Marie-Philip Poulin
Marie-Philip Poulin, verh. Poulin-Nadeau, (* 28. März 1991 in Québec City, Québec) ist eine kanadische Eishockeyspielerin, die der kanadischen Frauennationalmannschaft angehört und seit 2015 für Les Canadiennes de Montréal in der Canadian Women’s Hockey League spielt. In ihrer Heimat wird sie aufgrund ihrer Spielweise und ihrer frühen Erfolge als „Sidney Crosby des Fraueneishockeys“ bezeichnet.[1][2]
Geburtsdatum | 28. März 1991 |
Geburtsort | Québec City, Québec, Kanada |
Spitzname | The female Sidney Crosby |
Größe | 169 cm |
Gewicht | 72 kg |
Position | Stürmer |
Nummer | #29 |
Schusshand | Links |
Karrierestationen | |
2007–2009 | Stars de Montréal |
2009–2010 | Team Canada |
2010–2015 | Boston University |
seit 2015 | Les Canadiennes de Montréal |
Karriere
Marie-Philip Poulin begann im Alter von vier Jahren mit Eiskunstlauf, wollte aber zwei Jahre später genauso wie ihr Bruder Pier-Alexandre Eishockey spielen.[3] 2005 und 2007 nahm sie mit dem Team Quebec an den nationalen U18-Meisterschaften teil, sowie 2007 für die Provinz Quebec an den Canada Winter Games. Anschließend war sie zwei Jahre lang für die Stars de Montréal aus der Canadian Women’s Hockey League aktiv und gewann mit diesen im März 2009 den Clarkson Cup, die Meisterschaftstrophäe der CWHL. Während der Saison 2009/10 setzte sie vom Liga-Spielbetrieb aus und nahm an der zentralisierten Vorbereitung des Team Canada für die Olympischen Winterspiele 2010 teil. In dieser Zeit wohnte sie mit Kim St-Pierre, Caroline Ouellette und Charline Labonté zusammen, die für sie nicht nur sportliche, sondern auch persönliche Mentoren wurden.[1]
Erfolge in der NCAA
2010 nahm Poulin ein Studium an der Fakultät Pädagogik der Boston University auf[4] und spielte parallel für deren Eishockeyteam, die Terriers, in der Hockey East. Schon in ihrer ersten Saison dort erhielt sie als Freshman viele persönliche Auszeichnungen und wurde als erste Spielerin der Terriers als Hockey East Rookie of the Year ausgezeichnet. Zudem wurde sie für den Patty Kazmaier Memorial Award nominiert.
In der folgenden Spielzeit verpasste Poulin 18 Spiele aufgrund einer Verletzung. Sowohl 2011, als auch 2013 erreichte sie mit den Boston Terriers das Finale des NCAA Frozen Four und wurde 2013 in mehrere All-Star-Teams von Hockey-East und der NCAA gewählt.
International
Poulin begann ihre internationale Karriere im U18-Nationalteam, mit dem sie zwei Silbermedaillen bei Juniorinnen-Weltmeisterschaften gewann. Dabei war sie beim U18-Turnier 2008 mit 14 Punkten Topscorerin des Turniers und wurde als beste Stürmerin ausgezeichnet. 2009 debütierte sie in der Nationalmannschaft der Frauen und nahm an der Weltmeisterschaft 2009 teil. Dabei gewann sie mit dem Nationalteam die Silbermedaille.
2010 gewann sie – mit 18 Jahren war sie die jüngste Spielerin ihres Teams[3] – mit dem Nationalteam die Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver. Zu diesem Erfolg trug sie fünf Tore und zwei Torvorlagen bei, wobei sie im Finale gegen die USA die beiden einzigen Treffer erzielte.[3] In Würdigung der gezeigten Leistungen wurde sie in das All-Star-Team des Turniers gewählt.
2011 gewann sie mit dem Team Canada eine weitere Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft, bei der Weltmeisterschaft ein Jahr später die Goldmedaille. Bei den Welttitelkämpfen 2013 brillierte Poulin mit 12 Scorerpunkten aus 5 Spielen, war damit Topscorerin des Turniers und wurde folgerichtig als Wertvollste Spielerin und Beste Stürmerin ausgezeichnet sowie in das All-Star-Team gewählt. Am 20. Februar 2014 erzielte sie im Olympischen Finale gegen die USA zwei Tore für das Team Canada und erreichte mit diesem den erneuten Olympiasieg.[5]
Erfolge und Auszeichnungen
CWHL
- 2008 CWHL Outstanding Rookie
- 2008 CWHL All-Rookie Team
- 2008 CWHL Eastern All Stars
- 2009 Gewinn des Clarkson Cups mit den Stars de Montréal
- 2016 Angela James Bowl (Topscorerin der CWHL)
- 2017 Gewinn des Clarkson Cups mit Les Canadiennes de Montréal
- 2017 Angela James Bowl (gemeinsam mit Jess Jones)
NCAA
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International
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Karrierestatistik
CWHL und NCAA
Saison | Team | Liga | Sp | T | V | Pkt | SM | |
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2007/08 | Stars de Montréal | CWHL | 16 | 22 | 21 | 43 | 16 | |
2008/09 | Stars de Montréal | CWHL | 6 | 4 | 4 | 8 | 8 | |
2010/11 | Boston Terriers | HE | 28 | 24 | 23 | 47 | 22 | |
2011/12 | Boston Terriers | HE | 16 | 11 | 14 | 25 | 14 | |
2012/13 | Boston Terriers | HE | 35 | 19 | 36 | 55 | 18 | |
2014/15 | Boston Terriers | HE | 32 | 27 | 27 | 54 | 18 |
International
Jahr | Team | Veranstaltung | Resultat | Sp | T | V | Pkt | SM | +/− | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2008 | Kanada | U18-WM | 5 | 8 | 6 | 14 | 4 | +15 | ||
2009 | Kanada | U18-WM | 5 | 5 | 7 | 12 | 2 | +10 | ||
2009 | Kanada | WM | 5 | 2 | 3 | 5 | 0 | +3 | ||
2010 | Kanada | Olympia | 5 | 5 | 2 | 7 | 2 | +7 | ||
2011 | Kanada | WM | 5 | 3 | 1 | 4 | 4 | +3 | ||
2012 | Kanada | WM | 5 | 3 | 4 | 7 | 2 | +6 | ||
2013 | Kanada | WM | 5 | 6 | 6 | 12 | 2 | +12 | ||
2014 | Kanada | Olympia | 5 | 3 | 2 | 5 | 0 | +6 |
(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)
Weblinks
- Marie-Philip Poulin bei eliteprospects.com (englisch)
- Marie-Philip Poulin bei eurohockey.com
- Statistiken von Marie-Philip Poulin bei uscho.com
Einzelnachweise
- CBC, Forward Poulin draws Crosby comparisons
- La Presse, Marie-Philip Poulin, la Crosby du hockey féminin (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- olympic.ca, Olympiaprofil Marie-Philip Poulin
- goterriers.com, Terrier Profile - #29 Marie-Philip Poulin
- Marie-Philip Poulin - Canadian Olympic Committee
- Eight WCHA Players among Nominees for 2011 Patty Kazmaier Memorial Award