Melezza
Die Melezza ist ein rund 42 Kilometer langer rechter Nebenfluss der Maggia. Sie durchfließt den obersten Teil des Valle Vigezzo im italienischen Piemont als männlicher Melezzo orientale (östlicher Melezzo) und anschließend das Centovalli im Schweizer Kanton Tessin als weibliche Melezza.
Melezza Melezzo orientale (Oberlauf in Italien) | ||
Mündung der Melezza (links) in die Maggia | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | CH: 72 | |
Lage | Italien | |
Flusssystem | Po | |
Abfluss über | Maggia → Tessin → Po → Adria | |
Quelle | am Pizzo la Scheggia 46° 10′ 48″ N, 8° 25′ 35″ O | |
Quellhöhe | ca. 1880 m s.l.m.[1] | |
Mündung | bei Ponte Brolla in die Maggia 46° 10′ 50″ N, 8° 45′ 28″ O | |
Mündungshöhe | 210 m ü. M.[2] | |
Höhenunterschied | ca. 1670 m | |
Sohlgefälle | ca. 40 ‰ | |
Länge | 42 km[1][2] | |
Einzugsgebiet | 328,04 km²[3] | |
Linke Nebenflüsse | Isornino, Isorno | |
Rechte Nebenflüsse | Loana | |
Durchflossene Stauseen | Lago di Palagnedra | |
Mündung des Torrente Loana (rechts) in die Melezza (links) |
Wenig südwestlich entspringt der Melezzo occidentale (westlicher Melezzo), der anfangs parallel verläuft, bevor er bei Druogno nach Westen abknickt, das Valle Vigezzo durchfließt und schließlich bei Domodossola in den Toce mündet.
Bei Palagnedra ist die Melezza zum Stausee von Palagnedra aufgestaut. Der Staudamm wurde 1952 fertiggestellt und ist 72 Meter hoch.
Verlauf
Der Fluss entspringt auf etwa 1880 m s.l.m. als Melezzo orientale direkt beim Rifugio Regi auf der Alpe Forno unterhalb des Pizzo la Scheggia auf dem Gemeindegebiet von Santa Maria Maggiore. Er fließt anfangs steil der Einmündung des rechtsseitigen Valle Cortino und des linksseitigen Valle del Melezzo entgegen, die bei der Alpsiedlung Coier ihr Wasser dem Melezzo zuführen. In der Talsohle bildet er nun nach Südosten fließend eine steile Schlucht zwischen dem Monte Mater und der La Cima. Zwischen den Dörfern Santa Maria Maggiore und Toceno tritt er ins Valle Vigezzo ein und wendet sich nach Osten.
Er verläuft kurz auf dem Gemeindegebiet von Craveggia und nimmt danach beim Dorf Malesco zuerst rechtsseitig die etwa gleich große Loana und danach linksseitig den Isornino auf. Ihm folgt nun, meist am linken Ufer entlang, die Bahnstrecke Ribellasca–Domodossola Strada Statale 337 della Val Vigezzo. Er passiert Villette und wendet sich bei Re unterhalb des Monte Netto nach Nordosten. Es folgen die Fraktionen Dissimo und Olgia der Gemeinde Re, die am Hang über dem Fluss liegen, während das Tal immer schmaler wird. Bei Olgia bildet er direkt ab der Staatsgrenze eine enge Schlucht und markiert sie dabei bis zur Fraktion Ribellasca für rund 1,8 Kilometer. Beim Tessiner Weiler Ribellasca an der Einmündung des Ri de Ribellasca (it. Rio di Spago) tritt er in der Gemeinde Centovalli ganz auf Schweizer Boden über und wird nun Melezza genannt.
Sie erreicht das Centovalli und wird nun von der Centovallibahn und der Hauptstrasse 560 stets linksseitig begleitet. Kurz nach der Grenze wird sie bei Camedo zum Lago di Palagnedra gestaut. Zwischen Verdasio und Palagnedra verlässt sie den Stausee und durchfließt eine tiefe, bewaldete Schlucht. Sie nimmt den von Bordei herabkommenden Ri della Sella von rechts auf und passiert danach die Dörfer Corcapolo und Calezzo, die am linken Talhang liegen. Am Ende der Schlucht zwischen Intragna und Golino mündet linksseitig mit dem Isorno aus dem Onsernonetal der wichtigste Zufluss ein, wobei sie gleichzeitig die Gemeindegrenze zu Terre di Pedemonte übertritt.
Die Melezza durchfließt nun ein breites Tal nach Osten südlich in zwei Bögen vorbei an Cavigliano, Verscio und Tegna, rechtsufrig liegt erst die Gemeinde Centovalli, danach Losone. Hier wechselt sie mehrmals das Gemeindegebiet, da die Grenze dem alten Flusslauf folgt. Schließlich mündet sie auf 210 m ü. M. am Fuße des Monte Brè von rechts in die Maggia, die nur kurz darauf in den Lago Maggiore fließt.
Weblinks
- Melezzo Occidentale auf Ethorama
- Melezza Orientale auf Ethorama
Einzelnachweise
- ARPA Piemonte; Geoviewer 2D Layer Reticolo idrografico Direttiva Quadro Acque WFD 60/2000/CE
- Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
- Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Abgerufen am 8. Juli 2020.