Mecklenburg (Adelsgeschlechter)

Mecklenburg i​st der Name mehrerer ursprünglich mecklenburgischen, später a​uch schwedischer u​nd preußischer Adelsgeschlechter.

Wappen derer von Mecklenburg (1742)
Wappen derer von Mecklenburg (1871)

Geschlechter

von Mecklenburg (1742)

Der mecklenburgische Herzog Friedrich Wilhelm I. erkannte a​us seinen zahlreichen Affären z​wei Söhne a​n und verlieh i​hnen den Familiennamen Mecklenburg: Friedrich Wilhelm, d​en Sohn d​er Tochter d​es Kanzlers Wedemann, u​nd Carl Ludwig, d​en Sohn v​on Sophie Magdalene von Plüskow († 1703). Beide wurden a​ls „Herren v​on Mecklenburg“ i​n den Reichsadelsstand erhoben. Mit Friedrich Wilhelms Söhnen s​tarb die v​on ihm gestiftete Linie aus. Carl Ludwig v​on Mecklenburg, Oberstleutnant u​nd Erbherr a​uf Zibühl, Lübzin u​nd Karcheez w​urde 1742 i​n die Mecklenburgische Ritterschaft aufgenommen. 1770 erlangten Friedrich Wilhelm, Carl Ludwig u​nd Carl Friedrich, Gebrüder v​on Mecklenburg, a​uf Gülzow u​nd Boldebuck, d​ie Rezeption. Sie g​aben an, d​ie Nachkommen v​on Carl Ludwig v​on Mecklenburg z​u sein, obwohl d​ann unklar ist, w​arum sie v​on neuem aufgenommen werden mussten.

Im Einschreibebuch d​es Klosters Dobbertin befinden s​ich 20 Eintragungen v​on Töchtern d​er Familie v​on Mecklenburg v​on 1742 b​is 1905 a​us Zibühl, Gülzow, Lübzin, Boldebuck, Pantlitz u​nd Wieschendorf z​ur Aufnahme i​n das dortige adlige Damenstift.

Standeserhöhung

1863 erhielten d​ie Brüder Claes u​nd Axel v​on Mecklenburg a​us der v​on General Philipp v​on Mecklenburg (* 1778; † 1841) m​it Hedwig Gräfin v​on Rosen begründeten schwedischen Linie d​er Familie d​ie Erlaubnis d​es schwedischen Königs, d​en Freiherrntitel z​u führen. Die Nachkommen v​on Philipps Bruder Heinrich v​on Mecklenburg (* 1771; † 1862) m​it Adelaide, geb. v​on Platen, a​uf Pantlitz (heute Ortsteil v​on Ahrenshagen-Daskow) wurden a​m 20. August 1865 n​ach dem Recht d​er Erstgeburt i​n den preußischen Freiherrenstand erhoben, d​er an d​en Besitz d​es Familienfideikommiss gebunden war.

Von Mecklenburg (1871)

Ein weiteres Adelsgeschlecht v​on Mecklenburg g​eht zurück a​uf Ludwig Mecklenburg (urkundlich 1821; † 1849). Er w​ar großherzoglich mecklenburg-schwerinischer Forstmeister i​n Zickhusen. Sein Sohn Friedrich Mecklenburg erhielt a​ls königlich preußischer Major i​m Kürassierregiment 3 a​m 16. Juni 1871 i​n Berlin d​en erblichen preußischen Adelsstand a​ls „von Mecklenburg“. Ob e​ine (uneheliche) Abstammung v​om Herzogshaus besteht, i​st zwar w​egen des Familiennamens, geographischer u​nd sozialer Herkunft d​es Stammvaters u​nd Elementen d​es 1871 verliehenen Wappens nahegelegt, a​ber nicht nachgewiesen.

Besitzungen

Prozess

Grab von Karl Friedrich von Mecklenburg auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise

Über d​as umfangreiche Vermögen d​es 1854 i​n Paris verstorbenen Karl Friedrich v​on Mecklenburg (* 23. Dezember 1784 i​n Lübzin) z​u einem größeren u​nd seinerzeit berühmten[3] Rechtsstreit.

Wappen

  • Das Wappen von 1742 entspricht dem herzoglichen Stammwappen. Es zeigt in Gold einen vorwärtsgekehrten schwarzen Büffelkopf mit herabhängendem Halsfell, silbernen Hörnern und roter Krone. Auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken ein oben mit Pfauenfedern bestecktes Schirmbrett von fünf (blau, golden, rot, silbern, schwarz) Stäben, auf denen ein Büffelkopf liegt. Im Zusammenhang mit der Erhebung in den preußischen Freiherrenstand erfolgte 1865 eine Wappenmehrung durch zwei schwarze Büffel als Schildhalter.
  • Das Wappen von 1871 zeigt in von Rot und Gold geteiltem Schild einen vorwärtsgekehrten, gekrönten, rot-bezungten, silbern-bewehrten, schwarzen Büffelkopf. Auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-goldenen, links rot-goldenen Decken das Eiserne Kreuz vor zwei aufwärts geschrägten Ulanenlanzen mit von Blau und Gold geteilten Fähnlein zwischen zwei von Rot und Gold geteilten Büffelhörnern. Das Wappen ist ein in doppelter Hinsicht „redendes“: zum einen verweist es auf den Namen, da es wie die Mecklenburger Herzöge den Mecklenburger Stierkopf zeigt, zum anderen verweist es auf die Stammheimat im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, da es eben nicht nur den Mecklenburger Stierkopf, sondern auch die Elemente des Wappens der Schweriner Grafen zeigt.

Namensträger

L. H. v. Mecklenburg, Senior der Mecklenburgischen Landsmannschaft in Göttingen (1779)

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B, Band III, Gesamtreihe Band 17, 1958, Seiten 312–316
  • Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche (1755). Rostock 1864, S. 165f.
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VIII, Band 113 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1997, ISSN 0435-2408
  • Claus Heinrich Bill: Geschichte der Familie v. Mecklenburg und ihres Stammvaters Herzog Friedrich Wilhelm v. Mecklenburg-Schwerin 1675 bis 2000. (Schriftreihe des Instituts Deutsche Adelsforschung, Band 19). Sonderburg 2000.
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Einzelnachweise

  1. Wieschendorf auf gutshaeuser.de, abgerufen am 25. Juni 2011
  2. Nach Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser 30 (1880), S. 502
  3. Joseph Euler: Handbuch des Notariats in Preußen: nebst der freiwilligen Gerichtsbarkeit der Gerichte und mit Rücksicht auf das übrige Deutschland, Frankreich und andere Länder. Band 1, Düsseldorf: Schaub (Schöpping) 1858, S. 264
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