Mechowo (Pyrzyce)
Mechowo (deutsch Megow) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es gehört zur Gmina Pyrzyce (Gemeinde Pyritz) im Powiat Pyrzycki (Pyritzer Kreis).
Geographische Lage
Das Dorf liegt in Hinterpommern im Pyritzer Weizacker, etwa 40 km südöstlich von Stettin und etwa 5 km östlich der Kreisstadt Pyritz.
Geschichte
Das Dorf wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1227 erwähnt. Damals bestätigten Herzog Barnim I. von Pommern und seine Mutter Herzogin Miroslawa das Kloster Marienbusch und verliehen ihm mehrere Dörfer, darunter im Lande Pyritz das Dorf „Meghow“.[1] In einer Urkunde aus dem Jahre 1243 erscheint ein Burkhard von Megow.[2]
Ab dem 14. Jahrhundert war Megow im Besitz des Adelsgeschlechts von Schöning. Später gelangte das Gut an die Familie von Küssow; unter den Besitzern waren Bernd Joachim von Küssow (* 1687; † 1743), Landrat des Kreises Pyritz, und dessen Sohn Christian Friedrich von Küssow (* 1721; † 1758), Landrat des neumärkischen Kreises Soldin.
In Ludwig Wilhelm Brüggemanns Ausführlicher Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern (1784) ist Megow als „beträchtliches Gut“ unter den adligen Gütern des Pyritzschen Kreises aufgeführt. Damals gab es hier ein Vorwerk, also den Gutsbetrieb, eine Wassermühle mit Öl- und Grützmühle und Schneidemühle, sechs Bauernstellen, vier Kossätenstellen, eine Schmiede und einen Schulmeister, insgesamt 41 Haushaltungen („Feuerstellen“). Megow gehörte damals Bernd George Friedrich Graf von Küssow, Leutnant im von Mauschwitzschen Kürassierregiment.[3]
1797 kaufte der Landrat August Ernst von Schöning (* 1745; † 1807) Megow und brachte es so wieder in den Besitz der Familie Schöning. Dessen Sohn, der Landrat August Peter von Schöning (* 1780; † 1858), errichtete 1849 den Neubau des Herrenhauses, nachdem das bisherige Herrenhaus abgebrannt war. Nach seinem Tode gelangte das Gut durch Erbschaft an die Familie von Heyden-Linden, in deren Besitz es bis 1945 blieb. Nachdem Megow an Polen kam, wurde der Besitz durch den polnischen Staat entschädigungslos enteignet. Das Herrenhaus überdauerte den Zweiten Weltkrieg.
Megow gehörte bis 1945 zum Landkreis Pyritz in der Provinz Pommern. Bis 1929/1930 bildete das Rittergut einen selbständigen Gutsbezirk neben der Landgemeinde Megow. Der Gutsbezirk wurde dann in die Landgemeinde Megow eingegliedert. In der Landgemeinde wurde neben Megow der Wohnplatz Ziegelei geführt.[4] Zum 1. April 1938 wurde Megow in die benachbarte Landgemeinde Lettnin eingemeindet.[5]
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Megow zu Polen und erhielt den polnischen Ortsnamen „Mechowo“. Die Einwohner wurden vertrieben und durch Polen ersetzt.
Dorfkirche
Die Dorfkirche ist ein Backsteinbau aus dem 13. Jahrhundert; sie gehört zu den ersten Steinbauten in der Gegend. Der Turm wurde 1861 angebaut.
Zum Inventar gehört eine Kanzel im Renaissancestil. Sie trägt das Wappen der Familie von Küssow mit der Inschrift „Peter Kusso 1604“.
Söhne und Töchter des Ortes
- Ludwig von Schöning-Megow (1822–1882), deutscher Offizier, Rittergutsbesitzer und Parlamentarier
Literatur
- Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Flechsig-Buchvertrieb, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-439-X, S. 230.
- Helmut Sieber: Schlösser und Herrensitze in Pommern. 3. Auflage. Verlag Weidlich, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-8035-8012-9, S. 85–86, 206 (Bild des Herrenhauses).
Weblinks
Fußnoten
- Klaus Conrad (Bearb.): Pommersches Urkundenbuch. Band 1. 2. Auflage, Böhlau Verlag, Köln und Wien 1970, Nr. 242.
- Klaus Conrad (Bearb.): Pommersches Urkundenbuch. Band 1. 2. Auflage, Böhlau Verlag, Köln und Wien 1970, Nr. 411.
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. II. Teil, 2. Band. Stettin 1784, S. 152 f., Ziff. 41 (Online)
- Gemeinde Megow im Informationssystem Pommern.
- Systematisches Verzeichnis der Namens- und Bestandsänderung von Gemeinden. Auszugsweise abgedruckt in: Fritz R. Barran: Städte-Atlas Pommern. 2. Auflage. Rautenberg, Würzburg 2005, ISBN 3-8003-3097-0, S. 192.