Mezobromelia
Mezobromelia ist eine Pflanzengattung aus der Unterfamilie der Tillandsioideae innerhalb der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Die etwa neun Arten sind von Costa Rica bis nach Südamerika und auf einigen karibischen Inseln verbreitet.
Mezobromelia | ||||||||||||
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Zusammengesetzter Blütenstand von Mezobromelia capituligera mit roten Hochblättern. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mezobromelia | ||||||||||||
L.B.Sm. |
Beschreibung
Mezobromelia-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen und wachsen als meist Epiphyten. Sie erreichen meist Wuchshöhen von 2 bis 3 Metern, selten nur 0,5 Meter. Alle Arten sind Trichterbromelien; ihre Sprossachse ist gestaucht und die Laubblätter stehen dicht in Rosetten zusammen. Die Blätter überdecken sich in der Weise, dass ein Trichter zum Sammeln von Wasser entsteht. Die parallelnervigen Laubblätter sind meist schwertförmig.
Die oft leuchtend bunten Blütenstände sind bei vielen Arten lange haltbar und meist unverzweigt. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die drei Kelchblätter sind symmetrisch. Die drei bis etwa zwei Drittel ihrer Länge miteinander verwachsenen Kronblätter besitzen innen zwei Schüppchen an ihrer Basis (Ligulae). Die Farbe der Kronblätter ist meist weiß oder gelb. Es sind zwei Kreise mit je drei fertilen Staubblättern vorhanden. Es sind Nektarschuppen vorhanden. Drei Fruchtblätter sind zu einem halbunterständigen Fruchtknoten verwachsen.
Es werden Kapselfrüchte gebildet. Die Samen haben einen „Fallschirm“ ähnlich wie bei der Pusteblume. Die nur an der Basis des Samens vorhandenen Flughaare sind in der Kapselfrucht gerade und ungefaltet.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Mezobromelia wurde 1935 von Lyman Bradford Smith aufgestellt. Der Gattungsname Mezobromelia ehrt den deutschen Botaniker Carl Christian Mez (1866–1944), der wohl am meisten für die Systematik der Bromeliaceae getan hat.[1]
Die Gattung Mezobromelia gehört zum Tribus Tillandsieae in der Unterfamilie der Tillandsioideae.
Das Verbreitungsgebiet der Gattung Mezobromelia reicht von Costa Rica bis Brasilien und Peru. Die meisten Mezobromelia-Arten sind im westlichen Südamerika in den Anden von Kolumbien bis Peru verbreitet. Zwei Arten kommen auch auf karibischen Inseln vor.[2] Sie gedeihen meist in Nebelwäldern in Höhenlagen zwischen 2000 und 3000 Metern.
Es gibt etwa neun Mezobromelia-Arten:[3][2]
- Mezobromelia bicolor L.B.Sm.: Sie gedeiht epiphytisch in Höhenlagen von 2100 bis 2400 Metern nur im kolumbianischen Departamento del Valle del Cauca.[2]
- Mezobromelia brownii H.Luther: Sie gedeiht in Höhenlagen von etwa 2700 Metern in Ecuador nur in der Provinz Morona Santiago.[2]
- Mezobromelia capituligera (Griseb.) J.R.Grant: Sie gedeiht epiphytisch in Wäldern in Höhenlagen von 750 bis 3100 Metern auf den Großen Antillen, auf der Insel Trinidad, in Kolumbien, Ecuador und Peru.[2]
- Mezobromelia fulgens L.B.Sm.: Sie gedeiht terrestrisch im Paramo und epiphytisch in Höhenlagen von etwa 2800 Metern in Ecuador.[2]
- Mezobromelia hospitalis (L.B.Sm.) J.R.Grant: Sie gedeiht terrestrisch in voller Sonne im Paramo und auf offenen Gipfelbereichen in Höhenlagen von 2250 bis 2400 Metern nur im kolumbianischen Departamento del Magdalena.[2]
- Mezobromelia hutchisonii (L.B.Sm.) W.Weber & L.B.Sm. (Syn.: Mezobromelia trollii Rauh): Sie gedeiht in Höhenlagen von etwa 2000 Metern in Peru nur in der Region Amazonas.[2]
- Mezobromelia lyman-smithii Rauh & Barthlott: Sie gedeiht epiphytisch in Nebelwäldern in Höhenlagen von 1800 bis 2000 Metern in Ecuador.[2]
- Mezobromelia magdalenae (L.B.Sm.) J.R.Grant: Sie gedeiht epiphytisch in Höhenlagen von etwa 2400 Metern nur im kolumbianischen Departamento del Magdalena.[2]
- Mezobromelia pleiosticha (Griseb.) J.Utley & H.Luther: Sie gedeiht epiphytisch in Wäldern in Höhenlagen von 65 bis 2438 Metern. Sie ist von Costa Rica über die Guyanas sowie Brasilien bis Peru verbreitet und kommt auf den Inseln Trinidad sowie Tobago vor.[2]
Quellen
- David H. Benzing: Bromeliaceae: Profile of an Adaptive Radiation., Cambridge University Press, 2000, ISBN 0-521-43031-3: Google-Books - Online.
- Michael H. J. Barfuss, Rosabelle Samuel, Walter Till, Tod F. Stuessy: Phylogenetic relationships in subfamily Tillandsioideae (Bromeliaceae) based on DNA sequence data from seven plastid regions. In: American Journal of Botany, 92, 2005, S. 337–351: Online.
- Werner Rauh: Bromelien - Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3
- Lyman Bradford Smith, Robert Jack Downs: Tillandsioideae. In: Flora Neotropica, Band 14, Teil 2, 1977, S. 1364–1365.
Einzelnachweise
- Jason R. Grant: An Annotated Catalogue of the Generic Names of the Bromeliaceae, Onlineversion aus Selbyana, 1998, Volume 19, 1, S. 91–121.
- Eric J. Gouda, Derek Butcher, Kees Gouda: Encyclopaedia of Bromeliads, Version 4, 2018. In „Species Index“ oder „synonyms“ auf Mezobromelia, anschließend auf die Art/Unterart klicken.
- Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, 2008 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International.