Max Stendebach
Max Stendebach (* 11. Jänner 1892 in Leipzig; † 18. Dezember 1984 in Sankt Veit an der Glan) war ein österreichisch-deutscher Offizier und Politiker (VdU/FPÖ). Von 1953 bis 1959 war er Abgeordneter zum Nationalrat; von 1952 bis 1956 auch Bundesparteiobmann des VdU.
Leben
Stendebach besuchte ab Ostern 1902 in seiner Vaterstadt das König-Albert-Gymnasium.[1] Im Deutschen Kaiserreich wurde er Offizier. Während der Zeit der Weimarer Republik war er zwischen 1924 und 1928 Mitglied der DNVP. Zu Beginn der 1930er Jahre übersiedelte Stendebach nach Österreich und bewirtschaftete ein Gut in Oberkärnten.
Im Zweiten Weltkrieg war Stendebach erneut als aktiver Offizier eingesetzt, wo er im Jänner 1943 als Kommandeur des Gebirgsjäger-Regiments 85, welches im Rahmen der 5. Gebirgs-Division auch bei der Belagerung von Leningrad eingesetzt war, als Oberstleutnant das Deutsche Kreuz in Gold erhielt. Sein letzter Dienstgrad war Oberst.[2]
Nach dem Krieg engagierte sich Stendebach, der 1947 österreichischer Staatsbürger geworden war, im VdU und kandidierte 1952 erfolglos gegen Otto Scrinzi um das Amt des Kärntner Landesparteiobmanns. Am 29. Oktober 1952 wurde er als Kompromisskandidat Bundesobmann des VdU, nachdem der liberale Kurs des bisherigen Obmanns Herbert A. Kraus zu heftigen internen Streitigkeiten geführt hatte. Nach der Nationalratswahl 1953 erhielt er ein Mandat, welches er auch für die Nachfolgepartei FPÖ bis 1959 ausübte.
Bei der Gründung der FPÖ im Jahr 1956 war Stendebach Mitglied des Proponentenkomitees; der Name „Freiheitliche Partei Österreichs“ geht auf seinen Vorschlag zurück.[3]
Weblinks
- Max Stendebach auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
Einzelnachweise
- Schüler-Album 1880–1904/05. König Albert-Gymnasium (bis 1900 Königliches Gymnasium) in Leipzig. Friedrich Gröber, Leipzig 1905.
- Lothar Höbelt: Von der vierten Partei zur dritten Kraft. Die Geschichte des VdU. Leopold Stocker Verlag, Graz/Stuttgart 1999, ISBN 3-7020-0866-7, S. 173.
- Kurt Piringer: Die Geschichte der Freiheitlichen. Beitrag der Dritten Kraft zur österreichischen Politik. Orac-Pietsch Verlag, Wien 1982, ISBN 3-85369-913-2, S. 35.