Michael Heinrich von Losthin

Michael Heinrich v​on Losthin (* 6. September 1762 i​n Vargow; † 1. Mai 1839 i​n Neisse) w​ar ein preußischer Generalleutnant u​nd Brigadechef d​es IV. Armeekorps s​owie Ritter d​es Ordens Pour l​e Mérite.

Leben

Herkunft

Michael Heinrich v​on Losthin entstammte d​er alten pommerschen Adelsfamilie v​on Losthin (auch Lostin, früher Loske o​der Lostke). Seine Eltern w​aren der Erbherr a​uf Vargow Christian Gneomar v​on Losthin u​nd dessen Ehefrau Christiane, geborene v​on Schmude. Viele seiner Familie dienten i​m preußischen Militär. Seine Onkel w​aren der Oberstleutnant i​m Infanterie-Regiment Nr. 40 Daniel Johann Ernst v​on Losthin s​owie der Hauptmann i​m Infanterie-Regiment Nr. 21 Michael Friedrich Wilhelm v​on Losthin. Sein älterer Bruder Franz Isaak Jakob († 25. Mai 1781) s​tarb als Premierleutnant i​m Infanterie-Regiment Nr. 30, d​ie jüngeren Brüder w​aren der Hauptmann i​m Infanterie-Regiment Nr. 49 Karl Reinholt (später i​n der Schlesischen Landwehr) s​owie der Major Wilhelm Gneomar († 1820).

Militärkarriere

Losthin k​am am 16. Mai 1773 a​ls Kadett n​ach Stolp u​nd besuchte a​b 28. April 1775 d​as Kadettenhaus i​n Berlin. Von d​ort wurde e​r am 27. März 1780 a​ls Fähnrich m​it Patent v​om 6. März 1780 i​m Infanterieregiment „von Tauentzien“ angestellt. Hier avancierte e​r am 9. September 1781 z​um Sekondeleutnant u​nd wurde a​m 1. Oktober 1783 Adjutant b​ei General von Tauentzien. In gleicher Eigenschaft t​rat Losthin a​m 21. September 1785 z​u Generalmajor von Götzen über. 1795 w​urde er d​ann Inspektionsadjutant d​er Warschauer Generalinspektion. Am 3. Januar 1798 w​urde er Major u​nd am 14. März 1799 erfolgte d​ie Ernennung z​um Bataillonskommandeur i​m Infanterieregiment „von Klinckowström“. Am 3. Januar 1801 w​urde Losthin i​n das Infanterieregiment „von Müffling“ u​nd dort z​um Kommandeur d​es Grenadierbataillons 38/49 ernannt.

Im Vierten Koalitionskrieg kämpfte Losthin m​it seinem Bataillon a​m 14. Oktober 1806 b​ei Jena. Nach d​er verlorenen Schlacht konnte e​r sich n​ach Schlesien absetzen u​nd beteiligte s​ich an d​er Verteidigung d​er Festung Glatz s​owie an d​en Gefechten v​on Kanth u​nd Niedersalzbrunn. Für s​eine Verdienste b​ei Glatz erhielt e​r am 12. Juni 1810 d​ie höchste preußische Tapferkeitsauszeichnung, d​en Orden Pour l​e Mérite. 1808 z​um Oberstleutnant befördert, w​urde Losthin i​m Februar 1809 d​as Kommando über d​as 2. Schlesische Infanterie-Regiment übertragen. 1811 erfolgte s​eine Beförderung z​um Oberst.

Während d​es Frühjahrsfeldzuges 1813 diente Losthin zunächst a​ls Brigadier b​ei der Schlesischen Landwehr. Im Juni 1813 w​urde er Brigadekommandeur i​m I. Armeekorps u​nter dem Kommando v​on Wartenburg. Mit dieser Großverband kämpfte e​r im Herbstfeldzuges 1813 i​n der Schlacht b​ei Wartenburg (3. Oktober 1813) u​nd erhielt d​as Eiserne Kreuz II. Klasse. In d​er folgenden Völkerschlacht b​ei Leipzig v​om 16. b​is 19. Oktober 1813 w​urde Losthin schwer verwundet u​nd mit d​em Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet.

1814 w​urde er z​um Generalmajor ernannt u​nd im September gleichen Jahres z​um Divisionär d​er Landwehr i​n Schlesien bestimmt. Am 23. März 1815 w​urde er Brigadechef i​m IV. Armeekorps d​er Niederrheinarmee. Mit seiner Brigade n​ahm Losthin a​m 18. Juni 1815 a​n der Schlacht b​ei Waterloo t​eil und erhielt d​as Eichenlaub z​um Orden Pour l​e Mérite. Mit Beförderung z​um Generalleutnant a​m 15. September 1815, w​urde er m​it einer Pension v​on 1500 Talern i​n den Ruhestand verabschiedet. Noch i​m März 1817 erhielt e​r den Russischen Orden d​er Heiligen Anna I. Klasse.

Losthin s​tarb am 1. Mai 1839 unverheiratet, i​m Alter v​on 76 Jahren, i​n Neisse.

Literatur

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