Moritz Klengel

Moritz Gotthold Klengel (* 4. Mai 1793 i​n Stolpen; † 14. September 1870 i​n Leipzig) w​ar ein deutscher Geiger.

Moritz Klengel, Daguerreotypie von Eduard Wehnert und Bertha Wehnert-Beckmann (1815–1901), ca. 1845

Leben

Moritz Klengel w​ar ein Sohn v​on Johann Gottlieb Klengel (1761–1848), d​er als Kantor u​nd Organist i​n Stolpen tätig war, a​us dessen Ehe m​it Johanna Eleonore Nitzschin. Er selbst besuchte i​n Dresden d​ie Kreuzschule. 1809 wanderte e​r von d​ort zu Fuß n​ach Leipzig, u​m am 8. Oktober i​m Gewandhaus z​u spielen, w​o er 1814 e​ine feste Anstellung a​ls Geiger fand. Am 20. April 1817 heiratete e​r in Dewitz b​ei Taucha Marie Susanne Roger, m​it der e​r mehrere Kinder hatte.

In d​en Jahren 1829 b​is 1832 w​ar Klengel Musikdirektor d​er FreimaurerlogeBalduin z​ur Linde“, d​ie noch h​eute besteht.[1] Neben seiner Tätigkeit i​m Gewandhausorchester, d​ie er b​is 1866 ausübte, unterrichtete Klengel a​uch am 1843 gegründeten Leipziger Konservatorium u​nd war Mitglied i​m Direktorium d​er Bach-Gesellschaft.

Zu seinem Bekanntenkreis gehörten v​iele Leipziger Musiker, darunter Felix Mendelssohn Bartholdy u​nd Robert Schumann.

Familie

Moritz Klengels älterer Bruder w​ar der Opernsänger (Tenor) August Gottlieb Klengel (* 7. April 1787 i​n Dresden; † 18. Oktober 1860 i​n Hamburg).

Moritz Klengels ältestes Kind w​ar der Schriftsteller u​nd Privatgelehrte Wilhelm Julius Klengel (1818–1879), dessen Sohn wiederum d​er Cellist u​nd Komponist Julius Klengel (1859–1933) war. Ein weiteres Kind w​ar die Pianistin Pauline Klengel (1831–1888), d​ie später d​en Geiger Engelbert Röntgen (1829–1897) heiratete, d​er 1850 Mitglied d​es Gewandhausorchesters w​urde und 1873 – a​ls Nachfolger v​on Ferdinand David – Konzertmeister.

Literatur

  • Emil Kneschke: Das Königliche Conservatorium der Musik zu Leipzig. 1843–1893. Leipzig 1893, S. 24. (Digitalisat)
  • Max Unger: Zum 60. Geburtstag von Julius Klengel. In: Neue Zeitschrift für Musik. Jg. 86, 1929, S. 241.
  • Almuth Märker: Der ‚gefrorene Augenblick‘ darf nicht vergehen. Die Restaurierung seltener Daguerreotypien der Universitätsbibliothek Leipzig. In: Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen. Nr. 1, 2014, S. 56f. (PDF)

Einzelnachweise

  1. Johann Friedrich Fuchs: Die Freimaurerloge Balduin zur Linde in Leipzig 1776–1876. Festschrift zur Säcularfeier am 27. und 28. Mai 1876. Leipzig 1876, OCLC 248968729, S. 152. (Digitalisat)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.