Manuel Pauli
Manuel Pauli (* 22. April 1930 in Zürich; † August 2002 in Luzern[1]) war ein Schweizer Architekt, welcher der Zürcher Arbeitsgruppe für Städtebau angehörte und wichtige Werke in der Stadt Zürich, wie etwa die Rathausbrücke, geplant hat. Zwischen 1983 und 1995 war Manuel Pauli Stadtarchitekt von Luzern.[2][3]
Leben
Manuel Pauli wurde 1930 als erstes Kind des Kunstmalers Fritz Pauli und der Kunstgewerblerin Jenny Pauli-Bruppacher in Zürich geboren. Die Familie zog jedoch kurz danach erst nach Emden und dann nach Cavigliano, wo Manuel Pauli hauptsächlich aufwuchs. Nach Beendigung der Primarschulzeit besuchte er das Collegio Papio in Ascona. Nach der Matura begann er Architektur an der ETH Zürich zu studieren, wo er viele spätere Mitstreiterinnen und Mitstreiter kennengelernt hat wie Esther und Rudolf Guyer, Walter Moser, Fritz Schwarz, Beate Schnitter, Jakob Schilling, Rolf Keller und Otto Schärli. Seine Studienzeit verbrachte er bei den Professoren Friedrich Hess, William Dunkel sowie Hans Hoffmann, wo er im Jahr 1955 diplomierte.
Seine Karriere startete Manuel Pauli mit kleinen Aufträgen für Einfamilien- und Ferienhäuser im Tessin. Nebenbei arbeitete er als Assistent für Professor Hess und später Professor Albrecht Heinrich Steiner an der Eidgenössischen Technischen Hochschule. 1957 gründete er mit August Volland ein kleines Atelier. Sie beteiligten sich erfolgreich an verschiedenen Wettbewerben, in einigen Fällen gemeinsam mit dem Büro Guyer.
1959 heiratete Manuel Pauli die ungarische Künstlerin Eva Barna. Im Laufe der Jahre haben sie viele Werke zusammen entwickelt. Während seiner Zeit in Zürich konnte Manuel Pauli einige wichtige Bauten realisieren wie beispielsweise die Rathausbrücke, den Umbau und die Renovation der Grossmünsterkapelle und Helferei Zürich oder die Siedlung Salzweg. Immer war er auch aktiv in der Zürcher Arbeitsgruppe für Städtebau, mit der er sich für die Gestaltung der Stadträume und gegen deren Bedrohung durch den Autoverkehr eingesetzt hat. Stets war Manuel Pauli für ein von Toleranz geprägtes Zusammenleben der unterschiedlichen Gruppen im städtischen Raum. Er setzte sich für Stadtstrukturen ein, welche das menschliche Mass und Erfassungsvermögen nicht sprengten. Mit diesem Hintergrund ist es nicht erstaunlich, dass Manuel Pauli sich 1983 dazu entschloss, die Berufung als Stadtarchitekt von Luzern anzunehmen. Dabei versuchte er Architektur ins öffentliche Gespräch zu bringen und einen engagierten Diskurs aufrechtzuerhalten. Er veranstaltete viele Wettbewerbe und war beteiligt an der Auszeichnung guter Bauten der Stadt und des Kantons Luzern.
Mitgliedschaften
Pauli war Mitglied der Zürcher Arbeitsgruppe für Städtebau.
Bauten
- 1957–1960: Feriendorf I Grappoli, Sessa
- 1959–1961: Fabrik für Präzisionsmechanik Heinz Kaiser, Rümlang
- 1957–1967: Genie-Waffenplatz, Bremgarten mit Rudolf und Esther Guyer und August Volland
- 1963–1968: Oberstufenschulanlage “Watt”, Effretikon mit Edy Toscano[4]
- 1968–1969: Wohnsiedlung “Heuel”, Rümlang
- 1966–1971: Kirchliches Zentrum, Langendorf
- 1965–1969: Siedlung Seldwyla, Zumikon
- 1969: Waffenplatz, Isone mit Suter+Suter, Carlo Cotti und Fernando Bordoni
- 1968–1972: Oberstufenschulanlage Niederlenz (1. Etappe)
- 1969–1974: Umbau und Renovation der Grossmünsterkapelle und Helferei, Zürich
- 1969–1974: Katholische Kirchenzentrum Forum, Opfikon-Glattbrugg
- 1967–1975: Rathausbrücke, Zürich mit Edy Toscano[5]
- 1972–1975: Wohnsiedlung Wyler am Teich, Embrach
- 1990–1999: Mehrzweckgebäude PTT/SBU, Säntis, (1. Etappe: 1967–1967; 2. Etappe mit Rudolf und Esther Guyer)
Literatur
- Hannes Ineichen (Hrsg.): Manuel Pauli. Bauten und Projekte 1956–1983. Stadtarchitekt von Luzern 1983–1995. Niggli-Verlag, Luzern 2001
Einzelnachweise
- Manuel Pauli gestorben. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Hannes Inneichen: Manuel Pauli: Bauten und Projekte 1956-1983, Stadtarchitekt von Luzern 1983-1995 Monografie Schweizer Architektinnen und Architekten, Luzern 2001.
- Siedlung von Manuel Pauli wird abgebrochen. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Oberstufenschulhaus Watt, Effretikon ZH : Architekt Manuel Pauli. In: e-periodica. ETH Zürich, abgerufen am 21. April 2021 (deutsch).
- Hochparterre - Die Brücke ist auch ein Boutique-Hotel. Abgerufen am 21. April 2021.