Marko Pešić
Marko Pešić (* 6. Dezember 1976 in Sarajevo, Jugoslawien) ist ein ehemaliger deutscher Basketball- und Nationalspieler. Er bestritt 97 A-Länderspiele und gewann mit der deutschen Nationalmannschaft EM-Silber sowie WM-Bronze. Mit Alba Berlin wurde er sechs Mal deutscher Meister. Derzeit ist er Sportdirektor und Geschäftsführer der Basketballabteilung des FC Bayern München.
Spielerinformationen | ||
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Geburtstag | 6. Dezember 1976 | |
Geburtsort | Sarajevo, Jugoslawien | |
Größe | 198 cm | |
Position | Shooting Guard | |
Vereine als Aktiver | ||
>1995–1999 ALBA Berlin 1999–2000 Iraklis Thessaloniki 2000–2004 ALBA Berlin 2004–2005 RheinEnergie Köln 2005–2006 Lottomatica Rom 2006 Teramo Basket | ||
Nationalmannschaft1 | ||
1996–2005 | Deutschland | 97 Spiele |
1Stand: 13.09.2008 |
Marko Pešić Medaillenspiegel | ||
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Basketball (Männer) | ||
Deutschland | ||
Weltmeisterschaft | ||
Bronze | 2002 Vereinigte Staaten | Deutschland |
Europameisterschaft | ||
Silber | 2005 Serbien und Montenegro | Deutschland |
Leben und Karriere
Spieler
Marko Pešić ist der Sohn von Svetislav Pešić, der unter anderem Nationaltrainer der Deutschen Basketball-Nationalmannschaft (1987–1993) war, diese 1993 zum Europameistertitel führte, und – während Pešić jr. dort Spieler war – Trainer von Basketball-Bundesligist Alba Berlin (1993–2000) war.
Als sein Vater 1987 vom Deutschen Basketball Bund als neuer Bundestrainer verpflichtet wurde, zog die Familie von Sarajevo nach Hagen um,[1] wo der DBB seinen Sitz hat. Mit den deutschen Nationalmannschaft nahm Marko Pešić an Europameisterschaften in den Altersklassen U16, U18 und U22 teil.[2]
Pešić spielte auf Vereinsebene in der Nachwuchsabteilung von Brandt Hagen.[3] Später spielte er für den TuS Lichterfelde und gab in der Saison 1995/96 bei Alba Berlin unter seinem Vater als Trainer sein Debüt in der Basketball-Bundesliga.[4] 1999/2000 sammelte er bei Iraklis Thessaloniki (Griechenland) erste Auslandserfahrung. Während des Spieljahres in Griechenland setzten den Siegeswillen,[5] Spielwitz und Vielseitigkeit auszeichnenden Pešić Verletzungen zu,[6] er kehrte nach Berlin zurück.
Er war als Spieler von Alba Berlin am Gewinn von insgesamt sechs deutschen Meisterschaften und fünf Pokalsiegen beteiligt.[7] Er bestritt 382 Pflichtspiele für die Berliner, in denen er 3623 Punkte, also je Spiel im Schnitt 9,5 Punkte erzielte.[8] Seinen besten Saisonpunkteschnitt in der Bundesliga erreichte er 2001/02 mit 13,5.[4] In der Endspielserie dieser Saison gegen Köln erreichte er sogar einen Wert von 15,7 pro Begegnung.[9] Im November 1996 war er eine der Hauptfiguren eines denkwürdigen Berliner Sieges gegen Olympiakos Piräus im Wettbewerb EuroLeague, als kurz vor Schluss ein Fünf-Punkte-Rückstand in einen 62:61-Sieg umgebogen wurde, woran Pešić mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf in der Endphase beteiligt war. Bei diesem Treffer wurde er gefoult, vergab den folgenden Freiwurf jedoch. Allerdings sicherten sich die Berliner den Rebound und trafen in Person von Wendell Alexis von der Dreipunktelinie aus zum Sieg.[10]
Als Nationalspieler gewann er die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft 2002 in Indianapolis und die Silbermedaille bei der Europameisterschaft 2005. Bei der WM 2002 brachte es Pešić auf 9,1 Punkte pro Turnierspiel, bei der EM 2005 erzielte er 3,6 Punkte im Schnitt. Seinen Höchstwert bei einer EM verbuchte er 2001 mit 10,3 Punkten je Einsatz, als man Vierter wurde. Im umkämpften Halbfinale der EM 2001 gegen die Türkei bestritt Pešić eines seiner besten Turnierspiele (17 Punkte).[2]
In der Saison 2005/05 spielte er für RheinEnergie Köln in der Bundesliga[11] (11,3 Punkte/Spiel),[9] wurde mit dem Verein Pokalsieger und wechselte anschließend nach Italien, wo er bis zu seinem Karriereende spielte.
