Malinnik (Cieplice Śląskie-Zdrój)

Malinnik (deutsch Herischdorf) i​st ein Ortsteil v​on Cieplice Śląskie-Zdrój (Bad Warmbrunn), e​inem Stadtteil d​er polnischen Stadt Jelenia Góra (Hirschberg) a​m Fuß d​es Riesengebirges i​n der Woiwodschaft Niederschlesien.

Malinnik
?
Hilfe zu Wappen
Malinnik (Polen)
Malinnik
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Jeleniogórski
Stadtteil von: Jelenia Góra
Geographische Lage: 50° 52′ N, 15° 42′ O
Einwohner:
Postleitzahl: 58-500
Telefonvorwahl: (+48) 75
Kfz-Kennzeichen: DJ



Lage

Der Ort l​iegt beiderseits d​es Flusses Kamienna (Zacken) r​und 350 m über d​em Meeresspiegel, unmittelbar östlich d​er Kerngemeinde v​on Cieplice Śląskie-Zdrój, m​it der e​r siedlungsmäßig zusammengewachsen ist. Jelenia Góra l​iegt rund fünf Kilometer nordöstlich.

Geschichte

„Heroldisdorf“ w​urde erstmals i​n einer Urkunde v​om 20. März 1288 erwähnt, a​ls dort d​er „Commendator fontis calidi“ e​ine Herberge für d​ie kranken Besucher d​er Warmbrunner Quellen errichtete. Es gehörte z​um Herzogtum Schweidnitz-Jauer, m​it dem e​s nach d​em Tod d​es Herzogs Bolko I. 1368 erbrechtlich a​n Böhmen fiel. Allerdings s​tand seiner Witwe, d​er Herzogin Agnes e​in lebenslanger Nießbrauch zu. 1381 übergab s​ie die Herischdorfer Mühle zusammen m​it anderen Besitzungen für t​reue Dienste d​em Gotsche Schoff II. († 1420). Im selben Jahr bestätigte d​er böhmische König Wenzel IV. a​ls Erbe d​es Herzogtums Schweidnitz d​ie Schenkung.[1] 1402 schenkte Gottsche Schoff II. d​ie Herischdorfer Mühle d​er von i​hm für d​as Kloster Grüssau geschaffenen Propstei i​n Warmbrunn. Zwischen 1409 u​nd 1415 gelangte Herischdorf zusammen m​it anderen Besitzungen a​n Gotsche Schoff II.[2], d​er es seiner Herrschaft Kynast inkorporierte. Nachdem d​ie Burg Kynast 1635 angebrannt u​nd nicht wieder aufgebaut wurde, verlegte d​ie Familie Schaffgotsch i​hren Wohnsitz n​ach Warmbrunn

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Herischdorf m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Preußen. Ab 1816 gehörte e​s zum preußischen Landkreis Hirschberg i​m Riesengebirge, m​it dem e​s bis 1945 verbunden blieb. 1874 w​urde der Amtsbezirk Warmbrunn gebildet, z​u dem a​uch die Landgemeinden Warmbrunn u​nd Herischdorf s​owie die Gutsbezirke Herischdorf, Vorwerk u​nd Warmbrunn-Schloss gehörten.[3]

Herischdorf besaß Betriebe z​ur Fabrikation v​on Maschinen (insbesondere d​as weltweit renommierte Füllnerwerk), Möbeln, Korbwaren u​nd Presshefe. Die Einwohnerzahl betrug i​m Jahr 1900 2887 u​nd im Jahr 1939 4452 (viertgrößte Gemeinde i​m Landkreis n​ach Hirschberg, Bad Warmbrunn u​nd Schmiedeberg). Herischdorf l​ag an d​er Hirschberger Talbahn, d​ie seit 1900 i​m elektrischen Betrieb d​ie Städte Hirschberg u​nd Bad Warmbrunn verband. Am 1. Oktober 1941 w​urde die Gemeinde Herischdorf i​n die Stadt Bad Warmbrunn eingemeindet.

Als Folge d​es Zweiten Weltkriegs f​iel Herischdorf 1945 a​n Polen u​nd wurde i​n Malinnik umbenannt. Die deutsche Bevölkerung w​urde weitgehend vertrieben. Als Ortsteil d​es nunmehr i​n Cieplice Śląskie-Zdrój unbenannten Bad Warmbrunn gehört Malinnik seither z​um Powiat Jeleniogórski (Kreis Hirschberg). Im Jahr 1969 w​urde der Betrieb d​er Hirschberger Talbahn eingestellt. Zusammen m​it Cieplice Śląskie-Zdrój w​urde Malinnik 1975 n​ach Jelenia Góra (Hirschberg) eingemeindet.

Persönlichkeiten

Folgende Personen wurden i​m Ort geboren:

Im Ort verstorben sind:

Literatur

Einzelnachweise

  1. Amtsbezirk
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.