Modliszów
Modliszów (deutsch Hohgiersdorf oder Hochgiersdorf) ist ein Dorf in der Landgemeinde Świdnica (Schweidnitz) im Powiat Świdnicki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Modliszów Hohgiersdorf | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Niederschlesien | ||
Powiat: | Świdnica | ||
Gmina: | Świdnica | ||
Geographische Lage: | 50° 48′ N, 16° 24′ O | ||
Einwohner: | 187 | ||
Postleitzahl: | 58-114 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 74 | ||
Kfz-Kennzeichen: | DSW | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | Świdnica–Wrocław | ||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | ||
Lage
Der Ort liegt 7 Kilometer südlich der Kreisstadt Świdnica (Schweidnitz) und 59 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Breslau.
Geschichte
Das spätere Hohgiersdorf gehörte zum Herzogtum Schweidnitz. 1318 übergab Herzog Bernhard dem Grüssauer Abt Heinrich II. Camerarius (1312–1332) die von Joachim von Peschen erkaufte Schölzerei in „Gerhardi villa“. 1324 wurde das Kirchenpatronat in „Geirhartsdorph prope Swiedenicz“ erwähnt, womit auch die Existenz einer Kirche bewiesen ist.[1] 1532/39 überließ der Grüssauer Abt Franciscus Büthner (1517–1533) das Dorf mit Schölzerei, Ober- und Niedergerichten der Stadt Schweidnitz. Der Ort wurde somit Kämmereidorf. Pfandinhaber war 1538 Siegmund von Seidlitz-Schmellwiz.
Die Kirche von Hohgiersdorf wurde mit Einzug der Reformation evangelisch und 1630/54 rekatholisiert. Sie war Filialkirche der katholischen Kirche in Ober Weistritz. Evangelisch war Hohgiersdorf zur Kirche im benachbarten Dittmannsdorf gepfarrt.[2] Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Hohgiersdorf an Preußen und wurde in den Kreis Schweidnitz eingegliedert. Hohgiersdorf bildete einen eigenen Amtsbezirk.[3]
1785 zählte das Dorf eine katholische Kirche, eine Pfarrwohnung, zwei Schulhäuser, 26 Bauern, einen Gärtner, 26 Häusler, eine Wassermühle und 362 Einwohner.[4] 1845 waren es 78 Häuser, eine Freischoltisei, 697 Einwohner, davon 139 katholisch und der Rest evangelisch, eine katholische Kirche, eine evangelische und eine katholische Schule, 96 Baumwollstühle und vier Leinwebstühle, zwei Fleischer, 12 Maurer, drei Zimmergesellen und 13 Handwerker. Etwas außerhalb lag die sogenannte goldene Waldmühle, eine Wasser- und Sägemühle.[5]
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Hohgiersdorf mit dem größten Teil Schlesiens 1945 an Polen und wurde in Modliszów umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden – soweit sie nicht schon vorher geflohen waren – vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise Vertriebene aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.
Sehenswürdigkeiten
- Filialkirche St. Bartholomäus, erbaut im 15. Jahrhundert, umgebaut im 19. Jahrhundert
Weblinks
Einzelnachweise
- Hermann Neuling: Schlesiens ältere Kirchen und kirchliche Stiftungen: nach ihren frühesten urkundlichen Erwähnungen : Ein Beitrag zur schlesischen Kirchengeschichte. J. Max & Comp., 1884 (google.de [abgerufen am 24. Februar 2019]).
- Hohgiersdorf (Kreis Schweidnitz) – GenWiki. Abgerufen am 24. Februar 2019.
- Der Kreis Schweidnitz : nach seinen physikalischen, statistischen und topographischen Verhältnissen : ein Beitrag zur Förderung der Heimatskunde für Schule und Haus - Silesian Digital Library. Abgerufen am 24. Februar 2019.
- Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: Fünfter Band. bey Johann Ernst Tramp, 1785 (google.de [abgerufen am 24. Februar 2019]).
- Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. preuss. Provinz Schlesien: nebst beigefügter Nachweisung von der Eintheilung des Landes. Grass, Barth, 1845 (google.de [abgerufen am 24. Februar 2019]).