Michael Keaton
Michael Keaton (* 5. September 1951 als Michael John Douglas in Coraopolis, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Durch den Film Beetlejuice (1988) sowie seine Auftritte als Batman in den Filmen Batman (1989) und Batmans Rückkehr (1992) wurde er einem weltweiten Publikum bekannt. Mit seiner Hauptrolle in Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (2014), für die er mit dem Golden Globe Award ausgezeichnet sowie für den Oscar nominiert wurde, konnte er sich auch als Charakterdarsteller profilieren.
Leben
Keaton wurde als jüngstes von sieben Kindern in eine irisch-schottischen Familie geboren. Sein Vater, George A. Douglas, war Vermessungsingenieur und seine Mutter Leona Elizabeth Hausfrau. Er wuchs in einer großen katholischen Familie auf und besuchte die Highschool in Pennsylvania. Bevor seine Filmkarriere begann, studierte er zwei Jahre lang Theater- und Sprachwissenschaften an der Kent State University in Ohio.
Zunächst versuchte er sich ohne großen Erfolg im Bereich der Stand-up-Comedy. Danach arbeitete er als Kameramann für einen Fernsehsender in Pittsburgh, bevor er erste Auftritte in einigen Fernsehprogrammen hatte. Bald darauf zog er nach Los Angeles, wo er sich als Schauspieler bessere Chancen erhoffte. Tatsächlich bekam er erste Rollen in Fernsehproduktionen, darunter auch in der Sitcom Maude. Da es einen Schauspieler mit dem Namen Michael Douglas in der Screen Actors Guild schon gab, durfte er seinen Familiennamen als Schauspieler nicht führen; so wählte er den Namen Keaton.
1979 spielte er in der Comedyserie Working Stiffs neben James Belushi eine der Hauptrollen; 1982 folgte die Filmkomödie Nightshift – Das Leichenhaus flippt völlig aus. In den folgenden Jahren war der komödiantisch talentierte Keaton in weiteren Filmkomödien zu sehen. 1988 spielte er in Tim Burtons Horrorkomödie Beetlejuice die Hauptrolle, was ihm positive Kritiken einbrachte und ihn zu einem begehrten Darsteller machte. Im Februar 2012 äußerte er in einem Interview, dass er zu einer eventuellen Rückkehr als Beetlejuice in einem zweiten Teil zur Verfügung stünde.[1]
Bald darauf wurde er von Burton erneut angeheuert, um in dessen Film Batman die Hauptrolle des Comic-Helden zu spielen. Zunächst wurde bezweifelt, ob der bis dahin eher als Komiker agierende Keaton die richtige Besetzung für die Rolle sei, doch seine tragische und ernste Darstellung des Titelhelden überzeugte das Publikum. Der Film wurde ein großer Erfolg und Keatons endgültiger Durchbruch. Außerdem wirkt er auf dem Album Batman von Prince mit, der in vier Songs Filmzitate des Schauspielers sampelte. 1992 übernahm er in der Fortsetzung Batmans Rückkehr erneut die Rolle des Batman. Als Burton als Regisseur für den nächsten Film Batman Forever durch Joel Schumacher ersetzt wurde, stieg auch Keaton, der erneut für die Hauptrolle vorgesehen war, aus dem Projekt aus und wurde durch Val Kilmer ersetzt.
Während der nächsten Jahre war Keaton in vielen Filmprojekten verschiedener Genres in Hauptrollen zu sehen, darunter Viel Lärm um nichts (1993), Mein Leben für dich (1993), Sprachlos (1994) und Jack Frost (1998). In den beiden Elmore-Leonard-Verfilmungen Out of Sight und Jackie Brown spielte er die Rolle des Ray Nicolette. 2002 wurde er für seine Darstellung in dem Kriegsdrama Live aus Bagdad für einen Golden Globe nominiert. Neben der Schauspielerei machte er sich auch als Produzent diverser Filme einen Namen.
