Montrichard
Montrichard (Aussprache: [mɔ̃tʁiʃaʁ]) ist eine Ortschaft und eine ehemalige französische Gemeinde mit 3.108 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019) im Département Loir-et-Cher in der Region Centre-Val de Loire. Sie gehörte zum Arrondissement Blois und zum Kanton Montrichard.
Montrichard | ||
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Gemeinde | Montrichard Val de Cher | |
Region | Centre-Val de Loire | |
Département | Loir-et-Cher | |
Arrondissement | Blois | |
Koordinaten | 47° 21′ N, 1° 11′ O | |
Postleitzahl | 41400 | |
Ehemaliger INSEE-Code | 41151 | |
Eingemeindung | 1. Januar 2016 | |
Status | Commune déléguée | |
Blick über den Cher auf die Stadt |
Mit Wirkung vom 1. Januar 2016 wurden die bisher eigenständigen Gemeinden Montrichard und Bourré zu einer Commune nouvelle mit dem Namen Montrichard Val de Cher zusammengelegt und haben in der neuen Gemeinde den Status einer Commune déléguée. Der Verwaltungssitz befindet sich im Ort Montrichard.[1]
Geschichte
Montrichard ist eine mittelalterliche Stadt und ehemals angevinische Festung. Ihr rechteckiger Donjon ist der Rest einer Burg aus dem 11./12. Jahrhundert, die ursprünglich vom Graf Fulko Nerra stammte. Den steinernen Donjon errichtete einer seiner Nachfolger als Herr von Montrichard, Hugues I. d’Amboise. Ehemals hatte der Weinbauort eine wichtige strategische Bedeutung, denn hier kreuzten sich zwei bedeutende Handelsstraßen, nämlich die von Bourges nach Tours sowie die von Paris nach Spanien. Bis in das 15. Jahrhundert gehörte Montrichard den Herren von Amboise. 1461 kaufte Ludwig XI., ein häufiger Verehrer des Gnadenbildes um Vorort Nanteuil, Burg und Ort, verkaufte den Besitz aber wieder. Dieser wechselte danach mehrmals den Besitzer. Im 17. Jahrhundert war die Burg schließlich unbewohnbar geworden.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2005 | 2013 |
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Einwohner | 3020 | 3313 | 3857 | 3783 | 3786 | 3624 | 3451 | 3319 |
Sehenswürdigkeiten
- Wallfahrtskirche Notre-Dame de Nanteuil, im Kern aus dem 12. Jahrhundert, überwiegend gotisch
- Donjon, durch Pfeilervorlagen gegliedert, bis 1589 aus drei Etagen bestehend; mit Geschichts- und Heimatmuseum
- Ruine der Burg Montrichard
- Kirche Saint-Croix am Fuße des Donjons, 16. bis 19. Jahrhundert; hier heiratete 1476 der Herzog Louis d’Orléans, der spätere König Ludwig XII., Jeanne de Valois, Tochter Ludwigs XI.
- Alte Häuser, zum Teil in Fachwerkbauweise
Film
Die Stadt Montrichard ist durch Steven Spielbergs Catch Me If You Can als Heimatstadt der Mutter von Frank W. Abagnale Jr. bekannt, in der der gesuchte Scheckbetrüger Abagnale vom FBI in einer Druckerei gefasst wird.[2]
Städtepartnerschaft
- seit 1965 mit Eltville am Rhein
Weblinks
Einzelnachweise
- Erlass 41-2015-12-02-003 der Präfektur über die Bildung der Commune nouvelle Montrichard Val de Cher (Memento des Originals vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- Ivo Vynckier: Arrests of the Escape Artist Frank Abagnale | Spielberg, Abagnale and OCR. In: Catch the Truth If You Can | Spielberg, Abagnale and OCR. (spielberg-ocr.com [abgerufen am 31. Mai 2018]).