Meerrettich-Museum

Das Meerrettich-Museum war ein Museum über den Meerrettich in Baiersdorf (Mittelfranken, Bayern). Es wurde von der Schamel Meerrettich getragen und schloss im Dezember 2020.[1]

Meerrettich-Museum

Geschichte

Seit dem 15. Jahrhundert ist das Gebiet zwischen Erlangen und Forchheim ein Zentrum des Meerrettichanbaus.[2] Im 19. Jahrhundert wurden die Gemüsestangen aus dem Krenland in Holzfässern über den Ludwig-Donau-Main-Kanal auch nach Wien exportiert. Sie dienten als Zutat zum Tafelspitz und wurden in großen Mengen benötigt. Das Museum ist aus einer Initiative des Heimatvereins Baiersdorf und der Familie Schamel entstanden.[3] Die Gründung erfolgte anlässlich des 150-jährigen Firmenjubiläums der Firma Schamel, die Eröffnung fand am 11. April 1997 in der Judengasse 11 statt. Im Dezember 2020 wurde bekannt, dass das Museum aufgrund der Sitzverlegung der Schamel Merrettich geschlossen wird.[1]

Ausstellung

In dem Museum, das weltweit das einzige seiner Art war, erhielt der Besucher umfassende Informationen über den Meerrettich, von der früheren Produktion bis in die Neuzeit. Neben den Verwendungsmöglichkeiten von Meerrettich wurde die Geschichte der Kultivierung und Verarbeitung gezeigt und es wurden Informationen über die Schärfe und die im Meerrettich enthaltenen ätherischen Stoffe und Vitamine gegeben. Auch gab es Exponate zu den Frauen in Tracht, den so genannten Krenweibern und ihren Huckelkörben, und zu den männlichen Krenhausierern, die das Gemüse bis nach München brachten und an Haustüren und auf Märkten verkauften. In einem Museumsshop wurden auch Kostproben verkauft.[4]

Einzelnachweise

  1. Scott Johnston: Aus fürs Meerrettichmuseum in Baiersdorf. In: Nordbayern.de. 21. Dezember 2020, abgerufen am 7. August 2021.
  2. Karin Weber, Andreas Otto Weber: Rundgänge durch Dorf und Flur: Essen und Trinken in früherer Zeit. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Department Geschichte, Lehrstuhl für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte, 9. September 2001, archiviert vom Original am 9. Mai 2012; abgerufen am 29. Januar 2010.
  3. Ganz schön scharf (ZEIT-Online)
  4. http://www.scharfe-wochen.de/geschichte.html

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.