Mpika
Mpika (auch Chachi Mpika oder Cha-Chi) ist eine Stadt am Tanzam Highway am Abzweig nach Mpulungu am Tanganjikasee über Kasama und Mbala sowie an der TAZARA in Sambia. Mpika ist der größte Ort in weiter Umgebung. Mpika hat 29.000 Einwohner (Schätzung 2006) und ist Sitz der Verwaltung des gleichnamigen Distrikts mit 146.196 Einwohnern (Volkszählung 2000), der Parkverwaltung des Nordluangwa-Konservationsprojektes, des Department of National Parks and Wildlife Services und der Hauptverwaltung der TAZARA.
Geographie
Mpika liegt 1450 Meter über dem Meeresspiegel. Geographisch befindet sich Mpika auf dem Muchinga-Gebirge zwischen dem Luangwatal im Westen und den Bangweulusümpfen im Osten. Beide Gebiete sind ausgesprochen schwer zugänglich und fast nicht erschlossen.
Wirtschaft
Mpika liegt in einer Miombo-Landschaft, die mit weniger als vier Menschen pro Quadratkilometer zu den am dünnsten besiedelten Gebieten Sambias zählt. Die Böden sind sauer und trotz ausreichender Niederschläge wenig fruchtbar. Ackerbau verlangt deshalb teure Kunstdünger mit höheren Calcium- und Kaliumanteilen. Mpika ist ein wichtiger Versorgungspunkt des Umlandes. Es hat einen nennenswerten Markt. Zweimal wöchentlich verkehrt der Personenzug Daressalam-Kapiri Mposhi in jeweils beide Richtungen, dessen Passagiere hier auf dem Bahnhof Verpflegung kaufen können. Ein Stadtteil heißt Tazara Township. Eine neue Strecke nach Chipata/Mchinji in Malawi soll gebaut werden. Das Bahnbetriebswerk in Mpika würde damit vergrößert werden müssen. Ebenso ist der Tanzam Highway eine Einkommensquelle für Dienstleistungen aller Art für Fahrzeuge, Fahrer und Passagiere.
Soziales
Mpika ist katholischer Bischofssitz mit langer Tradition. UNICEF stellte in einer Studie aus 2001 in Sambia eine durchschnittliche Kinderarbeitsquote von 20 % fest, in Mpika aber eine von 70 %. Der sexuelle Missbrauch von Kindern liegt 10 % höher als im Landesdurchschnitt von 72 % für Mädchen und 28 % für Jungen.
Infrastruktur
Mpika liegt an der TAZARA und dem Tanzam Highway, der hier zugleich die Fernstraße T2 bildet, ist also leicht erreichbar. Am Ort gibt es eine ungeteerte Flugpiste von 1200 Meter Länge.
Es gibt drei Tankstellen, einen Supermarkt, mehrere Übernachtungsmöglichkeiten wie Bayama’s Lodge, das Zambia College of Agriculture und ein kirchliches Krankenhaus, das kostengünstige medizinische Versorgung anbietet.
Tourismus
Das touristische Angebot von Mpika wächst ständig. Die Mpika Tourism Association (Tourismus Vereinigung) betreibt ein Informationszentrum in der Bayama’s Lodge. Auf halbem Weg Richtung Serenje liegen die Mutinondo-Wildnisfälle mit dem 10.000 Hektar große Mutinondo Wilderness Area, einem Camp am oberen Hang zum Luangwa und in 100 Kilometer Entfernung zum 100 km² große Viehzuchthof Shiwa Ng’andu (See des königlichen Krokodils). Dieser ist mit einigen Gästezimmern im britischen Kolonialstil gehalten, umgeben von heißen Quellen, etwa 1500 Tieren, 200 Beschäftigten. In der Nähe finden sich die Senkelefälle des Flusses Mansha, die 15 Meter hoch sind und eine beachtliche Breite haben. Etwa elf Kilometer entfernt liegen die Kaskaden der Chusa-Fälle desselben Flusses. Beide Anlagen leben von Touristen. Sonst gibt es die Lwitikilafälle des Flusses Lwitikila, die heißen Quellen von Kapishya und die Nachikufu-Höhlen mit neolithischen Felsmalereien.
Siehe auch
- Karte mit allen Distrikten und Provinzen siehe: Verwaltungsgliederung Sambias
Weblinks
- UNICEF-Studie (englisch)
- Die Senkelefälle (Memento vom 4. Mai 2005 im Internet Archive) (englisch)
- Die Lwitikilafälle (Memento vom 7. Januar 2009 im Internet Archive) (englisch)
- Die Chuvafälle (Memento vom 5. April 2005 im Internet Archive) (englisch)