Meisterstein
Der Meisterstein bei Siedlinghausen im nordrhein-westfälischen Hochsauerlandkreis ist ein 636,4 m ü. NHN[1] hoher Berg des Rothaargebirges.
Meisterstein | ||
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Blick südwestwärts über Siedlinghausen hinweg zum Meisterstein | ||
Höhe | 636,4 m ü. NHN [1] | |
Lage | bei Siedlinghausen; Hochsauerlandkreis, Nordrhein-Westfalen (Deutschland) | |
Gebirge | Rothaargebirge | |
Dominanz | 0,91 km → Hillkopf | |
Schartenhöhe | 68 m ↓ zum Hillkopf | |
Koordinaten | 51° 14′ 30″ N, 8° 28′ 39″ O | |
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Geographie
Lage
Der Meisterstein liegt im Sauerland im Norden von Rothaargebirge und im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge. Sein Gipfel erhebt sich etwa 1,3 km südsüdöstlich vom Ortskern des Dorfs Siedlinghausen, einem an der Mündung vom östlich des Bergs fließenden Bach Namenlose in die westlich von ihm verlaufende Neger gelegenen Stadtteil des rund 6,5 km (jeweils Luftlinie) südöstlich vom Gipfel liegenden Winterberg. Während die Nordflanke in Richtung des Negertals abfällt, erhebt sich jenseits und damit östlich des Namenlosetals der Iberg (703,7 m), nach Süden leitet die Landschaft zum Hillkopf (717,4 m) über und im Westen liegt jenseits des Negertals der Hömberg (715 m).
Naturräumliche Zuordnung
Die Meisterstein gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Süderbergland (Nr. 33) in der Haupteinheit Rothaargebirge (mit Hochsauerland) (333) und in der Untereinheit Winterberger Hochland (333.5) zum Naturraum Nordheller Höhen (333.57). Seine Landschaft fällt in Richtung Norden nach Siedlinghausen in den zur Untereinheit Hochsauerländer Schluchtgebirge (333.8) zählenden Teil-Naturraum Assinghauser Grund der Bödefelder Mulde (333.80) ab.[2]
Bergsee
Ein markantes Überbleibsel vom einstigen Diabasabbau ist der Bergsee des Meistersteins. In diesem ehemaligen Tagebau, der sich westlich unterhalb des heutigen Berggipfels ausbreitet, hat sich durch Niederschlagswasser ein etwa 7 bis maximal 9 m tiefer See gebildet, dessen Wasseroberfläche auf 557,3 m[1] Höhe liegt. Heute wird das Stillgewässer zum Tauchen und die Steilwände zum Bergklettern genutzt.
Etwas südsüdwestlich des Berggipfels und südöstlich oberhalb des Sees steht auf etwa 630 m[1] Höhe ein Sendeturm.
Schutzausweisungen
Für das Gebiet Meisterstein lassen sich im Laufe der Zeit drei verschiedene Schutzausweisungen von Behörden nachweisen. Zuerst stellte der Kreis Brilon das Gebiet als Naturdenkmal Meisterstein unter Schutz. Der Zeitpunkt der Unterschutzstellung ist unklar; der Kreis Brilon ging 1975 im Hochsauerlandkreis auf. 1983 wies dann der Hochsauerlandkreis das Gebiet in einer Größe von 3,7 ha im Landschaftsplan Winterberger Hochfläche als geschützten Landschaftsbestandteil (LB) aus, wodurch der Naturdenkmalstatus abgelöst wurde. Die Schutzausweisung als LB erfolgte wegen der prägenden und belebenden Funktion des Gebietes für das Landschaftsbild.[3] Im neuen Landschaftsplan Winterberg wurde das Gebiet 2008 hingegen Teil des Landschaftsschutzgebietes Winterberg von 8,786 ha Größe. Das Landschaftsschutzgebiet Winterberg gehört zum Typ A, Allgemeiner Landschaftsschutz, in dem nur das Errichten von Bauwerken verboten ist.[4]
Verkehr und Wandern
Östlich und nördlich vorbei am Meisterstein verlaufen zwischen Silbach und Siedlinghausen die Bahnstrecke Nuttlar–Winterberg und die Landesstraße 740, wobei letztere in Siedlinghausen die von Rehsiepen kommende und vorbei am einstigen Jagdschloss Siedlinghausen führende L 742 kreuzt. Zum Beispiel an diesen Straßen beginnend kann der Berg unter anderem auf Waldwegen und -pfaden erwandert werden.
Klettergebiet Meisterstein
Seit ungefähr dem Jahr 2000 gehört der Steinbruch des Meistersteins dem niederländischen Outdoor-Unternehmen Nijssen Management & Team Training B.V. Seitdem wird im Bruch geklettert und getaucht. Öfter nutzen auch Militäreinheiten aus den Niederlanden und Deutschland den Bruch für Übungen. An der Erschließung von Kletterrouten waren 2006 und 2007 auch Mitglieder des DeutschenAlpenvereins (DAV) und der IG Klettern beteiligt. Neben Teilnehmern von Veranstaltungen von Nijssen Management & Team Training B.V. dürfen auch Mitglieder des DAV und der IG Klettern im Bruch klettern. Im Bruch gibt es die Kletterbereiche Große Wand, Große Platte, Übungswand, Sporn und Schwarze Wand.[5] Zum Schutz des dortigen Uhuvorkommens gibt es ein Kletterverbot im Brutbereich vom 1. Februar bis zum 31. Juli.[6]
Wanderfalke und Uhu
Am 22. Juni 1915 erfolgte im Steinbruch der erste Brutnachweis des Wanderfalken. Damals entdeckte Koch dort drei Jungvögel. Außer dem Meisterstein war damals in Westfalen nur die Bruchhauser Steine als Wanderfalken-Brutplatz bekannt.[7] Noch 1932 führt Hermann Reichling den Bruch als Wanderfalken-Brutplatz auf.[8] Im Steinbruch brütet heute der Uhu.[6]
Weblinks
Einzelnachweise
- Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise),
- Martin Bürgener: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 111 Arolsen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 4,1 MB)
- Amt für Landespflege des Landschaftsverband Westfalen-Lippe im Auftrage des Hochsauerlandkreises (Hrsg.): Landschaftsplan Winterberger Hochfläche, Meschede 1983, S. 95
- Hochsauerlandkreis – Untere Landschaftsbehörde (Hrsg.): Landschaftsplan Winterberg, Meschede 1993, S. 119–120
- Fritz Blach: Land der tausend Berge. Kletterführer Sauerland. Geoquest, Halle. Kapitel Meisterstein bei Siedlinghausen, S. 146–158.
- Meisterstein zwischen Silbach und Siedlinghausen, u. a. mit Infos zu Sperrsituationen, auf kletterarena.info
- Carl Demandt: Die Tragödie des westfälischen Wanderfalken. Sauerländische Naturbeobachter 9, 1970/71: 15-22.
- Hermann Reichling: Beiträge zur Ornis Westfalens und des Emslandes. Abh. Westf. Mus. Naturkd. Münster §, 1932: 307-362.