Marie Walden
Marie Walden (geboren am 10. November 1834 in Lützelflüh; gestorben am 26. August 1890 in Bern) war das Pseudonym der schweizerischen Schriftstellerin Marie Henriette Rüetschi-Bitzius.
Leben
Marie Henriette Bitzius war die Tochter des Pfarrers Albert Bitzius, der unter dem Pseudonym Jeremias Gotthelf bekannt war; und dessen Frau Henriette Bitzius-Zeender. Sie besuchte von 1850 bis 1852 das Töchterinstitut von Neuenburg. Sie heiratete dann den Sumiswalder Pfarrer Ludwig Rüetschi, mit dem sie sechs Kinder hatte; ihr Schwager war der Berner Geistliche und Hochschullehrer Albrecht Rudolf Rüetschi. Erst nach seinem Tod 1867 zog sie nach Bern und begann mit dem Abfassen der Biographie ihres Vaters. Diese veröffentlichte sie 1877 unter Pseudonym. Es folgten weitere volkstümliche Novellen und Erzählungen.
Werk
Neben der Biographie ihres Vaters, dem Erstlingswerk, verfasste sie auch Lebensbilder über ihren Bruder Albert und ihre Mutter.
Ihre weiteren Erzählungen spielten im bäuerlichen, aber auch städtischen Milieu und bezeugten in präziser Sprache die harten und tristen Lebensumstände der weiblichen Protagonisten, die von ihrer Umgebung ungeliebt und unverstanden sind und zum Teil bitter-ironische Schicksale durchleiden. Waldens Geschichten zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass die Figuren ihre jeweilige schweizerdeutsche oder französische Mundart sprechen, während der Erzähltext in Hochdeutsch gehalten ist. Dieser Stil gelang ihr besser als ihrem Vater. Sie schrieb zudem einige Gedichte.
- Zwei Kollegen
- Aus der Heimat (1880–1884)
- Aus dem Leben meines Bruders Albert Bitzius gew. Regierungsrath (1882)
- Das Orakel (1887)
- Versöhnt (postum 1894)
- Zwei Jahre im Dorfe (postum 1900)
- Welschlandaufenthalt vor 150 Jahren (Jugenderinnerungen, postum, Bern 1997)
Literatur
- Carmen Furger: Walden, Marie. In: Historisches Lexikon der Schweiz.