Mario Koss
Mario Koss (* 6. November 1968 in Berlin-Spandau) ist ein Berliner Erfinder, Komponist, Autor, Produzent und Gründer der Schallplattenfirma Pikosso Rekords.
Er erfand und entwickelte gemeinsam mit Axel Wilhelm im Jahr 1994 die Shape-CD sowie die Chip Disk. Die weltweit erste Shape-CD in Form eines Sägeblatts wurde am 1. April 1995 das erste Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Jahr 1995 gehörte Koss mit 26 Jahren zu den erfolgreichsten Jungunternehmern Deutschlands und schaffte es auf das Titelblatt vom Nachrichtenmagazin Der Spiegel mit der Titelstory Ludwig Erhards Enkel.[1] Bis heute wurden über 70 Millionen Shape-CDs verkauft. Zahlreiche internationale Künstler wie Madonna, Michael Jackson, David Bowie, Backstreet Boys sowie Großkonzerne wie IBM, Microsoft, Burger King, Deutsche Bank haben bei Koss Shape-CDs herstellen lassen.
Leben
Koss studierte Sinologie-, Publizistik- und Betriebswirtschaftslehre an der FU Berlin. Angefangen als BAföG-Empfänger brach er das Studium im sechsten Semester als Millionär ab, um mehr Zeit für die Vermarktung und Entwicklung der Shape-CD zu haben. Als Monopolist und Inhaber der weltweiten Patentrechte lehnte er im Jahr 1996 ein weltweites Joint-Venture-Angebot mit dem Medienkonzern Bertelsmann ab. Zeitgleich interessierte sich Richard Branson für Koss' Erfindung. Eine Einladung von Branson ließ Koss jedoch platzen, da er zu diesem Zeitpunkt nichts mit dem Namen anfangen konnte. Erst nach Aufklärung nahm Koss den Kontakt sowie die Vertragsverhandlungen mit ihm auf.
Karriere
Koss gründete gemeinsam mit Marika Tasler im Jahr 1993 das Plattenlabel Pikosso Records. Da er bis dahin nicht über das nötige Kapitalvermögen verfügte, um seine Platten effektiv zu vermarkten, konnte er nur geringe Erfolge verbuchen. Während dieser Zeit entwickelte er die Idee einer unförmigen CD, der sogenannten Shape-CD. Diese Überlegung basierte auf einem eigenen Versuch von ihm, normalen CDs mit einer Laubsäge andere Formen zu bringen. Nach der Erfindung der Shape-CD kooperierte er auch mit bekannten Musikkünstlern. Darauf folgten Großprojekte mit globalen Unternehmen wie z. B. Microsoft, IBM, Burger King und Porsche. Später erweiterte er seine Idee um die Chip Disk. Dieser versprach man eine große Zukunft, da sie im Vergleich zu anderen ähnlichen Produkten, welche von Großkonzernen produziert wurden, mehr Funktionen bereithielt als die Konkurrenz. Im Jahr 1997 verkaufte er die Patentrechte an der Shape-CD sowie der Chip Disk für eine Summe von mehreren Millionen Mark. In den Jahren 1995 und 1996 war er mit seinem Label Pikosso Records Hauptsponsor der größten Musikmesse der Welt (Midem) in Cannes. Das Werbebudget belief sich hierbei auf mehr als 500.000 Euro.
Von 2001 bis 2007 war er ehrenamtlich für den Weißen Ring als Opferhelfer aktiv. Im Jahr 2006 hat er den Gewaltpräventionspreis „Chance Award“ organisiert. Hierzu produzierte er auch das Hörbuch Fenster der Gewalt mit 26 Kurzgeschichten mit Künstlern wie Ben Becker, Michaela Schaffrath, Ingo Naujoks, Charles Rettinghaus, Sven Martinek, Manfred Lehmann und vielen weiteren Künstlern.
Im Jahr 2009 war er für die Planung, Organisation sowie Realisierung für den Presseball Berlin verantwortlich. Im Jahr 2014 war er für die künstlerische Leitung für Aquanario verantwortlich.
Aktuelles
Im Sportmarketing hat Koss für Clubs wie den FC Barcelona, FC Bayern München, Borussia Dortmund, Benfica Lissabon und anderen Topteams Europas gearbeitet.
Derzeit arbeitet er als Creative Director bei der Werbeagentur Media Lobby, wo er auch "Das kleinste Musikstudio der Welt " unter 1 m² betreibt. Hier hat er mit seinem Partner Patricio Morales Contreras die Boxhymne "Revenge" für Arthur Abraham komponiert und produziert.
Koss hat einen Sohn (* 2009) und eine Tochter (* 2011).
Mit mehr als 80 Millionen produzierter Shape CDs bis heute, kauft der Erfinder Mario Koss im September 2015 mit einem Konsortium die Patentrechte-Markenrechte-Gebrauchsmuster sowie komplette Produktion von der Best of.. GmbH zurück.
Weblinks
- Mario Koss bei Discogs
Einzelnachweise
- Ulrich Schäfer: Die neue Gründerzeit. In: Der Spiegel 13. Januar 1997, abgerufen am 14. Februar 2014.