Einen Höhepunkt in seiner Schauspielkarriere stellte sich 2015 mit Alejandro González Iñárritus Spielfilm Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) ein. In der Tragikomödie ist er als früherer Superhelden-Darsteller zu sehen, der sich von einer Broadway-Inszenierung neuen beruflichen Erfolg verspricht. Dies brachte ihm 2014 und 2015 zahlreiche Filmpreise ein, darunter ein Golden Globe als bester Komödiendarsteller und Nominierungen für einen Oscar und den britischen BAFTA Award. Teilweise wurde diese Rolle von Kritikern als Comeback wahrgenommen, da Keaton in den Jahren zuvor in größeren Filmproduktionen meistens nur in Nebenrollen agiert hatte. 2015 folgte eine große Rolle in dem Filmdrama Spotlight, das mit dem Oscar als Bester Film ausgezeichnet wurde.
2016 spielte er in dem Kinofilm The Founder die Hauptrolle des McDonald’s-Gründers Ray Kroc. In Spider-Man: Homecoming war Keaton 2017 als Antagonist „The Vulture“ zu sehen. Bei der Verleihung der Golden Globe Awards 2022 gewann er für seine Hauptrolle des Arztes Dr. Samuel Finnix in der Miniserie Dopesick erneut eine Auszeichnung. Die Produktion behandelt die Opioidkrise in den USA.
Keatons deutscher Standardsprecher seit dem ersten Batman-Film ist Joachim Tennstedt; in den sechs vorherigen, meist kleineren Filmen seiner Karriere zwischen 1982 und 1988 wurde er z. B. von Ulrich Gressieker (Beetlejuice) gesprochen.
Privates
Keaton hatte zahlreiche Beziehungen, unter anderem mit Michelle Pfeiffer und Courteney Cox. Von 1984 bis 1990 war er mit der Schauspielerin Caroline MacWilliams verheiratet. Mit ihr hat er einen Sohn. Er besitzt mehrere Ranches (beispielsweise in Kalifornien und Montana), wo er Pferde und Hunde hält.
Filmografie (Auswahl)
- 1977: Maude (Fernsehserie, Folge 5x16 Arthur’s Crisis)
- 1978: A Different Approach (Kurzfilm)
- 1979: Working Stiffs (Fernsehserie, 9 Folgen)
- 1982: Nightshift – Das Leichenhaus flippt völlig aus (Night Shift)
- 1983: Mr. Mom
- 1984: Johnny G. – Gangster wider Willen (Johnny Dangerously)
- 1986: Gangster Kid (Touch and Go)
- 1986: Gung Ho
- 1987: Das Doppelspiel (The Sqeeze)
- 1988: Süchtig (Clean and Sober)
- 1988: Beetlejuice
- 1989: Batman
- 1989: Das Traum-Team (The Dream Team)
- 1990: Fremde Schatten (Pacific Heights)
- 1991: Selbstjustiz – Ein Cop zwischen Liebe und Gesetz (One Good Cop)
- 1992: Batmans Rückkehr (Batman Returns)
- 1993: Viel Lärm um nichts (Much Ado About Nothing)
- 1993: Mein Leben für dich (My Life)
- 1994: Sprachlos (Speechless)
- 1994: Schlagzeilen (The Paper)
- 1996: ’Weird Al’ Yankovic: The Videos
- 1996: Vier lieben dich (Multiplicity)
- 1997: Die Abbotts – Wenn Haß die Liebe tötet (Inventing the Abbotts)
- 1997: Jackie Brown
- 1998: Desperate Measures
- 1998: Out of Sight
- 1998: Jack Frost
- 2000: Shot at Glory – Das Spiel ihres Lebens (A Shot at Glory)
- 2001: Quicksand – Gefangen im Treibsand (Quicksand)
- 2002: Frasier (Fernsehserie, Folge 9x16)
- 2002: Live aus Bagdad (Live from Baghdad, Fernsehfilm)
- 2004: First Daughter – Date mit Hindernissen (First Daughter)
- 2005: Game 6