2006 beendete er seine Nationalmannschaftskarriere in Berlin. Kurz danach verabschiedete sich Pešić auch vom Vereinsbasketball, wo er bis Sommer 2006 für Lottomatica Rom spielte.[12] In der Bundesliga erzielte er im Laufe seiner Karriere insgesamt 2882 Punkte.[13]
Nach der Spielerkarriere
Im Anschluss an seine aktive Laufbahn studierte Pešić an der Universität Venedig Sportmarketing und Kommunikation. 2007 machte er sich mit dem Unternehmen „Lumani 10.7 GmbH“ als Spielerberater selbständig.[14] 2008 schloss er sein Studium zum Sportmanager an der IST Düsseldorf erfolgreich ab, das er während seiner Spielerkarriere begonnen hatte.[12]
Zur Saison 2011/2012 wurde Pešić neuer Sportdirektor der Basketballabteilung des FC Bayern München.[15] Am 11. Januar 2013 übernahm er auch den Posten des Geschäftsführers beim FC Bayern Basketball.[16] Nach der Verpflichtung von Sportdirektor Daniele Baiesi im Juli 2014 widmete sich Pešić wieder hauptsächlich seinen Aufgaben als Geschäftsführer.[17]
Sonstiges
Seine Schwester Ivana ist mit dem ehemaligen Basketballnationalspieler Jan Jagla verheiratet.[18]
Einzelnachweise
- Steffen Gerber: Bayern-Manager Pesic: „Heimat ist da, wo meine Familie ist“. (derwesten.de [abgerufen am 13. Januar 2017]).
- Marco Pesic profile, EuroBasket 2005. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
- DerWesten - derwesten.de: 97-facher Nationalspieler und mehrfacher Meister. (derwesten.de [abgerufen am 13. Januar 2017]).
- 25 Jahre Alba Berlin Basketball. Eine Chronik. Alba Berlin, abgerufen am 6. Dezember 2020.
- Marko Pesic - Munzinger Biographie. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
- Von Alexis bis Thorwarth. In: Deutscher Basketball Bund e.V. (Hrsg.): Sonderheft s.Oliver BBL Saison 2000/2001. DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Köln 2000, S. 14.
- Christoph Büker: Spielverständnis und Abgezocktheit - Marko Pesic bleibt dem Basketball verbunden. In: DBB-Journal. Deutscher Basketball Bund, 9. Juni 2009, S. 36, 37, abgerufen am 13. Januar 2017.
- ALBA BERLIN Basketballteam GmbH: Ewige Spieler- & Trainerliste - ALBA BERLIN Basketballteam. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
- 1252 Marko PESIC. In: BBL GmbH. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
- ALBA BERLIN Basketballteam GmbH: 25-Jahre-Momente: Irre Aufholjagd gegen Piräus 1996. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
- n-tv Nachrichtenfernsehen: Von Berlin nach Köln: Pesic wechselt an den Rhein. In: n-tv.de. (n-tv.de [abgerufen am 13. Januar 2017]).
- Marko Pesic hat die Lust verloren: - WELT. In: DIE WELT. Abgerufen am 13. Januar 2017.
- Die 200 besten Korbjäger der Bundesliga seit 1975. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 212, 213.
- Perform Media Deutschland GmbH: Die neue Schaltzentrale des FC Bayern – Sport – Spox.com. In: Spox.com. 6. Juni 2011 (spox.com [abgerufen am 13. Januar 2017]).
- FOCUS Online: Pesic neuer Sportdirektor. In: FOCUS Online. (focus.de [abgerufen am 13. Januar 2017]).
- Marko Pesic neuer Bayern-Geschäftsführer. (Memento des Originals vom 20. Januar 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Handelsblatt, 11. Januar 2013, abgerufen am 12. Januar 2013.
- Bayern holen den Meistermanager aus Bamberg. In: merkur.de. 7. Juli 2017, abgerufen am 8. Januar 2020.
- Abendzeitung, Germany: FC Bayern: Jagla neue Rakete bei den Bayern - Abendzeitung München. (abendzeitung-muenchen.de [abgerufen am 13. Januar 2017]).