü. M. und die maximale Höhe bei 1115 m ü. M.[5]

Zuflüsse und Abzweigungen

  • Langete (linker Quellfluss), 31,0 km, 131,00 km², 2,55 m³/s
  • Rot (rechter Quellfluss), 17,0 km, 46,07 km², 0,79 m³/s
  • Brunnbach (links)
  • Stampfibach (rechts)
  • Rothbachkanal[6] (rechte Abzweigung), 8,5 km
  • Mürlibach (links)
  • Mülikanal[7] (links)

Rotkanal

Rotkanal (rechts) bei Murgenthal. Links Uferbäume der Murg.

Kurz nach dem Zusammenfluss der Rot mit der Langete zweigt der 8,5 km lange Rotkanal ab, der parallel zur Aare nach Rothrist führt. Er wurde um 1640 zwecks Bewässerung der sogenannten „Hungerzelg“ angelegt und von da bis 1999 von der „Rothbachwässerungsgenossenschaft“ unterhalten.

Seit 1856 dient der Kanal auch zur Gewinnung von Wasserkraft, zunächst für Industriebetriebe, seit 1943 für ein Kleinkraftwerk.[8]

Hydrologie

An der Mündung der Murg in die Aare beträgt ihre modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 3,47 m³/s. Ihr Abflussregimetyp ist pluvial inférieur[9] und ihre Abflussvariabilität[10] beträgt 25.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) der Murg in m³/s[5]

Namensgeber

Die Gemeinde Murgenthal hat ihren Namen von dem Fluss.

Siehe auch

Commons: Murg (Aare) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Gewässernetz im WebGis Geoinformationssystem des Kantons Bern
  3. Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Gebietsauslässe. Abgerufen am 26. Mai 2019.
  4. Messstation Murgenthal, Walliswil 1981–2016 (PDF) Bundesamt für Umwelt BAFU
  5. Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Murg
  6. Mündet in die Aare
  7. Linke Abzweigung, fliesst wieder in die Murg zurück
  8. W. Jäggi: Der Rothkanal. Ein Gewässer in der Westecke des Kantons Aargau. In: Jahrbuch des Oberaargaus Nr. 31, 1988, S. 107–114.
  9. „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes, S. 7
  10. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
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