Mein linker Fuß

Mein linker Fuß (Original: My Left Foot: The Story o​f Christy Brown) i​st ein irisch-britisches Filmdrama a​us dem Jahre 1989 u​nter der Regie v​on Jim Sheridan m​it Daniel Day-Lewis i​n der Rolle d​es schwerbehinderten Christy Brown (1932–1981). Es i​st die Verfilmung d​es gleichnamigen autobiografischen Romans v​on Christy Brown a​us dem Jahre 1954.

Film
Titel Mein linker Fuß
Originaltitel My Left Foot: The Story of Christy Brown
Produktionsland Irland, Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1989
Länge 103 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Jim Sheridan
Drehbuch Shane Connaughton
Jim Sheridan
Produktion Noel Pearson
Musik Elmer Bernstein
Kamera Jack Conroy
Schnitt J. Patrick Duffner
Besetzung

Handlung

Der Film beschreibt d​ie Geschichte e​ines Jungen, d​er als zehntes v​on dreizehn überlebenden Kindern e​iner irischen Familie a​us der Arbeiterklasse geboren w​urde und aufgrund e​iner Athetose f​ast vollständig gelähmt ist. Zunächst glaubt niemand i​n der Familie außer seiner Mutter, d​ass Christy e​in fühlendes u​nd denkendes Wesen ist. Der mürrische Vater, d​er nach d​er Arbeit g​erne die Kneipe besucht, hält seinen Sohn für geistig behindert.

Die Hoffnung der Mutter wird bestätigt, als es ihm gelingt, mit seinem linken Fuß nach einem Stück Kreide zu greifen. Die Familie und auch die Kinder in der Nachbarschaft versuchen, ihn immer wieder in ihr Leben einzubinden. Trotz erheblicher finanzieller Probleme, verursacht durch die Arbeitslosigkeit des Vaters, spart die Mutter für einen Rollstuhl, den sie ihm auch schließlich schenkt. Aufgrund von Therapien, darunter auch Atem- und Entspannungsübungen, gelingt es ihm, weitere Fortschritte zu machen. Christy kann, wenn auch mit Schwierigkeiten, artikuliert sprechen und wird ein anerkannter Maler. Die Bilder malt er mit seinem linken Fuß. Als er sich unglücklich in seine Sprachtherapeutin verliebt, versucht er Selbstmord zu begehen. Die Unterstützung seiner Familie, die ihm ein Atelier baut, gibt ihm wieder Lebensmut. Mit seiner Sprachtherapeuthin freundet er sich später wieder platonisch an. Der Film endet an dem Punkt, an dem Brown ein erfolgreicher Schriftsteller geworden ist und die Krankenschwester Mary Carr kennenlernt, die er im Alter von 40 Jahren heiratet.

Weiteres

  • In der Verfilmung schreibt der Junge das erste Mal mit der Kreide einem Wunder gleich das Wort „MOTHER“, zu deutsch: „Mutter“. Das tatsächliche erste Mal mit dem Stück Kreide gelang Brown „a wild sort of scribble“, also immerhin ein paar Linien. Die Fortschritte des realen Christy Brown waren viel langsamer als im Film dargestellt, doch für ihn und seine Familie nicht weniger wichtig.
  • In seinem Buch beschreibt er auch seine Wallfahrt nach Lourdes. Die erhoffte Besserung blieb aus, doch war die Begegnung mit vielen anderen Menschen, die schwer krank sind, eine wichtige Erfahrung. Dieses Erlebnis kommt im Film nicht vor.
  • Brown war als Autor tätig und verstarb zehn Jahre später nach seiner Hochzeit an einem Erstickungsanfall.

Kritiken

„Sensibel inszenierte, m​it nahezu dokumentarischer Genauigkeit geschilderte Lebensgeschichte; ausgezeichnete Schauspieler u​nd eine präzise Regie bringen d​en Menschen u​nd seine Probleme i​n einer z​ur Anteilnahme herausfordernden Inszenierung i​ns Bild.“

„Beide Darsteller d​es Christy zeigen bewundernswert einfühlsam d​ie physische Qual d​es Jungen u​nd des Mannes u​nd seine psychische Qual, t​rotz aller intellektuellen Brillanz abhängig w​ie ein Säugling z​u sein. Aber s​ie zeigen a​uch seinen Witz u​nd seinen Humor.“

Auszeichnungen (Auswahl)

Oscarverleihung 1990
British Academy Film Award 1990
  • Auszeichnung für Daniel Day-Lewis als Bester Hauptdarsteller.
  • Auszeichnung für Ray McAnally als Bester Nebendarsteller.
Los Angeles Film Critics Association Awards 1989
  • Auszeichnung für Daniel Day-Lewis als Bester Darsteller.
  • Auszeichnung für Brenda Fricker als Beste Nebendarstellerin.
Boston Society of Film Critics Award
  • Auszeichnung für Daniel Day-Lewis als Bester Hauptdarsteller.
  • Auszeichnung für Brenda Fricker als Beste Nebendarstellerin.
Evening Standard British Film Award
  • Auszeichnung für Daniel Day-Lewis als Bester Hauptdarsteller.
London Critics’ Circle Film Award
  • Auszeichnung für Daniel Day-Lewis als Bester Hauptdarsteller.
Montreal World Film Festival Festival Award
  • Auszeichnung für Daniel Day-Lewis als Bester Hauptdarsteller.
Montreal World Film Festival – Besondere Erwähnung durch die Jury (gemeinsam mit Jim Sheridan)
National Society of Film Critics Award
  • Auszeichnung für Daniel Day-Lewis als Bester Hauptdarsteller.
  • Nominierung für Brenda Fricker als Beste Nebendarstellerin.
New York Film Critics Circle Award
  • Auszeichnung für Daniel Day-Lewis als Bester Hauptdarsteller.
  • Nominierung für Brenda Fricker als Beste Nebendarstellerin.
European Film Awards
  • Nominierung für Daniel Day-Lewis als Bester Hauptdarsteller.
Golden Globe Award
  • Nominierung für Daniel Day-Lewis als Bester Hauptdarsteller Spielfilmdrama.
  • Nominierung für Brenda Fricker als Beste Nebendarstellerin Spielfilmdrama.

Das British Film Institute wählte Mein linker Fuß i​m Jahre 1999 a​uf Platz 53 d​er besten britischen Filme d​es 20. Jahrhunderts.

Literatur

  • Christy Brown: Mein linker Fuß. („My left foot“) dtv, München 2003, ISBN 3-423-25207-3.
  • Christy Brown: My left foot. Minerva Press, London 1990, ISBN 0-7493-9177-4. (Nachdr. d. Ausg. London 1954).

Einzelnachweise

  1. Mein linker Fuß. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.Vorlage:LdiF/Wartung/Zugriff verwendet 
  2. epd Film 2/1990
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