- 2005: Herbie: Fully Loaded – Ein toller Käfer startet durch (Herbie Fully Loaded)
- 2005: White Noise – Schreie aus dem Jenseits (White Noise)
- 2006: Cars (Stimme für Chick Hicks)
- 2006: Krumme Geschäfte (The Last Time)
- 2007: The Company – Im Auftrag der CIA (The Company, Fernsehserie, 6 Folgen)
- 2008: The Merry Gentleman
- 2009: (Traum)Job gesucht (Post Grad)
- 2010: Toy Story 3 (Stimme von Ken)
- 2010: Die etwas anderen Cops (The Other Guys)
- 2011: 30 Rock (Fernsehserie, Folge 5x20 100)
- 2013: Clear History (Fernsehfilm)
- 2013: Das Penthouse (Penthouse North)
- 2014: RoboCop
- 2014: Need for Speed
- 2014: Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance))
- 2015: Minions (Stimme)
- 2015: Spotlight
- 2016: The Founder
- 2017: Spider-Man: Homecoming
- 2017: American Assassin
- 2019: Dumbo
- 2020: The Trial of the Chicago 7
- 2021: The Protégé
- 2021: Dopesick (Fernsehserie, 8 Folgen)
Auszeichnungen
- 1982: Kansas City Film Critics Circle Award für Nightshift – Das Leichenhaus flippt völlig aus (Bester Nebendarsteller)
- 1989: National Society of Film Critics Award für Beetlejuice und Süchtig (Bester Hauptdarsteller)
- 2009: „Lifetime Achievement Award“ des Zurich Film Festival
- 2014: Boston Society of Film Critics Award für Birdman (Bester Hauptdarsteller)
- 2014: Chicago Film Critics Association Award für Birdman (Bester Hauptdarsteller)
- 2014: Dallas-Fort Worth Film Critics Association Award für Birdman (Bester Hauptdarsteller)
- 2014: Detroit Film Critic Society für Birdman (Bester Hauptdarsteller)
- 2014: Florida Film Critics Circle Award für Birdman (Bester Hauptdarsteller)
- 2014: Gotham Award für Birdman (Bester Hauptdarsteller)
- 2014: Hollywood Film Award („Career Achievement Award“)
- 2014: Kansas City Film Critics Circle Award für Birdman (Bester Hauptdarsteller)
- 2014: Las Vegas Film Critics Society Award für Birdman (Bester Hauptdarsteller)
- 2014: National Board of Review Award für Birdman (Bester Hauptdarsteller)
- 2014: Phoenix Film Critics Society Award für Birdman (Bester Hauptdarsteller)
- 2014: San Diego Film Critics Society Award für Birdman (Bester Hauptdarsteller)
- 2014: San Francisco Film Critics Circle Award für Birdman (Bester Hauptdarsteller)
- 2014: Utah Film Critics Association Award für Birdman (Bester Hauptdarsteller)
- 2014: Washington DC Area Film Critics Association Award für Birdman (Bester Hauptdarsteller)
- 2015: Golden Globe Award für Birdman (Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical)
- 2015: „Modern Master Award “ des Santa Barbara International Film Festival
- 2015: Oscar-Nominierung für Birdman (Bester Hauptdarsteller)
- 2016: Stern auf dem Hollywood Walk of Fame
- 2022: Golden Globe Award für Dopesick (Bester Hauptdarsteller – Miniserie oder Fernsehfilm)
Weblinks
- Michael Keaton in der Internet Movie Database (englisch)
- Michael Keaton bei AllMovie (englisch)
- Michael Keaton bei Moviepilot
- Michael Keaton bei prisma
- Michael Keaton in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
- "Beetlejuice": Keaton und Ryder bestätigen Fortsetzung. In: Cinema.de. Abgerufen am 16. März 2019.