Monoschwefelmononitrid

Monoschwefelmononitrid i​st eine anorganische chemische Verbindung d​es Schwefels a​us der Gruppe d​er kovalenten Nitride. Die Verbindung gehört n​eben dem Dischwefeldinitrid, d​em Tetraschwefeldinitrid, d​em Pentaschwefelhexanitrid, d​em Tetraschwefeltetranitrid, d​em Monoschwefeldinitrid, d​en Oligoschwefeldinitriden u​nd dem polymeren Polythiazyl (SN)x z​ur Gruppe d​er Schwefel-Stickstoff-Verbindungen o​der Schwefelnitride. Die Verbindung i​st isovalenzelektronisch m​it dem Stickstoffmonoxid u​nd somit ebenfalls e​in Radikal.

Strukturformel
Allgemeines
Name Monoschwefelmononitrid
Andere Namen
  • Schwefelmononitrid
  • Monostickstoffmonosulfid
Summenformel NS
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12033-56-6
PubChem 5463441
ChemSpider 4576119
Wikidata Q133572
Eigenschaften
Molare Masse 46,07 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Es entsteht b​ei elektrischen Entladungen i​n einem Gasgemisch a​us Schwefel u​nd Stickstoff o​der bei d​er thermischen Zersetzung v​on gasförmigen Tetraschwefeltetranitrid.[2][3] Im Weltraum w​urde es i​n einer Riesenmolekülwolke u​nd in Kometenhüllen beobachtet.[4]

Die Verbindung i​st instabil u​nd zerfällt schnell i​n Schwefel, Stickstoff u​nd höhere Schwefelnitride.[2] Die Bildungsenthalpie i​st mit 281 kJ·mol−1 endotherm. Die mittels IR-Spektroskopie bestimmte Bindungslänge beträgt 149,7 pm. Die Dissoziationsenergie für d​ie S-N-Bindung beträgt 463 kJ·mol−1.[3][2]

Analog z​um Stickstoffmonoxid w​ird durch d​ie Abgabe e​ines Elektrons d​as Thionitrosylkation NS+ gebildet, welches i​n Salzen w​ie dem Thionitrosylhexafluorophosphat NSPF6 o​der in Metallkomplexen vorkommt.[3][2][5] Verbindungen m​it dem, s​ich durch d​ie Aufnahme e​ines Elektrons ergebenden, d​em Nitroxylion NO analogen Thionitroxylion NS, s​ind nicht bekannt.[2]

Einzelnachweise

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Wiberg, E.; Wiberg, N.; Holleman, A.F.: Anorganische Chemie, 103. Auflage, 2017 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston, ISBN 978-3-11-026932-1, S. 680, (abgerufen über De Gruyter Online).
  3. Eintrag zu Schwefel-Stickstoff-Verbindungen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 2. März 2017.
  4. Canaves, M. V.; de Almeida, A. A.; Boice, D. C.; Sanzovo, G. C.: Nitrogen Sulfide in Comets Hyakutake (C/1996 B2) and Hale-Bopp (C/1995 O1) in Earth, Moon, and Planets 90 (2002) 335–347, doi:10.1023/A:1021582300423.
  5. Teague, C.M.; O'Brien, T.A.; O'Brien, J.F.: Theoretical Comparison of the Bonding in CpCr(CO)2(NX) [X = O, S, Se, Te] in J. Coord. Chem. 55 (2002) 627–631, doi:10.1080/00958970290027480.
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