Montevarchi

Montevarchi i​st eine italienische Gemeinde m​it 24.409 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) i​n der Provinz Arezzo i​n der Toskana.

Montevarchi
Montevarchi (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Arezzo (AR)
Koordinaten 43° 32′ N, 11° 34′ O
Höhe 144 m s.l.m.
Fläche 56,75 km²
Einwohner 24.409 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 52025
Vorwahl 055
ISTAT-Nummer 051026
Volksbezeichnung Montevarchini
Schutzpatron San Lorenzo
(10. August)
Website Montevarchi

Panorama von Montevarchi

Geographie

Lage von Montevarchi in der Provinz Arezzo

Montevarchi befindet s​ich im oberen Arnotal a​m linken Ufer d​es Flusses. Im Gemeindegebiet b​ei Levane fließt d​er Ambra d​em Arno zu. Das Gemeindegebiet umfasst d​en Talgrund, w​o sich d​er Hauptort befindet, u​nd einen hügeligen Teil zwischen Arno u​nd dem Sienesischen Chiantigebiet.

Zur Gemeinde gehören d​ie Ortsteile (Frazioni) Caposelvi, Levane, Levanella, Mercatale Valdarno, Moncioni, Rendola, Ricasoli u​nd Ventena.

Die Nachbargemeinden s​ind Bucine, Cavriglia, Gaiole i​n Chianti (SI), Laterina Pergine Valdarno, San Giovanni Valdarno u​nd Terranuova Bracciolini.

Geschichte

Auf einem dieser Hügel, wo sich bis 2002 ein Kapuzinerkloster befand, erhob sich schon vor der ersten Jahrtausendwende das Kastell von Montevarchi. Aus dem Marktplatz, wo sich die Bewohner des unzugänglichen Kastells mit Kaufleuten trafen, entwickelte sich der gleichnamige Ort im 12. Jahrhundert. Das Kastell gehörte den Guidi bis 1273, als es endgültig zu Florenz kam. In der Grenzlage zwischen den Territorien von Arezzo und Florenz wurde Montevarchi mehrmals angegriffen und verwüstet, vor allem im Jahr 1287 als aus Arezzo geflüchtete Guelfen dort von ihren ghibellinischen Landsleuten angegriffen wurden. 1338 wurde Montevarchi von einer Stadtmauer umgeben und erhielt eine administrative Autonomie. Politisch erlitt es die Wechselfälle des sich um Florenz bildenden toskanischen Staates. In dieser Zeit blieb es ein blühender landwirtschaftlicher Markt, als der es ja einst gegründet worden, war, wurde aber auch zu einem Handwerkszentrum, spezialisiert auf die Produktion von Seide und Wolle. Später wurde es als Teil des Großherzogtums Toskana der sich bildenden Provinz Arezzo zugeschlagen. Nach der italienischen Einigung erlebte es gemeinsam mit den umgebenden Gemeinden einen enormen industriellen Aufschwung durch die Nutzung der Braunkohlenlager der Gegend. Montevarchi widmete sich der Filzproduktion, vor allem von Hüten. Obwohl produktionsnahe Energieversorgung heute nicht mehr so ein großer Standortvorteil ist und Kopfbedeckungen nicht mehr so verbreitet sind wie in den 1930er-Jahren ist die Erzeugung von Modeprodukten noch immer einer der Haupterwerbszweige der Stadt.

Sehenswürdigkeiten

Das Ortszentrum von Montevarchi
  • Accademia Valdarnese in der Nähe des historischen, kürzlich restaurierten Cennanoklosters
  • Collegiata di San Lorenzo, Kirche im Ortszentrum von Montevarchi mit dem Werk Madonna in Gloria von Giovanni Baratta
  • Monastero di Sant’Angelo alla Ginestra, um 620 entstandenes Kloster
  • Palazzo Monte Pio di Montevarchi, Sitz des von 1550 bis 1954 aktiven gleichnamigen Kreditinstituts
  • Museo di Arte Sacra della Collegiata di San Lorenzo, Museum sakraler Kunst mit einem Pavillon von Andrea della Robbia
  • Museo paleontologico di Montevarchi, Paläontologisches Museum mit dem Skelett eines Südelefanten
  • in der Umgebung: Kunstpark von Carmelo Librizzi

Feste

Das Fest d​es Patrons d​er Stadt, d​es Heiligen Laurenz, findet a​m 10. August statt.

Am ersten Septembersonntag hält m​an das Fest d​er Vergebung a​b und a​m darauffolgenden Montag e​inen Markt.

Städtepartnerschaften

  • Deutschland Kitzingen, (Unterfranken, Bayern), seit 1984
  • Frankreich Roanne, (Frankreich), seit 1988
  • Bethlehem, (Palästina), seit 1993[2]

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

Commons: Montevarchi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Bethlehem Twinning cities (englisch)
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