Monika Aidelsburger
Monika Aidelsburger (* 1987 in Aichach) ist eine deutsche Physikerin und Hochschullehrerin. Sie arbeitet in der experimentellen Quantenphysik, insbesondere über die Quantensimulation und ultrakalte Atomgase, die in optischen Gittern gefangen sind, und ist Gruppenleiterin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Ausbildung
Aidelsburger studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Physik und promovierte 2015 „summa cum laude“. In einer zweijährigen Tätigkeit als Postdoktorandin war sie in München, Garching und in Paris am Collège de France tätig, wo sie zusammen mit Jean Dalibard über Ideales Bosegas arbeitete.[1] Ihre Doktorarbeit wurde später von Springer Nature in der Reihe Springer Theses veröffentlicht[2] und war 2016 auf der Shortlist für den SAMOP Dissertation Prize der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.[3]
Karriere
In München übernahm Aidelsburger die Leitung einiger Forschungsgruppen am Lehrstuhl für Quantenoptik von Immanuel Bloch an der LMU. 2019 wurde sie dort im Alter von 32 Jahren auf den Lehrstuhl für Synthetische Quantenmaterie berufen. Sie hat eine verbundene Stelle am Max-Planck-Institut für Quantenoptik inne. Hier bewarb sie sich erfolgreich um einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats zum Thema synthetische Quantenmaterie.[4]
Ihre Forschung befasst sich mit Gittereichtheorien und deren Kopplung an fermonische Materie.[5] Sie führt Quantensimulationen der Vielkörperphysik durch. Diese Simulationen können ein hohes Maß an Kontrolle und ein komplexes physikalisches Verhalten erreichen, einschließlich der Vielteilchenlokalisierung und der Fragmentierung des Hilbertraums.[6] Sie können so gestaltet werden, dass sie Phasen außerhalb des Gleichgewichts und topologische Gittermodelle untersuchen, einschließlich des Haldane-Modells und des Hofstadterschen Schmetterlings.[7] Ihre Experimente beinhalten typischerweise eine Laserkühlstufe, in der Atome auf sehr niedrige Temperaturen abgekühlt werden (wobei entweder Bose-Einstein-Kondensate oder entartete Fermi-Gase entstehen), die sie in optische Potentiale einfängt, die durch interferierende Laserstrahlen erzeugt werden.[8]
Auszeichnungen
Aidelsburger erhielt 2021 den Alfried-Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer[9] und den Klung-Wilhelmy-Wissenschafts-Preis.[10] Der Schweizerische Nationalfonds nominierte Aidelsburger im gleichen Jahr für AcademiaNet.[6][11]
Einzelnachweise
- Monika Aidelsburger - Ludwig-Maximilians University Munich (en) In: DPG. Abgerufen am 2. Februar 2022.
- Artificial Gauge Fields with Ultracold Atoms in Optical Lattices | SpringerLink (en) In: www.springer.com. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
- M Aidelsburger: PhD Tutorial: Artificial gauge fields and topology with ultracold atoms in optical lattices. In: J. Phys. B: Atom., Molec. and Opt. Phys. Band 51, Nr. 19, S. 193001, doi:10.1088/1361-6455/aac120.
- Exploring lattice gauge theories with fermionic Ytterbium atoms. In: ERC.
- Ludwig Maximilian University of Munich: A bridge to the quantum world (en) In: phys.org. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
- Monika Aidelsburger: Ultracold atoms in optical lattices out-of-equilibrium (en-US) In: Simons Foundation. 6. Juli 2021. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
- A novel tool to probe fundamental matter (en) In: ScienceDaily. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
- Johanna L. Miller: Cold-atom lattice bends the topological rules. In: physicstoday. 23. Juli 2020. doi:10.1063/PT.6.1.20200723a.
- Experimentalphysikerin Monika Aidelsburger erhält den mit 1 Mio. € dotierten Alfried Krupp-Förderpreis 2021. In: Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. 22. Juni 2021, abgerufen am 5. Oktober 2021.
- Roland Wengenmayr: Quantenwelten - eiskalt simuliert, Der Tagesspiegel, 2. Oktober 2021.
- Prof. Dr. Monika Aidelsburger - AcademiaNet. In: www.academia-net.org. Abgerufen am 29. Oktober 2021.