Mittlere freie Flugzeit

Die mittlere freie Flugzeit oder Stoßzeit in einem Vielteilchensystem ist die durchschnittliche Zeitdauer zwischen Stößen eines Teilchens (z. B. Atom, Molekül, Ion oder Elektron).

Die mittlere freie Flugzeit ist mit der mittleren freien Weglänge durch die mittlere Geschwindigkeit verknüpft:

Die mittlere f​reie Flugzeit w​ird insbesondere i​n der Festkörperphysik verwendet, d​a man b​ei Betrachtungen d​er Fermi-Kugel i​m Impulsraum n​icht mit d​er mittleren freien Weglänge argumentieren kann. Bei diesen beiden Begriffen e​ndet der f​reie Flug m​it einem klassischen Stoß a​n einem anderen Teilchen. Sie s​ind daher konzeptionell v​on der Relaxationszeit z​u trennen, b​ei der z. B. Elektronen a​us dem elektronisch höhergelegenen Leitungsband i​n einen energetisch tieferen Zustand zurückfallen.

Verallgemeinert sind solche Stoßvorgänge als eine Art von Reibung oder Dämpfung anzusehen. In vielen physikalischen Theorien wird daher eine Stoßzeit als Parameter für unvermeidliche Verluste des jeweiligen Mechanismus eingeführt, siehe beispielsweise beim Harmonischen Oszillator oder bei der Drude-Theorie.

Mittlere freie Flugzeit von Elektronen in Festkörpern

Mittlere freie Flugzeit , mittlere Geschwindigkeit und mittlere freie Weglänge von Leitungselektronen der Fermi-Fläche, berechnet aus der Leitfähigkeit und der Elektronendichte nach:[1]

mit

Element




Li1,24,700,91,291,1
Na2,32,503,31,043,5

Einzelnachweis

  1. K. Kopitzki, P. Herzog: Einführung in die Festkörperphysik. Teubner Verlag, 2007, ISBN 3-8351-0144-7, S. 163.
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